Die aus Minsk (Belarus) stammende Symphonic Metal Band Belle Morte wurde im Jahr 2015 gegründet. Nach einigen Singles erschien 2018 die erste EP „Game On“ neben unzähligen weiteren Singles wurde 2021 das Debüt-Album „Crime Of Passion“. Fast vier Jahre hat es gedauert, bis im Januar 2025 das Nachfolge-Werk „Pearl Hunting“ das Licht der Welt erblickt. Für die Aufnahmen der elf Songs konnte eine Vielzahl von Gastmusikern gewonnen werden. Auf dem Album kann man diverse traditionelle Instrumente hören, u.a. die keltische Bouzouki, die germanische Leier, die weißrussische Duda, die ukrainische Sopilka. Und viele viele andere. Neben der Kombination aus symphonischem Metal und Folk kann man auch asiatische, nordische und keltische Einflüsse hören. Das klingt, zumindest auf dem Papier, sehr spannend.
Der Titelsong „Pearl Hunt“ ist eigentlich eher ein Intro. Aber eines der besseren Art. Der elfenhafte Gesang wird von diversen Instrumenten aus der Folklore begleitet. Auch bei „Falling Idol“ dominieren traditionelle Instrumente. Die Rhythmus-Fraktion setzt bald kraftvoll ein. Ein sehr melodischer Metal-Song. Der Gesang ist ungleich kraftvoller als zuvor. Als Duett-Partner von Anastasia Schebrova ist Sergey Butovsky zu hören. Natürlich darf ein Gitarren-Solo nicht fehlen. „Exorcism“ klingt nach Folklore aus Fernost. Zumindest zu Beginn und stellenweise auch später. Obwohl es auch viele rockige Passagen zu hören gibt. „Blame Me“ startet als schöne Ballade, die Sängerin wird von Piano und Streichern begleitet. Aber auch hier wird wieder losgerockt, und das teilweise in hoher Geschwindigkeit, so dass sich schnelle und balladeske Abschnitte abwechseln. „Wintersleep“ macht seinem Namen Ehre. Diese Ballade könnte durchaus als Einschlafhilfe durchgehen. Das ist nicht abwertend gemeint. Wunderschöne besinnliche Melodien sind zu hören, dazu die einschmeichelnde Stimme von Belle Morte. „Losing Faith“ startet mit Flöten und Pfeifen und Streichern. Aber dann sorgen die Gitarren und das Schlagzeug für eine melodische Metal Atmosphäre. Bei der besinnlichen Ballade „Black Waters“ kann man wieder das Duett Schebrova/Butovsky genießen. die zerbrechlich klingenden Stimmen werden von Streichern und diversen traditionellen Instrumenten begleitet. Mit „Willow“ folgt eine weitere folkloristisch angehauchte Power-Ballade. „September“ startet druckvoll. Kurz ist ein Chorus zu hören. Dann folgt ein Wechsel aus ruhigen, folkloristischen und rockigen Passagen. „Jorōgumo“ hat einen fernöstlichen Touch. Neben dem gut harmonierenden Gesangsduo sind auch böse Growls zu hören. Ist dies ebenfalls Anastasia? Darüber schweigt sich die Presse-Info leider aus. Dazu passt dann auch das schräg und verzerrt klingende Gitarren-Solo. Der Songtext zu „Krew“ (auf Deutsch „Blut“) ist in den Sprachen Weißrussisch, Polnisch und Ukrainisch. Der Song ist mal Ballade, mal Rock-Hymne. Hin und wieder sind böse Screams zu hören. Damit ist der reguläre Teil des Albums beendet. Es folgt noch die akustische Version von „Exorcism“. Ein besinnlicher Abschluss.
„Pearl Hunting“ lebt von der Abwechslung. Über die gesamte Spielzeit sind viele folkloristische, teils aus Fernost aber auch aus dem Umfeld der Kelten zu hören. Auch die russische Weite dringt immer wieder durch. Dazu gibt es Rock und auch harten Metal. Und sehr viele balladeske Melodie-Führungen. Das ist Musik, die man einfach nur genießen muss.
Belle Morte – Pearl Hunting: https://youtu.be/iNFB00nKQSQ?si=OUcKCIndiHp7cUJB
Lineup:
Belle Morte aka Anastasia Schebrova – Vocals, Lyric/Music Author
Sergey Butovsky – Bass, Arrangements, Sound Producing, Backing Vocals, Vocals (2, 7, 10, 11), Music Author (11)
Maria Shumanskaya – Keyboards, Violin (5)
Ilya Rogovoy – Guitars
Ilya Petrashkevich – Guitars
Rostislav Golubnichiy – Drums
Label: Wormholedeath
VÖ: 24. Januar 2025
Spieldauer: 58:00
Titelliste:
- Pearl hunting
- Fallen idol
- Exorcism
- Blame me
- Wintersleep
- Losing faith
- Black waters
- Willow
- September
- Jorōgumo
- Krew
- Exorcism (Piano Version)

