Elegy of Madness stammen aus dem Süden Italiens. Gegründet von Gitarrist Tony Tomasicchio, Nachdem er seine vorherige Band Ragion Pura verlassen hatte. Ich hatte das Vergnügen, die Band im Jahre 2018 live zu erleben, bei der Metal Queens Burning Night. Fünf Studio-Alben und ein Live-Album wurden seitdem veröffentlicht. Zuletzt „XI“. Im vergangenen Jahr musste die Band den Weggang der langjährigen Sängerin Stefania „Anja“ Irullo verkraften. Nachfolgerin Kyrah Aylin (Chiara Di Mare) gibt auf dem jüngsten Album ihren Einstieg. Es ist somit an der Zeit bei der Band über die aktuellen Entwicklungen nachzufragen.

KoR: Hallo, ich bin Rainer und schreibe für Keep on Rocking. Ich freue mich, dieses Interview mit Euch führen zu können. Stellt die Band bitte kurz vor.

EoM: Hallo zusammen! Wir sind Elegy of Madness, seit 2006 spielen wir Symphonic Metal, aber wir versuchen, diesem Genre in jedem Album, das wir produzieren, etwas Neues hinzuzufügen.

KoR: Im vergangenen Jahr hat Sängerin Stefania Irullo die Band verlassen. Sie stand seit den Gründungstagen am Mikrophon von Elegy of Madness. Was waren die Gründe dafür?

EoM: Wie sie unlängst in den sozialen Netzwerken bekannt gab, hat sie aus persönlichen Gründen aufgehört.

KoR: Anja hat sicherlich eine große Lücke hinterlassen. Wie hat die Band das verkraftet?

EoM: Wir sind eine sehr zielstrebige Band, also haben wir keine Zeit verloren und schnell eine fantastische Sängerin gefunden, sehr vielseitig, technisch herausragend und eine sehr nette Person, die es versteht, das Publikum einzubeziehen.

KoR: Ihr habt bereits kurz darauf die neue Sängerin Kyrah Aylin vorgestellt. Wie seid Ihr auf sie gestoßen?

EoM: Jeder von uns hat versucht, Sopransängerinnen zu finden, die an unserer Musik interessiert sind, aber Marco Monno (Gitarrist) war derjenige, der Kyrah entdeckt hat…. Nachdem einige Proben gut verlaufen waren, haben wir beschlossen, Kyrah in die Band aufzunehmen. Das war die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können!

KoR: Eine Frage an Chiara. Warum ein verwendest Du einen Künstlernamen und was bedeutet dieser?

EoM: Vor Jahren war ich auf der Suche nach einem Künstlernamen für mich, etwas, das mich und meine Sicht der Dinge in der Musik repräsentieren könnte. Ich war am Meer, es war eine Zeit der Verwirrung und ich musste mich selbst finden, da hatte ich plötzlich eine Erleuchtung… Kyrah Aylin!!!

Es klingt wie ein türkischer Name, ich weiß, dass das bei meinen Fans Verwirrung über meine Wurzeln stiften kann, aber ich bin Sizilianerin.

Kyrah bedeutet Lady (aus dem Griechischen), Aylin kommt aus dem Türkischen und bedeutet Mondlicht!

Kyrah bedeutet „schwarz“ in der irischen Sprache und mein richtiger Name Chiara aus dem Italienischen bedeutet „klar“, so dass dieser Gegensatz mich auch in meiner Musik, meinem Leben und meinem Stil repräsentiert… genau, wie wenn ich klar oder growlend singe… wie die Dunkelheit und das Licht, weißt du…

KoR: Ihr habt im Oktober Euer neues Album veröffentlicht. Wie seid Ihr mit dem Ergebnis zufrieden?

EoM: Wir haben viele positive Reaktionen…. sehr viel mehr als beim letzten Album. Das bedeutet, dass wir gute Arbeit geleistet haben, und wir sind sehr zufrieden damit.

KoR: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Kyrah?

EoM: Wir wollten eine professionelle Sängerin, eine akribische und nette Person, das sind nur einige von Kyrahs Eigenschaften, so dass die Zusammenarbeit genau so war, wie sie sein sollte.

