Bewertung: 8/10
Die italienische Band The Kreoles wurde von Ivan McSimon 2011 gegründet. Seine Idee war, neue musikalische Wege zu gehen. Als Sängerin wurde die junge Valentina Merlo gefunden, bei der Anmut und mit kreativer Energie verbunden sind. 2014 veröffentlichte die Band ihr Debut “Touch The Sun”. Ein Jahr später ging der Vierer erneut ins Studio und begann die Aufnahmen für das nun vorliegende zweite Album “Psycho”.
“The Last Man” startet zunächst mit akustischen Gitarren, bevor diese elektrisch verstärkt mit voller Wucht einsetzen. Beindruckend ist die Stimme von Valentina Merlo, sie klingt ausgereift und zeigt bereits beim ersten Song ihre Variabilität. Der Refrain ist eingängig. Ein Gitarrensolo gegen Ende rundet das ganze ab. Bei “Disease” knallen die Riffs dann so richtig aus den Kopfhörern. Am Anfang von “Empty” kann man von Keyboards unterlegte Riffs hören. Diese werden später dann sehr rhythmisch. Bei “Too Fast To Live, Too Young To Die” werden die Gitarren gedoppelt, der modernen Studio-Technik sei es gedankt. Live wird sich das wohl etwas schwieriger gestalten. Das Schlagzeug und die Gitarren sorgen für hohes Tempo und der Gesang von Valentina geht da locker mit.
Ein wenig ruhiger aber nicht minder druckvoll präsentiert sich “Don’t You Know”. Während des Gesangs werden die Instrumente etwas zurückgenommen, bevor dann wieder Gitarrenriffs zuschlagen. Auch hier ist gegen Ende ein großartiges Gitarrensolo zu hören. “Obsession” stampft sofort rhythmisch voran, während “Like A Scream” zunächst ruhig beginnt und nach einigen knallenden Gitarrenriffs von im wesentlichen ruhigeren Gesang geprägt wird. Lediglich beim Refrain geht Valentina aus sich heraus und überzeugt erneut mit ihrer kräftigen Stimme. Gegen Ende sorgt dann kraftvolles und schnelles Gitarrenspiel für Härte.
Bei “Dolomites” habe ich noch mal verwundert nachgeschaut, aber ja, auch das sind The Kreoles. Dieses Mal im Country-Style. Banjo-Klänge begleiten den Gesang. Ein Gefühl der Weite des Wilden Westens kommt hier auf. Erst gegen Ende braten die Gitarren. Obwohl kein Metal, ist dieser Song für mich das absolute Highlight des Albums! Bei “Black Star’s Night” ist es dann mit der Ruhe und Besinnlichkeit vorbei. Druckvolle Gitarrenwände treiben stetig voran. Gemeinsam mit dem Schlagzeug geben sie ein hohes Tempo vor. Der Titelsong “Psycho” ist zugleich auch der Rausschmeißer. Dazu hat die Band auch ein Video produziert. Valentina kann hier noch einmal zeigen, was für eine hervorragende Rockröhre sie ist. Dazu knallen erneut die Gitarren. Mit einer Alternative-Schlagseite zeigt der Song noch einmal mit welch vielfältigen Stilmitteln die Band arbeitet.
Ich muss gestehen, ich kann “Psycho” einfach nicht oft genug hören. Die Italiener haben ein hervorragendes Zweitwerk rausgehauen. Die stimmlichen Fähigkeiten von Valentina Merlo können voll und ganz überzeugen. Auch ihre Mitstreiter an den Instrumenten zeigen ihr Können. Überragend ist für mich die hervorragende Gitarrenarbeit. Das Album wird auch nach mehreren Durchläufen nicht langweilig. The Kreoles sind für mich eine der Neuentdeckungen des Jahres.
Offizielles Video zu “Psycho”: https://youtu.be/HTSJlqrRZA8
Lineup:
Valentina Merlo – Gesang
Ivan McSimon – Gitarren
Marco D’Elia -Bass
Davide Piccolo – Schlagzeug
Label: Sliptrick Records
VÖ: 20. September 2016
Spieldauer: 40:02
Titelliste:
- The Last Man
- Disease
- Empty
- Too Fast To Live, Too Young To Die
- Don’t You Know
- Obsession
- Like A Scream
- Dolomites
- Black Star’s Night
- Psycho