Die im Jahr 1996 in São Paulo (Brasilien) gegründete Band HellLight ist eine der Pionierbands in der Atmospheric Funeral Doom Metal-Szene. So steht es im Pressetext. Das Debüt-Album „In Memory Of The Old Spirits“ erschien jedoch erst 2005 und im Eigenvertrieb. Der Nachfolger trug den bezeichnenden Titel „Funeral Doom“ (2008) und beschreibt somit exakt, was darauf zu hören war. In Folge erschienen in regelmäßigen Abständen weitere Alben. Zum zehnten Geburtstag der Band wurde die Compilation „XX Years of Doom 1996 – 2016“ veröffentlicht. Mit „We, The Dead“ erscheint das nunmehr achte Album der Brasilianer.
Ein kurzes ruhiges getragenes Keyboard Intro hört bei „Echoes Of Eons“. Dann setzen tonnenschwere Gitarren-Wände ein. Alles natürlich sehr stark entschleunigt. Die Growls von Fabio De Paula klingen, als kämen sie direkt aus dem Höllenschlund. Dahinter gelegt ist eine wabernde Orgel. „As A Fading Sun We Lie“ startet mit schlichten ruhigen Piano-Klängen. Auch hier drücken später massive Gitarren-Wände aus den Boxen. Aber man kann durchaus auch schöne Melodien hören. Fabios Growls gehen einem durch Mark und Bein. Aber dann zeigt er, dass er auch anders kann, klarer hoher Gesang ist zu hören, der fast schon psychedelisch wirkt. Ohne kurze ruhige instrumentale Einleitung geht es auch bei „Desperate Cry“ nicht ab. Klare Gitarren, Keyboard-Teppiche und einzelne Schlagzeugeinsatze. Bevor die tiefergestimmten Gitarren für sehr viel Düsternis sorgen. Der Gesang ist teilweise technisch verfremdet. Ausgerechnet der Titelsong des Albums „We, The Dead“ trägt den Zusatz „Interlude“ (Zwischenspiel) und ist mit etwas mehr als fünf Minuten Spielzeit der mit Abstand kürzeste Song. Fünf Minuten? Auf „normalen“ Alben wäre das eine übliche Songlänge. Auch hier hören wir zunächst ruhige Piano-Klänge. Erneut singt Fabio mit seiner klaren, aber trotzdem melancholischen Stimme, begleitet von Keyboard und gelegentlichen Tastenschlägen des Pianos. Eine Ballade inmitten von brachialen Funeral Doom Gewalten. Bei „As Daylight Fades“ hören wir eine ganz besondere Gesangspartnerin – Heike Langhans (u.a. :LOR3L3I:, Remina, ex-Draconian). Musikalisch ändert sich nicht viel. Heike wird von ruhigen Piano-Klängen begleitet. Passt sehr gut zu ihrem ätherischen Gesang. Als die bösen Growls von Fabio einsetzen wird es härter, druckvolles Schlagzeug und kräftige Orgel-Passagen. Ein schönes Wechselspiel von ruhigen und schwermetallischen Passagen. Zu Beginn von „Obsolete Dreams“ gibt es ruhigen Piano-begleiteten Gesang. Aber Der Gesang wird bald kräftiger. Die Instrumental-Abteilung aus Gitarren und Keyboards zieht da mit. Fabio zeigt, wie abwechslungsreich er auch singen kann, neben den abgrundtiefen Growls gibt es auch immer wieder ruhigen aber auch kraftvollen Klargesang. Apropos Gitarren. Erneut hört man feine Melodien, die die Growls unterlegen. Nach einigen Soundspielereien als Einleitung entwickelt sich „The Last March“ zu einem riffgetriebenen Funeral Doom Monster. Die bösen tiefen Growls werden von einer Hammond begleitet.
Wer meint, Funeral Doom wäre langweilig, der irrt gewaltig. Ja sicher, die Langsamkeit dominiert. Aber Sänger Fabio De Paula beeindruckt mit einer großen gesanglichen Vielfalt. Auch Instrumental passiert viel. Gitarren-Riffs, donnernde Gitarren-Wände, dazu viel Piano-Klänge, Keyboard-Teppiche ja sogar eine Hammond ist zu hören. Aus meiner Sicht ein äußerst beeindruckendes und nuancenreiches Funeral Doom Album.
HellLight – As Daylight Fades (feat. Heike Langhans): https://youtu.be/TfDVGLrltK8?si=bJPgabjXkf308u_l
Lineup:
Fabio De Paula – Guitars, Lead Vocals, Keyboards
Alexandre Vida – Bass
Renan Bianchi – Drums, Backing Vocals.
Label: Meuse Music Records
VÖ: 09. Mai 2025
Spieldauer: 01:17:35
Titelliste:
- Echoes Of Eons
- As A Fading Sun We Lie
- Desperate Cry
- We, The Dead (Interlude)
- As Daylight Fades
- Obsolete Dreams
- The Last March

