Laut Promo e-Mail sind sie eine Symphonic Metal Band, Auf Encyclopaedia Metallum liest man jedoch Folk Metal. Gegründet wurde die Band Solarcycles in Hoofddorp (Nordholland – Niederlande) im Jahr 2015. Aber erst jetzt erschien das Debüt-Album „Lunar“. Davor gab es lediglich die EP „Ethereal Storms“ (2017) und drei Single-Auskopplungen aus dem Album.
Ein Symphonic Metal Album ohne Intro? Ja so etwas gibt es. Somit ist der Opener „Nature’s Blessing“ ein vollwertiger Song und mit einer Spielzeit von mehr als sechs Minuten zugleich der längste. Aber ansonsten bedient er alle üblichen Trademarks. Epik, hämmerndes Schlagzeug. Aber Dank der Streicher erhält er auch eine leichte Folk-Schlagseite. Und ein Symphonic Metal Album ohne Opern-Sopran? Auch das kann man hier hören. Der Mezzo-Sopran von Sascha van der Meer klingt äußerst angenehm. Zugleich sorgt siw auch für die tiefen Töne, die mit einem guten Subwoofer voll zur Geltung kommen. Nicht zu vergessen, das sehr gute Gitarren-Solo. Auch bei „Raven’s Call“ kann man sehr viele Folk-Elemente hören, mehr noch als beim Song zuvor. Hierfür ist Silvana Jirka (Violine, Viola) zuständig. Ansonsten wird genau das zuvor gesagte unterstrichen. Vielleicht noch ein Wort zu den Keyboards, diese klingen nie aufdringlich. Und Iwan IJsbrandij bestätigt einmal mehr, was für ein guter Gitarrist er ist. „Ode To The Forest“ startet zunächst mit akustischen Gitarren und Streichern entwickelt sich später zu einer Folk-Metal-Hymne. Und es sind Growls zu hören, dezent und melodisch. Ich vermute diese stammen vom Gitarristen. Bei „Immeasurable Fog“ wird es noch ruhiger. Schrammt knapp an einer Power Ballade vorbei. Wunderschöne Melodien sind hier stilprägend. „Moonlit Fields“ ballert dann wieder kräftiger aus den Boxen. Bei „Rivers Of Light“ dominiert erneut der Folk-Einschlag. Mit erneuten Growls. „Moonblind“ startet balladesk. In Form eines Steigerungslaufes wird dann aber Tempo aufgenommen, auch wegen der vielen Double Bass Attacken und der harten Riffs. Mit Meeresrauschen startet „Wrath Of The Sea“. Was folgt ist Folk Metal mit anfänglichem Shanty-Einschlag. Später sind erneut Streicher und andere Instrumente aus der Folk Szene zu hören, aber auch wieder harte Riffs und ein vorantreibendes Schlagzeug. „Bind The Circle“ ist dann wohl, die bereits mehrfach musikalisch angekündigte Power-Folk-Ballade. Der Rausschmeißer „Grows Then Dies“ kommt dann noch mal im Stile einer Metal-Hymne daher.
Kennt eigentlich noch jemand die deutsche Folk Metal Band Lyriel? Solarcycles klingen ganz ähnlich. Vor Kurzem hätte ich noch gesagt, hier wird eine schmerzlich aufklaffende Lücke geschlossen. Aber Lyriel scheinen seit kurzem wieder aktiv zu sein. Somit liefern Solarcycles eine Steilvorlage für alle anderen Bands, die in diesem Genre unterwegs sind. „Lunar“ ist kein gewöhnliches Album im symphonischen Metal. Durch die Einbeziehung folkloristischer Elemente wird hier ein ganz besonderer und (fast) einzigartiger Sound erschaffen.
Solarcycles – Ode to the Forest: https://youtu.be/vnCefjS1KNs?si=MGW2y89BJrv_KPwc
Lineup:
Ralf IJsbrandij – Drums
Iwan IJsbrandij – Guitars, Backing Vocals
Frank Timmerman – Keyboards
Silvana Jirka – Violin, Viola
Sascha van der Meer – Lead Vocals, Bass
Label: Selbstrelease
VÖ: 27. Oktober 2023
Spieldauer: 54:40
Titelliste:
- Nature’s Blessing
- Raven’s Call
- Ode To The Forest
- Immeasurable Fog
- Moonlit Fields
- Rivers Of Light
- Moonblind
- Wrath Of The Sea
- Bind The Circle
- Grows Then Dies

