Bewertung: 8/10

Reverya sind ein aus Tampa (Florida) stammendes mystisches Trio. So zumindest kann man im Pressetext lesen. Der Sound bewegt sich derselben Quelle zu Folge zwischen ätherischen Klängen und donnerndem Getöse. Gegründet im Jahr 2022 erschien ein Jahr später die Debüt-EP „Melinoe“. Im Oktober des vergangenen Jahres hat die Band die digitale Version ihres ersten Albums „Affliction In Bloom“ veröffentlicht. Am 24. Oktober 2025 folgt nun die CD.

„Allium“ ist der lateinische Name für die Pflanzengattung „Lauch„. Es erklingen sanfte akustische Gitarren. Leise ätherische Vokalisen einer Frauenstimme sind zu hören. Nach einem ruhigen Start bei „Wisteria“ (Blauregen) zeigt Nadine ihre Gesangsqualitäten, begleitet von harten Riffs. Gegen Ende klingt der Gesang genauso giftig, wie diese Pflanzengattung wohl auch ist. Auch „Pyrophyte“ beschreibt eine Vielzahl von Pflanzen, welche durchaus Feuerresistent sind. Die Gitarren zu Beginn klingen wie ein Alarmsignal. Und Nadine schreit sich die Seele aus dem Leib. Aber später kann man auch ihre klare kraftvolle Stimme genießen. „Forget Me Not“ heißt auf Deutsch „Vergissmeinnicht“. Sanfte Piano- und Streicherklänge leiten den Song ein. Der Gesang wirkt stellenweise zerbrechlich. Aber sobald Gitarre und Schlagzeug einsetzen, wird auch der wunderschön eingängige Gesang kraftvoller. Die Krönung ist ein sehr melodisches Gitarren-Solo. „Dahlia“ (Dahlie) ist eine typische Herbstblume. Dazu passt die düstere Grundstimmung dieses sehr emotionalen Songs. Hier gibt es wieder das Wechselspiel „Die Schöne und das Biest“ in Personalunion zelebriert von Nadine. Und das Gitarren-Solo ist stark verzerrt. „Lilly“ ist ein kurzes Zwischenspiel, dass eine Brücke schlägt, zwischen „Dahlia“ und „Asphodel“ (einem Liliengewächs) -charakterisiert durch sparsame Instrumentierung und betörenden Gesang. Beim bereits erwähnte „Asphodel“ (Affodill) knallt das Schlagzeug und die Gitarren kreischen. Zumindest zu Beginn. Dann ist erneut Nadines betörender Gesang zu hören, im Wechsel mit bösen Screams. Der Schlusssong „Magnolia“ lebt von den ruhigen Synthie- und Akustikgitarren-Klängen. Erneut verführt die Stimme von Nadine. Ein sanfter und gefühlvoller Ausklang des Albums.

Auf „Affliction In Bloom“ erlebt der Hörer ein immenses Wechselbad der Gefühle. Gefühlvollen, melodischen Parts stehen brutale und aggressive Abschnitte gegenüber. Und nicht nur bei der Instrumentierung, sondern auch und vor allem beim Gesang. Nadine zeigt hier eine enorme stimmliche Bandbreite. Von besinnlichem, ja betörendem Gesang bis hin zu brutalen Growls.

Reverya – Dahlia: https://youtu.be/yQ-eNdTiXgQ?si=XYw_LW_mnRPxvUU6

Lineup:

Nadine – Vocals, Keys
Travis – Guitars
Kaleb – Drums

Label: Selbstrelease

VÖ: 11. Oktober 2024 (Digital) / 24. Oktober 2025 (CD)

Spieldauer: 28:35

Titelliste:

• Allium
• Wisteria
• Pyrophyte
• Forget Me Not
• Dahlia
• Lily
• Asphodel
• Magnolia