Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,8/10
Aus Finnland stammen eine Vielzahl von großartigen Metal Bands unterschiedlichster Genres. Numento aus der Hauptstadt Helsinki spielen melodischen Death Metal. Gegründet 2010 erschien die erste Single „Internal Havoc“ jedoch erst 2015. Bis zum Debüt-Album „The Cataclysm“ dauerte es weitere vier Jahre. Im Juni wurde das dritte Album „The Antimatter Fantasy“ veröffentlicht. Offensichtlich sind Sängerin Katri Hiovain-Asikainen sowie die beiden Gitarristen Aleksi Vehmassalo und Atte Asikainen von Beginn an dabei. Lediglich am Bass und am Schlagzeug gab es eine Umbesetzung. Eine beeindruckende Konstanz im Lineup.
„Equinox“ startet melodisch, voller Harmonien. Aber nach einer dreiviertel Minute wird die Gitarren-Power brachial und Katri Hiovain-Asikainen schreit sich die Seele aus dem Leib. Harte schnelle Thrash-Riffs dominieren. Aber Katri kann es auch melodisch und sogar besinnlich, wie sie kurz darauf unter Beweis stellt. Ein geniales melodisches Gitarren-Solo muss aber zu Beginn gegen die harten Riffs ankämpfen. Bei „Opilion“ knallen erneut harte Riffs aus den Boxen. Aber die Sängerin kann mit ihren bitterbösen Growls aber auch mit ihrem Klargesang problemlos dagegen halten. Selbst wenn massive Double Bass Attacken einsetzen. Dasselbe Konzept setzt auch „The Solipsist“ wenn auch musikalisch variiert. Es ist beeindruckend, wie Katri übergangslos zwischen Growls und Klargesang hin und wieder zurück wechselt. Und erneut ist ein starkes Gitarren-Solo zu hören. Nach dem schnellen (Uhren-)Ticken zu Beginn von „Gargantua“ setzten erneut die Gitarren kraftvoll ein. Dieser Song unterscheidet sich stark von seinen Vorgängern. Er ist wesentlich melodischer und wird von cleanen Gesangs-Passagen dominiert. Obwohl ganz verzichten möchte die Band auf die Growls ihrer Frontröhre auch nicht. Im Anschluss kommt „Singularity“ noch melodischer daher. Eine Ballade hat im Death Metal doch ein wenig Seltenheitswert. Aber dieser Ruhepunkt passt wunderbar in das Gesamt-Konzept des Albums. Die Sängerin bietet hier wohl ihre beste Gesangsleistung. Und das Gitarren-Solo ist einfach riesig. Nach zwei Titeln Verschnaufpause ballert „Timetrap“ wieder richtig los. Der Death Metal mit den bitterbösen Growls ist zurück. Es bleibt abwechslungsreich. „Elevate“ tendiert dann ganz stark in Richtung Melodie. Cleane akustische und e-Gitarren begleiten den ätherischen Gesang. Das Schlagzeug und später auch die Gitarren bring ein gerüttelt Maß an Härte. Ein weiteres Gitarren-Solo ist dann die Krönung. Die Instrumentierung des Schlusssongs „Dark Web“ geht dann fast schon in Richtung Power Metal. Gibt es so etwas wie Power-Thrash-Death Metal? Falls nicht, dann muss man es hier erfinden.
Mit „The Antimatter Fantasy“ haben Numento ein feines Stück melodischen Death Metals rausgehauen. Zu den stimmlichen Qualitäten von Katri Hiovain-Asikainen habe ich ja bereits etwas gesagt. Aber auch ihre Mitstreiter an den Instrumenten können auf ganzer Linie überzeugen. Treibende Gitarren-Riffs und großartige Soli. Schlagzeug und Bass sorgen für sehr viel Schalldruck. Hier sollten nicht nur pure Death Metal Fans reinhören. Auch Liebhaber anderer Metal-Genres werden hier bedient.
Numento – Opilion: https://youtu.be/U90JHEg_WhM?si=_quCj-G7wBSkrReM
Lineup:
Atte Asikainen – Guitar, Backing Vocals
Katri Hiovain-Asikainen – Vocals, Kantele
Simo Mattila – Bass
Aleksi Vehmassalo – Guitar
Mikko Virtanen – Drums
Label: Inverse Music Group
VÖ: 07. Juni 2024
Spieldauer: 43:01
Titelliste:
- Equinox
- Opilion
- The Solipsist
- Gargantua
- Singularity
- Timetrap
- Elevate
- The Dark Web
