Bewertung
Album (40%): 7/10
Cover-Art (20%): 7/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 7,8/10

Von 1978 bis 1981 war er Sänger von Iron Maiden – Paul Di’Anno. In dieser Zeit wurden das selbstbetitelte Debüt-Album sowie „Killers“ produziert. Auch in vielen andern Bands war und ist er aktiv. So unter anderem auch über viele Jahre bei der britischen Metal-Band Band Killers. Im Jahr 2021 gründete er seine eigene Band Warhose, welche ebenfalls im Heavy Metal angesiedelt ist. Nach zwei Singles und einer EP ist nun das Debüt-Album „Paul Di’Anno’s Warhorse“ fertiggestellt. Das Trio konnte eine Vielzahl namhafter Musiker für die Aufnahmen zu diesem Album gewinnen.

Wie fast zu erwarten, startet der Titelsong „Warhorse“ mit Pferdegetrappel, dazu eine förmlich schreiende Gitarre. Aber das ist nur ein kurzes Gimmick. Später setzen Riffs und Gitarren-Hooks ein. Unterlegt von Gewieher. Der Gesang von Paul Di’Anno klingt ein wenig kratzig. Den einfach gehaltenen Refrain kann man live sicherlich gut mitbrüllen. „Get Get Ready“ rockt munter vor sich hin. Der Gesang wird von Riffs begleitet. Das lässt sich sinngemäß auch über „Go“ sagen. Beide Songs sind zwar keine wirklichen Durchhänger, aber fallen doch etwas hinter den Opener zurück. „Stop The War“ ist da schon von etwas anderem Kaliber. Hier knallen die Riffs, das Schlagzeug treibt an, der kratzige Gesang ist sehr melodisch. Gegen Ende hört man den Sänger von seiner ruhigen Seite. Hat durchaus Hit-Potential. „The Doubt Within“ wird geprägt durch stampfende und kreischende Gitarren. Es kommt ein wenig Saxon Feeling auf. Vor allem auch Dank der ruhigen Passagen. Die Synthies zu Beginn von „Here Comes The Night“ wären durchaus verzichtbar. Aber schon bald werden dem Hörer erneut Riffs um die Ohren gehauen. Ohne den Anfang ein absolutes Highlight. Kennt irgendjemand The Champs? Ich bisher auch nicht. Eine US-„Rockband“ aus den 50er Jahren, mit akustischen Gitarren, Kontrabass und Saxophon. Von denen stammt ein Song namens „Tequila“, der von Warhorse gecovert wird. Zum Glück wird hier ein modernes Rock/Metal-Instrumentarium genutzt. Dadurch wird dieser Evergreen ins hier und jetzt gehievt. „Forever Bound“ ist zu Beginn eine wunderschöne Ballade. Auf einmal ist auch der Gesang nicht mehr kratzig. Herr Di’Anno – geht doch! Später zieht das Tempo an. Es bleibt auch hier beim Klargesang. Mich würde interessieren, wo die Inspirationen für die Covers herkommen. „Precious“ stammt im Original von Depeche Mode. Aber statt der Elektro-Pop Schmonzette rocken Warhorse doch ein wenig mehr. Obwohl der Gesang doch ein wenig an Dave Gahan erinnert. Wie als Entschädigung schließt der eingängige Rock-Song „Going Home“ das Album ab. Und hier ist auch die Reibeisen-Stimme zurück.

Mmmmhhhh was soll ich sagen. Die beiden Cover sind zwar keine Ausfälle. Aber trotz allem verzichtbar. Die Eigenkompositionen sind dafür doch recht gut. Mit dem Artwork jedoch vermag ich mich nicht so recht anzufreunden. Unter dem Strich ein recht durchwachsenes Debüt des ehemaligen Maiden-Sängers, das nicht wirklich an die Großtaten der ersten beiden Alben von Iron Maiden anknüpfen kann. Da gibt es sicherlich noch viel Luft nach oben.

Paul Di’Anno’s Warhorse – Here Comes The Night: https://youtu.be/vOUuZpZfQME?si=INyZudiXAIBUDdY7

Lineup:

Paul Di´Anno – Vocals
Hrvoje Madiraca – Guitars
Ante Pupačić Pupi – Guitars

Guest Musicians:

Becky Baldwin – Bass on songs: 1, 2, 3, 4, 6, 9
Petar Šantić – Drums on songs: 2, 3, 4, 6, 8, 10), Bass on song 10
Joe Lazarus – Drums on song 1
Andro Banovac – Backing Vocals on songs: 6, 7, 8, 9, 10
Danijel Stojan – Drums on song 5
Nikolina Belan – Backing Vocals on song 9

Label: BraveWords Records

VÖ: 19. Juli 2024

Spieldauer: 36:27

Titelliste:

• Warhorse
• Get Get Ready
• Go
• Stop The War
• The Doubt Within
• Here Comes The Night
• Tequila
• Forever Bound
• Precious
• Going Home