Lamashtu ist eine schwedische Symphonic-Metal-Band mit Frontfrau. Aber mit einer einzigen Sängerin gibt sich die Band nicht zufrieden. Im Chor finden noch weitere. Gegründet wurden Lamashtu bereits im Jahr 2011 im schwedischen Göteborg. Zu dem Bandnamen kann man folgende Erklärung finden: „Lamashtu ist die Mutter und Schutzherrin der missgestalteten und missgebildeten Kreaturen.“ Das Album Debüt „Fallna själar“ wurde 2016 veröffentlicht. Die beiden Nachfolger erscheinen jeweils im Zweijahres-Rhythmus. Bis zum aktuellen Album „Längtan“ (deutsch Sehnsucht) mussten die Fans dann jedoch vier Jahre warten. Dieses wurde zunächst im Juli im Selbstvertrieb veröffentlicht. Nach dem Abschluss eines Plattenvertrags mit Wormholedeath ist das Album nun auch weltweit verfügbar.
Eines gleich vorweg, die Schweden singen auf diesem Album ausschließlich in ihrer Muttersprache. Das gibt dem Album ein leicht exotisches Flair. Wie schon bei „Du är vad du är“ zu hören ist. Nichtsdestotrotz ballern die Gitarren. Dahinter liegt ein betörender Gesang. Die Stimme von Sängerin Lamashtu (Sandra Mattsson ?) ist einzigartig. Und gewöhnungsbedürftig. Vermutlich kann sich nicht jeder mit ihrem Gesang anfreunden. Mir zumindest gefällt er. Einen völlig anderen Sound bietet „Ett svek“ Zu Beginn sind abgehackte klingende Gitarren zu hören. Später klingt es hart und rhythmisch. Streicher erklingen. Vermutlich vom Computer. „Du var“ startet als akustische Ballade mit starker Folk-Schlagseite. Aber das halten die Schweden nicht lange durch. Der Gesang klingt in Folge teilweise hektisch. Viele Melodie, Geschwindigkeits- und Rhythmus-Wechsel sorgen für einen stark progressiven Einschlag. Später sind auch gekeifte Metal-Screams zu hören. Und es bleibt abwechslungsreich. „Alla djur“ tendiert in Richtung Doom Metal. Und der progressive Einschlag setzt sich fort. „Res dig“ startet mit stark verzerrten Gitarren und Satzgesang. Später dominieren schöne Melodien konterkariert von dem leicht schräg klingenden Gesang. Beim Zwischenspiel „Sov mitt barn“ hört man eine einfache Melodie mit Satzgesang unterlegt von Windgeräuschen und Donnergrollen. Auch die letzten drei Songs „Slakta dina barn“, „Små steg“ und „Mer än allt“ sind sehr abwechslungsreich, mal ruhig und beschaulich, mal hart rockig. Rhythmisch und melodisch.
Der Pressetext spricht von symphonischem Metal. Aber das trifft den Sound von Lamashtu nicht wirklich. Ich würde das Album „Längtan“ eher als eine Mischung aus Art Rock und progressiven Rock / Metal einstufen. Mit eingestreuten symphonischen Elementen. Das erhöht die exotische Wirkung, die es auf mich ausübt. Mal ist es melodisch, es gibt aber auch sehr viele sperrigen Passagen. Man muss sich intensiv mit der Musik befassen. Aber dann hört man sehr viele Feinheiten.
Lamashtu – Små Steg: https://youtu.be/2qKMue8ErjQ?si=l15tumHrxy3DUmfr
Lineup:
Lamashtu – vocals
Empusa – choirs vocals
Avarshina – choirs vocals
Azura – guitars, choir vocals
Paimon – drums
Janus – guitars, vocals
Ammit – choirs vocals
Purson – bass
Label: Selbstrelease / Wormholedeath
VÖ: 19. Juli 2024 / 13. Dezember 2024
Spieldauer: 54:55
Titelliste:
- Du är vad du är
- Ett svek
- Du var
- Alla djur
- Res dig
- Sov mitt barn
- Slakta dina barn
- Små steg
- Mer än allt

