Hamburg Metal Dayz 2016

Ort: Markthalle Hamburg
Termin: 23./24. September 2016

Die Hamburg Metal Dayz feiern ein kleines Jubiläum. Zum fünften Mal werden im Rahmen des Reeperbahn-Festivals auch härtere Klänge präsentiert. Austragungsort ist erneut die Markthalle Hamburg, in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes gelegen. Und die Veranstaltung war schon seit Tagen ausverkauft!

Freitag

MaschineAuch in diesem Jahr wurde das Festival von  Maschine vom Veranstalter ICS Nothgard(u.a. W:O:A) eröffnet. Und gleich im Anschluss zerlegten Nothgard aus dem bayrischen Deggendorf die Bühne im Großen Saal der Markthalle mit ihrem symphonischen Death Metal. Die Band, die zusätzlich Einflüsse aus Klassik und Folk-Metal in ihren Songs verarbeitet, steht seit 2008 auf der Bühne.

Mambo KurtZur selben Zeit hatte Mambo Kurt seinen ersten Auftritt im MarX. Er ist konsequent und spielt in einer Einkaufszone Slayer: “Damit kann dort niemand etwas anfangen”. Und auf einem Metal Festival? Natürlich Depeche Mode. “Ich beknie Michael Hübner Jörg Sonntag(Mitveranstalter des Wacken Open Air – d.A.) schon seit zehn Jahren, Depeche Mode mal in Wacken auftreten zu lassen. Anschließend präsentierte Jörg Sonntag eine Videoshow “Die Geburt des Krachs – die Anfänge des Heavy Metal”. Mit vielen alten Aufnahmen aus dem legendären Beat Club, u.a. von Motörhead, Led Zeppelin, Deep Purple oder auch Black Sabbath. Dazu gab es diverse Interviews mit den Protagonisten – Jimmi Page, Ian Gillan und anderen.

HeidevolkIm Großen Saal gab’s dann Pagan und Folk Metal auf die Ohren. Heidevolk aus dem niederländischen Arnhem stürmten auf die Bühne. Folk Metal Hymnen vom Feinsten heizten den Fans so richtig Hollow Skaiein.

Im MarX erzählte Buchautor Hollow Skai Anekdoten zu diversen Rock- und Metal Songs, zu “Smoke on The Water” oder auch zu “Wind Of Change”. Nach jeder kleinen Geschichte, wurden die Songs auch live vorgetragen, von Marius del Mestre (ex-Gitarrist der Rio-Reiser Band Ton Steine Scherben).

IMG_4853Für mich waren Russkaja aus Wien DIE Entdeckung des Abends. Seit nun mehr über zehn Jahren beglücken die Musiker ihre Fans mit ihrer “Russian Turbo Polka“. Neben der Metal typischen Rhythmus-Abteilung kommen IMG_1234diverse, zum Teil selbst hergestellte Blechblas-Instrumente sowie eine Violine zum Einsatz. Der Höhepunkt war wohl die “Potete”, ein extra für die Band kreiertes Musikinstrument, eine Mischung aus Trompete und Posaune. Das war Spaß und Metal im Polka-Takt, gemixt mit Elementen der russischen Folklore.

Sascha Paeth /Felix Bohnke WorkshopZurück ins MarX. Dort standen jetzt Sascha Paeth Sascha Paeth /Felix Bohnke Workshop(Produzent Edguy, Avantasia, Gitarrist Avantasia) und Felix Bohnke (Schlagzeuger Edguy, Avantasia) auf der Bühne. Ihr “Rhythm Section Workshop” war eine Präsentation verschiedener Songs der beiden Bands. Beide Musiker plauderten aus dem Nähkästchen. Wie werden Studio-Produktionen live auf die Bühne gebracht? Wie ändert sich die Interpretation der Songs im Lauf der Zeit? Eine äußerst kurzweilige Stunde.

EquilibriumIm Großen Saal der Markthalle präsentierten Equilibrium ihre Version von Pagan Metal. Die Musiker selbst bezeichnen ihren Stil als “Epic Metal”, wobei man auch viele Einflüsse von Black und Viking Metal erkennen kann. Die Lichtverhältnisse waren ebenfalls episch, nämlich sehr schlecht. Die Fans in der vorderen gingen dabei jedoch so richtig steil.

Holger Schmenk - Kumpels in KuttenVorletzter Programmpunkt im MarX war eine Lesung zu den Büchern “Kumpels in Kutten – Heavy Metal im Ruhrgebiet” von Holger Schmenk. Der erste Band erschien im Jahre 2010, Band zwei soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Der Autor hat Interviews mit vielen Zeitzeugen geführt, Mille Petrozza (Kreator), Peter Burtz (Sänger von Steeler und erster Chefredakteur des Metal Hammer) und viele andere kamen zu Wort. Dazu wurde Bilder von Musikern aus Vergangenheit und Gegenwart gezeigt.

UMCUnd ganz zum Schluss gab es dann ein Wiedersehen mit ehemaligen Beyond The Black Musikern. Tobias Derer (Schlagzeug) und Nils Lesser (Gitarre) präsentierten mit UMC (Ultimate Music Covers) ihre Version von Top Ten Pop-Songs. So würden diese Hits klingen, wenn sie von Metallern präsentiert würden.