KoR: Wie waren die Reaktionen der Presse und der Fans?

EoM: Im Moment sind die Reaktionen sehr, sehr positiv…es sieht so aus, als ob unser neues Line-Up, unser neuer aufgefrischter Stil perfekt funktioniert. Offensichtlich wollten unsere Fans etwas mehr als „Invisible World“, vielleicht hat ein vielseitigerer Gesang, von Klargesang bis hin zu Screams und Growls-Technik, und ein etwas düstereres Image der Band dazu beigetragen, unsere Fans noch glücklicher zu machen!

KoR: Gibt es musikalische Unterschiede zwischen „XI“ und dem Vorgänger „Invisible World“?

EoM: Ja, die gibt es, und das merkt man auch beim Hören des Albums. Wir meinen, die Atmosphäre wird düsterer, die Gesangslinien sind, wie schon gesagt, aggressiver und klarer in einer ausgewogenen Art und Weise in vielen Songs. Wir haben uns wirklich auf das Thema des Meisters Nummer XI konzentriert, es gibt also mehr Symbolik darin.

KoR: Werdet Ihr mit den Songs des aktuellen Albums auf Tour gehen? Eventuell auch außerhalb Eures Heimatlandes?

EoM: Wir hoffen es, denn diese Zeit ist sehr hart in Italien und Europa wegen des Krieges und der wirtschaftlichen Situation, aber wir werden unser Bestes geben, um ab Januar auf Tournee zu gehen, und natürlich auch außerhalb Italiens, denn wir wissen, dass wir viele Fans haben, die es nicht erwarten können, uns auf der Bühne zu sehen und das neue Album zu präsentieren…

KoR: Elegy of Madness existieren inzwischen seit mehr als fünfzehn Jahren. Woher nehmt ihr die Ideen für neue Songs? Habt Ihr musikalische Vorbilder?

EoM: Jeder von uns hat die Zeit der Pandemie erlebt, und diese dunkle Zeit hat uns so sehr geprägt, dass wir uns in den letzten zwei Jahren dazu durchgerungen haben, neue Songs zu komponieren, und wir haben bemerkt, dass viele Symboliken, viele Emotionen, die von Tony, Marco und Kyrah ausgingen, nur einige der elf Bedeutungen waren, die sich auf Tarots, Esoterik und spirituelle Dinge bezogen. Wir haben uns also von diesen Dingen inspirieren lassen und alle Songs wurden als Fragmente komponiert, um sie zu verbinden und unser Leben in dieser pandemischen Zeit und in der jetzigen Zeit zu repräsentieren. Sicherlich kann man auf diesem Album musikalische Einflüsse von unseren bevorzugten Bands hören, wie Within Temptation, Rammstein, In this Moment, Cradle of Filth, Amorphis…

KoR: Wie gestaltetet sich bei Euch das Songwriting für die einzelnen Alben ab?

EoM: Jedes Album wurde von einer anderen Lebenssituation inspiriert, einer anderen Zeit, einer anderen Art und Weise, sich mit dem auseinanderzusetzen, was um einen herum passiert ist…

KoR: Ich bedanke mich noch einmal für dieses Interview. Wollt Ihr Euren Fans zum Abschluss noch etwas sagen?

EoM: Wir bedanken uns für das Interview und bei allen Fans für die große Begeisterung und Unterstützung!

Elegy of Madness sind:

Kyrah Aylin – Vocals
Tony Tomasicchio – Guitar
Marco Monno – Guitar
Larry Ozen – Bass
Francesco Caputo – Drums

Diskographie:

The Bridge of Sighs (2009)
Brave Dreams (2013)
New Era (2017)
Invisible World (2020)
Invisible World Live at Fusco Theater (Live album, 2021)
XI (2023)

Social Media:

Facebook: https://www.facebook.com/elegyofmadness
Homepage: https://www.elegyofmadness.com/
Instagram: https://www.instagram.com/elegy_of_madness/
Twitter: https://twitter.com/elegyofmadness
YouTube: https://www.youtube.com/user/elegyofmadness