NEЯEIS – Azure

Bewertung: 7,5/10

Gegründet wurde die Band aus der Provinz Trentino (offiziell „Autonome Provinz Trient“) bereits 2007. Damals noch unter dem Namen „Black Star“. Zunächst war es eine reine Cover-Band. Sie spielten Hits von Metal-Schwergewichten wie u.a. Helloween, Iron Maiden, Saxon, Skid Row, Judas Priest und Alter Bridge. Nebenbei wurden aber auch schon eigene Songs geschrieben. Als sie genügend eigenes Material zusammen hatten, veröffentlichten sie das Demo “Burnin’ Game”. Zwei Jahre später folgte die EP “From the Ashes”. Hinzu kamen diverse Festival-Auftritte und Live-Shows. 2018 erschien das Album „Turning Point“. Nun wurde der Nachfolger (?) „Azure“ veröffentlicht.

Zu Beginn von „Around The Sun“ sind kurz von hartem Schlagzeug unterlegte „haahaahaa“-Gesange zu hören. Dann ein kurzer Schrei und harte Gitarren-Riffs setzen ein. Der Gesang ist melodisch, häufig wird dabei die instrumentale Härte zurückgefahren. Zunächst klingt „Take Control“ etwas dumpf, aber das ändert sich schnell, wenn die harten Riffs hinzukommen. Der Gesang von Andrea Barchiesi klingt zumeist ruhig. Von Zeit zu Zeit ist eine kleine Industrial/Funky Schlagseite zu hören. „From Scratch“ startet wie eine ruhige Ballade. Aber dann geben harte Riffs den Ton an. Der Gesang ist zum Teil technisch verfremdet. Nach kurzer ruhiger Einleitung knallen auch bei „Tiny Blue Stone“ Riffs. Wenn später Gesang einsetzt, rücken diese vorübergehend in den Hintergrund. Die Gitarren klingen teilweise dissonant. Dazu gepresste HuHaHuHa-Vokalisen. Mit der Ballade „Above“ versuchen NEЯEIS viele dieser Disharmonien vergessen zu machen. Sie zeigen, dass sie auch durchgängig melodisch klingen können. Die Krönung ist ein sehr gutes Gitarren-Solo. Das ist einer der Höhepunkte des Albums, zumindest für mich. Der Titelsong „Azure“ ist eine weitere Ballade und wird geprägt von e-Piano und Streicherklängen sowie zerbrechlich wirkendem Gesang. Doch dann ist es mit der Besinnlichkeit vorbei. „Dropping Violence“ ist wieder härter. Aber melodisch, ohne schräg klingende Passagen. Gehört neben den beiden Balladen zu den besten Songs des Albums. Harte Riffs, Sirenen-Klänge und offensichtlich Nachrichten eines Radio-Senders leiten „Saturn’s Leaving“ ein. Dann ballern die Riffs um die Wette mit Keyboard-Klängen. Gegen Ende folgt ein hektisches und schnelles Gitarren-Solo. Nach einigen wenigen Synthies dominieren bei „The Path“ harte Riffs im Wechsel mit ruhigem Gesang. „Meteors In The Dark“ ist der letztere reguläre Titel des Albums. Stark verzerrte teilweise funky klingende Gitarren sind hier prägend. Danach folgen lediglich zwei (kürzere) Radio-Versionen von „Take Control“ und „From Scratch“.

Es ist nicht einfach sich das Album „Azure“ anzuhören. In so manchem Song gibt es Dissonanzen bzw. experimentelle Melodie- und Rhythmus-Wechsel. Von dem Sound der Bands, die sie früher gecovert haben, haben sie sich teilweise deutlich entfernt. Die nach meinem Geschmack besten drei Songs hatte ich bereits genannt. NEЯEIS haben ihren ganz eigenen Stil gefunden und ziehen diesen offensichtlich konsequent durch.

NEЯEIS- From Scratch: https://youtu.be/EGtubrF45Jw?si=w-NQpJqHprkdNqAc

Lineup:

Andrea Barchiesi – Lead Vocals
Mattia Pessina – Guitar
Samuel Fabrello – Guitar
Michele Gelmi – Bass
Davide Odorizzi – Drums

Label: Eclipse Records

VÖ: 21. November 2025

Spieldauer: 46:20

Titelliste:

  • Around The Sun
  • Take Control
  • From Scratch
  • Tiny Blue Stone
  • Above
  • Azure
  • Dropping Violence
  • Saturn’s Leaving
  • The Path
  • Meteors In The Dark
  • Take Control (Radio Edit)
  • From Scratch (Radio Edit)

Digital-Patreon-Wordmark_Black

Please donate my work with PayPal!

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..