Samstag

GodsnakeDie Samstag-Session im großen Saal wurde eröffnet von den Lokalmatadoren von Godsnake. Lupenreiner Metal / Hardrock sorgte gleich für gute Stimmung. Am 1. April 2010 gegründet, war es doch mehr als nur ein Aprilscherz.

Es ist schon eine gute Tradition, dass die Macher des Thomas Jensen / Holger HübnerWacken Open Air sich den Fragen ihrer Fans stellen. So war auch in diesem Jahr das MarX wieder eine Stunde für diese Gesprächsrunde  reserviert. Themen wie die Full Metal Cruise, Full Metal Mountain oder auch die Wacken Winter Nights, die 2017 erstmalig stattfinden, wurden angesprochen. Aber auch für die kleinen Probleme der Wacken-Besucher hatten Thomas Jensen und Steak Number EightHolger Hübner ein offenes Ohr.

Die nächste Band auf der großen Bühne waren dann Steak Number Eight aus dem belgischen Wevelgem. Mit ihrem Sludge Rock brachten die Westflamen Abwechslung auf die sonst vom Metal dominierte Bühne.

Tim EckhorstIm MarX zeigten dann Grafiker, Illustrator und Comiczeichner Tim Eckhorst die Dos and Don’ts im Design von Logos und Album-Covern im Metal. Es gibt sehr einzigartige Logos aber auch viele Logos, die sich ähneln.

Orden OganIm Saal präsentierten Orden Ogan u.a. ihr aktuelles Album Ravenhead. Ich konnte die Band schon einige Male live erleben und bin immer wieder begeistert. Die 1996 gegründete Band zelebrierte Power-Metal vom Feinsten. Mit großer Spielfreude feuerte der Vierer aus Arnsberg eine Hit-Granate nach der nächsten ab.

PyogenesisDreizehn Jahre kein Album, zehn Jahre keine Konzerte. Es war ruhig geworden um Pyogenesis aus Stuttgart (jetzt offensichtlich Wahl-Hamburger). Im Sommer des letzten Jahres veröffentlicht die Band dann ihr sechstes Studioalbum “A Century In The Curse Of Time”.  Die musikalische Mischung aus Metal, Alternative und Punk wurde zunächst durch dunkle rote Beleuchtung der Bühne untermalt. Erst später, als die Photographen den Graben verlassen mussten, wurde es heller.

GloryhammerGloryhammer – so heißt das Seitenprojekt von Alestorm – Chef-Pirat Christopher Bowes. Intergalactic Space Metal, so bezeichnet die Band ihren Stil. Power Metal geht eine Symbiose mit Phantasy Lyrik ein. Spielte das erste Album noch in einem alternativen mittelalterlichen Schottland, werden die intergalaktischen Helden auf Album zwei wie mit einem Zeitsprung in das Jahr 1992 versetzt. Hier sind hervorragende Musiker am Werk, allen voran der Schweizer Thomas Winkler am Mikro. So kann der Kampf gegen bösartige Einhörner oder Chaos-Magier siegreich beendet werden. Perfekte Heavy Metal Unterhaltung!

Fuchs / Wolf-Man von den Apokalyptischen ReiternIm MarX lasen dann Fuchs und Wolf-Man von den Apokalyptischen Reitern aus ihrem Buch “Wie der Weltuntergang Teil unseres Lebens wurde”. Interessante, witzige aber auch zum Nachdenken anregende Episoden. Äußerst beeindruckend, der Bericht über eine Konzert-Tour durch Russland. Das war Kopfkino pur.

Den Schlusspunkt im MarX setzten dann The New Black aus Würzburg. The New BlackDie Band um Christof Leim, dem ehemaligen Chefredakteur des Metal Hammer; begeisterte die anwesenden Fans mit ihrem bodenständigen Hard Rock. Und sie ließen sich auch durch kleine technische Probleme am Drum-Set nicht aufhalten, mit viel Humor und großer Spielfreude war das ein mehr als würdiger Abschluss der Metal Dayz  im MarX. Nicht geschafft habe ich es leider zum Finale im Großen Saal mit dem Headliner DAD aus Dänemark.

Das war das Mini-Jubiläum, fünf Jahre Hamburg Metal Dayz in der Markthalle. Zwei Tage mit hervorragenden Bands auf beiden Bühnen. Zwei Tage Unterhaltung und Entertainment in den Lesungen, Gesprächsrunden und Vorträgen. Zwei Tage Spaß, zwei Tage den Alltag vergessen. Ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter, an die Mitarbeiter der Markthalle, die Security und an all diejenigen, die dieses Event zu einem großartigen Erlebnis werden ließen. Auf die nächsten (mindestens) fünf Jahre!

2 Gedanken zu “Hamburg Metal Dayz 2016

  1. Pingback: Orden Ogan – Gunmen | Keep on Rockin'

  2. Pingback: Ausblick auf die Hamburg Metal Dayz 2017 | Keep on Rockin'

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