Horrorgraphy wurden im Jahr 2017 von Dimons Night aka Dimitris Sakkas in Athen (Griechenland) gegründet. Dunkle und atmosphärische Klangteppiche sind das Markenzeichen der Band. Oder sollte man es eher als Projekt bezeichnen? Immerhin werden alle Instrumente von Gründer Dimitris Sakkas eingespielt. Dazu hat er eine Vielzahl von Sängern um sich geschart. Die Songtexte wurden von Mythologien und phantastischen Kreaturen inspiriert. Die ersten beiden Alben wurden im Abstand von zwei Jahren veröffentlicht. Auf den Nachfolger mussten die Fans jedoch vier Jahre warten.
Eigentlich versteht es sich von selbst, dass auch „The Knight’s Tale“ mit einem Intro startet. „Reputation And Honnor“ ist anderthalb Minuten lang beginnt mit Pferdegetrappel, orchestralen Klängen und gesprochenen Worten. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob das verzichtbar ist. Bei „Prison“ wurde ein Gastauftritt vermeldet. Niemand geringeres als Snowy Shaw (ex- Sabaton, ex-Therion, ex-King Diamond). Und hier wird auch richtig gepowert. Beachtlich was Multi-Instrumentalist Dimitris Sakkas da abliefert. Genre-typisch kann man hier das gesangliche Wechselspiel „Die Schöne und das Biest“ hören. Zwischenzeitlich wird es ruhiger, da dominieren e-Piano und Synthie-Streicher. Streicher kann man auch bei „Theseus“ hören, als Einleitung, bevor das Schlagzeug kraftvoll einsetzt. Und auch das Wechselspiel zwischen Growls und männlichem sowie weiblichem Klargesang. Letzterer zumeist im hohen Sopran und mehrstimmig. „Palamon“ ist dann wesentlich ruhiger, mit e-Piano-Klängen. Der weibliche Gesang ist hier eher im Mezzo-Sopran angesiedelt. Und auch wenn dann später kraftvoll die Rhythmus-Instrumente einsetzen, bleibt es ruhig. Eine schöne Power-Ballade. Später gibt es sehr theatralisch wirkende gesprochene Worte, die einen starken Kontrast zu den bitterbösen Growls bieten. Und obwohl Ballade sind hier viele progressive Elemente eingebaut – ständige Melodie- und Rhythmus-Wechsel. Bei „Destiny“ gibt es neben sakralem Chorgesang auch wieder sehr viele Progressive Metal Anleihen und diverse Sound- sowie Stimm-Spielereien. Bei dem kurzen Zwischenspiel „Fate“ dominieren Streicher-Teppiche, die erneute gesprochene Worte unterlegen. „Under The Sun“ ist eine weitere Ballade, mit etwas weniger Progressive-Einflüssen. Erneut mit bitterbösen Growls, welche aber ebenfalls ruhig und melodisch wirken. Das neunminütige Monumental-Epos „Τhe Morning Gray“ bildet den Abschluss des regulären Teils. Gesprochene Worte scheinen eine Leidenschaft von Mastermind Dimitris Sakkas zu sein. Deshalb kann man sie auch hier hören. Mainstream wechselt sich ab mit Progressive Death. Was folgt ist ein kurzes von Streichern dominiertes und von Spoken Words geprägtes Outro.
Das Album lässt mich ein wenig ratlos zurück. Sicherlich die musikalische Leistung ist über jeden Zweifel erhaben. Auch die Vokalisten können überzeugen. Aber Kompositionen und Arrangements sind zum Teil äußerst schwere Kost. Der progressive Einschlag wurde meines Erachtens doch etwas übertrieben. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Horrorgraphy – Destiny (Lyric Video): https://youtu.be/53QyjwiFLzg?si=myIUvNK0wYtAcKRz
Lineup:
Dimitris Sakkas – Founder, Guitars, Keyboards, Bass, Drums, Sound Engineering
Katerina Sougklakoy – Female Vocals
Sevi Spanou – Female Vocals
Jason Tsolakis – Vocals
Ligmos – Black Vocals
Seek – Tenor Vocals
Label: Wormholedeath
VÖ: 19. Januar 2024
Spieldauer: 48:38
Titelliste:
- Reputation and Honour (Intro)
- Prison (ft. Snowy Shaw)
- Theseus
- Palamon
- Destiny
- Fate
- Under The Sun
- The Morning Gray
- The End

