Lovelorn Dolls – True Crimes

Bewertung: 8,5/10

Das Darkwave Duo Lovelorn Dolls aus Belgien ist zurück mit einer neuen EP. Obwohl, wenn ich die Infos richtig lese und mir das Band-Photo anschaue, ist es inzwischen ein Trio. Gegründet wurde das Projekt 2010, damals noch unter dem Namen Lovelorn. Aus rechtlichen Gründen musste die Band den Namen später ändern. Zu Beginn nutzten die beiden mehr oder weniger sinnvolle Künstlernamen. Dieses Kapitel ist zum Glück inzwischen vorbei. Seit der Gründung wurden vier Studio-Alben und sieben EPs veröffentlicht. Die bisher einzige Promo zu einer Veröffentlichung von Lovelorn Dolls erhielt ich 2018 („Darker Ages„). Ich war also gespannt auf „True Crimes“.

Zum Opener „A Boy In A Box“ haben die Belgier ein zum Teil verstörend wirkendes Musik-Video produziert. Mit hartem Schlagzeug und Bass-Spiel wird eine düstere Atmosphäre aufgebaut. Der Gesang von Kristell Lowagie klingt wie gewohnt betörend und ätherisch. Und steht im Kontrast zu den harten Rhythmen. Zwischendurch haut die Sängerin einige fiese Screams raus. Gegen Ende wird der Gesang zusätzlich kurzzeitig technisch verfremdet. „Call Me Your Ghost“ startet mit Synthie-Stakkatos. Aber dann wummert wieder die Rhythmus-Abteilung. Kristells Gesang klingt noch ein wenig verführerischer. Beim Refrain wird er dann so richtig kraftvoll. Die Synthies drängen sich in den Vordergrund. Die dominierenden Synthies hört man auch bei „Dahlia Bleeds“. Das Schlagzeug gibt einen ruhigen Rhythmus vor. Und erneut sind dezente Screams zu hören. Die Gitarren klingen gelegentlich äußerst dissonant. Das ruhigere „Velvet“ wird von fetten Gitarren-Riffs und druckvollem Bass bestimmt. Ein letztes Mal screamt die Sängerin hier. Aber sie schwingt sich auch auf in elfenhafte Tonhöhen. Was für stimmlicher Kontrast.

Auf „Darker Ages“ hatte Sängerin Kristell Lowagie es mit ihrem „kratzigen Sprechgesang“ (Zitat aus meinem Review) bereits angedeutet, dass sie mehr kann als nur betörend und ätherisch zu singen. Was wir aber auf „True Crimes“ hören ist eine äußerst vielseitige gesangliche Leistung. Spielend wechselt sie zwischen besinnlichen und äußerst rockigen Tönen sowie so einigen fiesen Screams. Auch musikalisch ist die EP wesentlich abwechslungsreicher als das genannte Album. Trotz aller Darkwave-Düsternis sind viele harte Riffs und Basslinien zu hören. Die stets präsenten und häufig Stakkatoartig klingenden Synthies wirken für mich nicht störend. Im Gegenteil, sie passen sehr gut zum Gesamt-Sound. Aus meiner Sicht ist das eine deutliche Steigerung im Vergleich zum 2018er Album.

Lovelorn Dolls – The Boy in the Box: https://youtu.be/-OEgE0XEoG8?si=Uawyxg-N-sw1TWkO

Lineup:

Kristell Lowagie – Vocals
Bernard Daubresse – All Instruments
Eric Renwart – Guitar, Sound Engineer

Label: Alfa Matrix

VÖ: 03. Oktober 2025

Spieldauer: 15:26

Titelliste:

  • A Boy In A Box
  • Call Me Your Ghost
  • Dahlia Bleeds
  • Velvet

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