Liva – Ecce Mundus

183213Bewertung
Album (40%): 10/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 9,2/10

Die kanadische Symphonic Metal Band Liva kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Gegründet 1997 in Sherbrooke (Quebec). Einzig verbliebenes Mitglied aus dieser Zeit ist Namensgeber Pier Carlo Liva (Vocals, Guitars). Vier Jahre später (2001) wurde die selbstbetitelte EP veröffentlicht. Ein Jahr später erschien das Album „Requiem“. Die beiden Nachfolger erschien nach jeweils fünf – sechs Jahren. Nach dem dritten Album „Human Abstract“ (2013) wurde es dann ruhig. Gemäß Encyclopaedia Metallum war die Band jedoch weiter aktiv. Die Fans mussten aber ganze zehn Jahre warten, bis im 2023 „Ecce Mundus“ veröffentlicht wurde. Zunächst als CD und einige Wochen später auch digital. Der Pressetext bezeichnet Liva „einen der kanadischen Pioniere bei der Verschmelzung von klassischer Musik und Metal-Musik“. Das sind sehr viele Vorschusslorbeeren. Hören wir doch mal, ob das Comeback gelungen ist.

980057Bei „De avaritia et luxuria mundi“ gibt es zunächst eine ruhige Einleitung in der Art eines Intros. Aber dieses Neun Minuten Epos hat mehr zu bieten als Streicher und Bläser. Tiefe harte, aber ruhige Riffs lösen den orchestralen Teil, bevor Streicher, Schlagzeug und Gitarren für eine Tempo-Verschärfung sorgen. Pier Carlo Liva steuert böse Growls bei. Nadine Guertin untermalt das mit hohen Koloraturen. Und dann wechseln sich Sopran und Tenor-Gesang ab. Für den Tenor ist ebenfalls Pier Carlo Liva zuständig. Der orchestrale Bombast wird gepaart mit metallischer Härte. Ein typischer Symphonic Metal Song. Bei „Materiae summa“ machen die Kanadier dann ernst. Deutlich härter als der Eröffnungssong, galoppieren hier die Gitarren und das Schlagzeug. Streicher Teppiche dienen als epischer Hintergrund. Nadine betört hier mit ihrem hohen, opernhaften, aber glockenklaren Sopran. Dahingegen ist „Ecce mundus demundatur“ eine grandiose Ballade. Dezente Instrumentierung begleitet den ruhigen Gesang beider Sänger. Augen zu und träumen. Erst gegen Ende verwandelt sich der Song in eine Power Ballade. Es sind auch wieder dezente Growls zu hören. „Sunt“ ist wieder deutlich schneller. Vor allem das Schlagzeugspiel von Claude Lacroix treibt die Musiker an. Und Mastermind Pier Carlo Liva liefert ebenso schnelle Gitarren-Soli ab. Es folgt das epische zweisätzige „Samson & Dalila“. Große Hymnen des symphonischen Metals. „Obscura“ startet zunächst ruhig mit einer kräftigen Bass-Line (Martin Tremblay). Später gibt es erneut viel Epik durch Streicher-Teppiche. Dazu ein weiteres großes Gitarren-Solo. „O Roma nobilis“ ist eine weitere Power Ballade, allerdings mit düster klingenden tiefen Gitarren Riffs. Den Abschluss bildet die Metal-Hymne „Silence“. Orchestrale Epik, druckvolles Schlagzeug und schwere Gitarren-Riffs sind hier prägend. Aber über allem steht der Gesang von Pier und Nadine.

Chapeau. Was Liva hier abliefern ist einfach nur Wahnsinn. Eine große stilistische Bandbreite ist gepaart mit hervorragender musikalischer Leistung. Aber über allem thront das Gesangs-Duo Nadine Guertin / Pier Carlo Liva. Die Band zelebriert den symphonischen Metal perfekt. 

Liva – Samson & Dalila I: https://youtu.be/jzZpTdceBqE?si=OHPeC5TryVbkT4gU

Lineup:

Pier Carlo Liva – Tenor Vocals, Death Vocals, Guitars, Electronics
Nadine Guertin – Soprano Vocals
Martin Tremblay – Bass
Claude Lacroix – Drums

Label: Selbstrelease / Stoke Records

VÖ: 17. November 2023 (CD) / 12. Januar 2024 (digital)

Spieldauer: 56:02

Titelliste:

  • De avaritia et luxuria mundi
  • Materiae summa
  • Ecce mundus demundatur
  • Sunt
  • Samson & Dalila I
  • Samson & Dalila II
  • Obscura
  • O Roma nobilis
  • Silence

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