Gut ausgeruht und gestärkt konnte der zweite Tag beginnen. Und wie er begann… Mit erdigem Doom-und Stoner Metal. Grand Magus aus Schweden enterten die Maximum Metal Stage. Genau der richtige Anheizer für den zweiten Tag.
Der zweite Act auf der Hauptbühne waren Dragonforce asu England. Eine knappe Stunde Hochgeschwindigkeits-Metal. Saiten-Hexer Herman Li und seine Mitstreiter entfachten ein wahres Riff-Feuerwerk auf der Bühne. Man konnte gar nicht so schnell schauen wie die Finger über die Saiten glitten. Wahnsinn, aber für meinen Geschmack auf Dauer zu eintönig. Eine gelegentliche Drosselung des Tempos würde dem Auftritt sicherlich guttun.
Also kurzer Umzug Richtung Baltic Ballroom. Lacuna Coil aus Italien. Hier fällt die Genre-mäßige Einordnung schwer. Gothic Metal ist es nicht wirklich, auch Alernative trifft es nicht. Egal. Hauptsache es rockt. Und ja, das tut es. Nachdem die Band um Christina Scabbia und Andrea Ferro das Metal Female Voices Fest im Oktober mit einem “Karmacode”-Set headlineten stand dieses Mal wieder das aktuelle Album “Dark Adrenaline” im Mittelpunkt. Und dank meiner Photo-Akkreditierung konnte ich dieses Mal aus der ersten Reihe Photos “schießen”. Bei Gigs der ItalienerInnen wurde ich bisher noch nie enttäuscht. Auch diesmal war es wieder ein Klasse Auftritt. Christina und Andrea warfen sich die gesanglichen Bälle gegenseitig zu. Der Auftritt war etwas zum Genießen. Der Band war der Spaß sichtlich anzumerken und der der Baltic Ballroom war proppenvoll, die Stimmung war Klasse.
Danach gab’s Teutonen-Metal alter Schule, Grave Digger. Seit über dreißig Jahren stehen Grave Digger für ehrlichen handgemachten Metal, 17 Studioalben, diverse Livealben und eine Vielzahl von Chart-Plazierungen sprechen für sich. In dieser Zeit gab’s aber auch viele Besetzungswechsel. Einziges verbliebenes Gründungsmitglied ist Sänger Chris Boltendahl. Die Band sprühte nur so von Spielfreude, Chris fegte wie ein wildgewordener Derwisch über die Bühne und Gitarrero Axel Ritt ballerte ein Riff nach dem anderen in die Massen. Und diese dankten es mit hochgereckten Fäusten. Zu den Höhepunkten zählten für mich erneut “Rebellion” and “Heavy Metal Breakdown”.
Nach einer etwas längeren Pause (auch ein Metalhead muss hin und wieder etwas essen), ging’s weiter mit Teutonen-Metal, diesmal der Marke Helloween. Auch Helloween könne auf eine langjährige, von vielen Besetzungswechseln geprägte Geschichte zurückblicken. Eine Vielzahl bekannter Musiker waren bzw sind Mitgleider dieser Band: Kai Hansen, Markus Großpopf, Michael Weikath, Andi Deris, Michael Kiske, … Die Liste liest sich wie das Who Is Who der deutschen Metal-Szene und ließe sich noch beliebig erweitern. Und es war ein starker Auftritt, druckvoller Power-Metal. Und die ca. dreitausend Fans vor der Maximum Metal Stage gingen voll mit. Ging das noch zu toppen?
Ja es ging, allerdings mit fast dreißigminütiger Verspätung. Sabaton aus Schweden, angereist mit einer großen deutsche Airline warteten auf ihr Equipment. Beim Umsteigen in Frankfurt/Main ging wohl etwas schief. Aber die Irrfahrt des Equipments nahm dann doch noch ein gutes Ende. Gegen Mitternacht klang dann endlich “The Finale Countdown” der schwedischen Band Europe aus den Boxen der Maximum Metal Stage. Dies ist seit Jahren DAS Intro der Sabaton-Shows. Frenetischer Beifall kam auf, als die Musiker um Sänger Joakim Brodén auf die Bühne kamen. Diese Power, diese Spielfreude. Die Musiker posten für ihre Fans und für die anwesenden Presseleute. Ich finde diese schier ungebändigte Energie immer wieder äußerst beeindruckend. So habe ich die Band bereits 2007 kennengelernt, als sie für die Double-Headliner Grave Digger und Therion eröffneten. Was für eine gigantische Entwicklung. “Noch ein Bier” – dieser Schlachtruf der deutschen Fans durfte auch diese Mal nicht fehlen. So wurde aus dem Hit “Gott mit uns” eben der Song “Noch ein Bier”. Und auf die Frage “Meine Freunde, wollt Ihr noch eine Song?” skandierte die Menge “Noch ein Song – noch ein Song”! Dieser Auftritt war DER krönende Abschluss des Festivals.
Zum Schluss möchte ich mich bei allen Beteiligten, den Veranstaltern, der Crew und den Bands für dieses phantastische Wochenende bedanken. Ich freue mich schon auf das Metal Hammer Paradise 2014. Mein besonderer Dank gilt FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH für die Möglichkeit meine Photos aus der vordersten Reihe, dem Photo-Graben, zu schießen! Vielleicht noch ein kleiner Vorschlag/Wunsch für das nächste Jahr. T-Shirt bzw. Longsleeves auch in Größe 3XL.
1. Teil: Metal Hammer Paradise 2013–Der Einzug in’s Paradies
2. Teil: Metal Hammer Paradise 2013–Das Paradies wird gerockt–1. Tag
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