Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,6/10
Noch auf der EP „…Of Bygone Days“ aus dem Jahr 2020 von Piano Black benötigten die beiden Protagonisten – Mario Stojčić (Gitarre) und Ana Marija Dundović (Gesang) – noch die Unterstützung von drei Gastmusikern. 2020 war zugleich das Gründungsjahr der Band. Inzwischen ist Piano Black ein Quartett. Geblieben ist die Vorliebe zu symphonischem Metal. So zu hören auf dem Debüt-Album „The Piper At The Gates Of Dawn“. Das Album wurde produziert von Sebastian „Seeb“ Levermann (Orden Ogan). Das sollte eigentlich ein Garant für ein hochwertiges Album sein.
Mit dem dreißig Sekunden Intro „All Men Dream“ startet das Album. Glocken und gesprochene Worte sind zu hören. Mit „Northern Sons“ geht es dann aber richtig los. Dem Genre entsprechend sind ausgefeilte Orchestrierungen zu hören, aber auch hartes Schlagzeug, während die Gitarren doch nicht so sehr in den Vordergrund stehen. Dort ist ganz klar der Opern-Sopran von Ana Marija Dundović zu hören. Bei „Higher“ drängen die Gitarren weiter nach vorn, bestimmend bleibt jedoch der klare Sopran, hier im Duett mit einem ihrer männlichen Kollegen. Und auch nicht durchgängig, stellenweise klingt die Stimme der Sängerin auch etwas harscher. Neben einigen kurzen Gitarren-Soli hört wir auch ein längeres, sehr melodisches. Auch beim wird von harten Riffs geprägten „I Sit Beside The Fire And Think“ gibt es hohes Tempo, angetrieben von Schlagzeuger John Howell. Dazu natürlich viel Epik und mehrstimmigen Gesang. Dann nehmen Piano Black zunächst den Fuß ein wenig vom Gas-Pedal. Obwohl, das Schlagzeug treibt später wieder voran. „The Man Who Killed God“ wird geprägt von harten Riffs. Als Kontrast folgt später eine ruhiger zunächst vom Piano geprägter Abschnitt mit einem epischen Chorus. Und genau diese Abwechslung ist die Würze dieses Songs. Dafür schwenkt „King Of The Mark“ in den Hochgeschwindigkeits-Bereich. Dafür sorgen Double Bass, Gitarren und auch die schnelle Orchestrierung. Der männliche Gesang klingt teilweise recht harsch. Ana Marija Dundović schwingt sich zeitweise in die höchsten gesanglichen Höhen, im Wechsel mit leicht kratzig klingendem Gesang. Nach der bombastischen Streicher-Einleitung sind bei „The Pagan March“ kräftige Gitarren-Melodien zu hören, gefolgt von „hu-ha“-Gesängen. Die Sängerin steuert hohe Koloraturen bei. Gegen Ende gibt es beides auch als „Duett“. Ist wohl eher ein paraverbales Zwischenspiel vor der epischen Metal-Hymne „Prometheus“. Und auch hier sind gesprochene Worte, die teilweise harsch klingen, zu hören, sowie dezent eingesetzte Growls. Mit „Grave Unknown“ folgt eine weitere Hymne. Der glasklare Sopran dominiert erneut. Aber Ana beherrscht auch die etwas tieferen Töne. „Pride Of War“ ist ein weiterer sehr melodischer Song mit epischen Chorussen. Dazu gibt es immer wieder böse Growls. Das fast elf Minuten lange Monumental-Epos „The Piper At The Gates Of Dawn“ ist wohl das Highlight. Und zurecht der Titelsong. Vielschichtig angelegt hat er eine leicht progressive Schlagseite. Der Gesang ist häufig ungewohnt rockig und zeigt, über welche stimmliche Vielfalt Ana Marija Dundović verfügt. Hinzu kommen zauberhafte Koloraturen, aber auch leicht schräg klingender Gesang. Den Abschluss bildet die besinnliche Ballade „The Staves I Never Wrote“. Die während der gesamten Spielzeit zu hörenden gesprochenen Worte werden von Piano und Streichern begleitet.
Was Piano Black auf „…Of Bygone Days“ bereits angedeutet haben wird mit „The Piper At The Gates Of Dawn“ konsequent fortgeführt. Das ist sehr gut gemachter symphonischer Power Metal. Selbstverständlich steht der Gesang der ausgebildeten Opern-Sopranistin klar im Vordergrund. Aber ihr drei Mitstreiter sorgen für eine druckvolle Begleitung. Vor allem Schlagzeuger John Howell aber auch Gitarrist Mario Stojčić. Obwohl ich mir doch noch etwas mehr Gitarren wünschen würde. Nicht zu vergessen Tieftöner Paul Piszewski. Und Produzent Seeb hat für einen klaren kraftvollen Sound gesorgt.
Piano Black – Pride Of War: https://youtu.be/Ucp9tceFERs?si=rKp9rs-eKTnVZcxJ
Lineup:
Mario Stojčić – Guitars
Ana Marija Dundović – Vocals
John Howell – Drums
Paul Piszewski – Bass
Label: Selbstrelease
VÖ: 30. November 2025
Spieldauer: 01:06:20
Titelliste:
- All Men Dream
- Northern Sons
- Higher
- I Sit Beside The Fire And Think
- The Man Who Killed God
- King Of The Mark
- The Pagan March
- Prometheus
- Grave Unknown
- Pride Of War
- The Piper At The Gates Of Dawn
- The Staves I Never Wrote
Please donate my work with PayPal!
