Terra Atlantica – Oceans

Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,6/10

Im Pressetext werden sie als „Deutsche Seefahrer-Power-Metal-Band“ bezeichnet. Die Rede ist von der Hamburger Band Terra Atlantica. Gegründet im Jahr 2014 wurden bisher drei Studio-Alben veröffentlicht. Im September erscheint mit „Oceans“ Album Nummer vier. Terra Atlantica nehmen die Zuhörer mit auf eine Reise über die sieben Weltmeere. 

Kraftvolle Riffs, exotische Rhythmen, filmische/atmosphärische Klänge und mitreißende Refrains, die mit der Energie eines Sturms live vorgetragen werden müssen.

So euphorisch beschreibt der Pressetext den Sound der Band. Von den Live-Qualitäten konnte ich mich bereits zweimal überzeugen, 2016 im Marias Ballroom und 2018 im legendären Indra. Also war ich natürlich gespannt auf das neue Studiowerk.

Das Intro heißt passenderweise „Ocean Fever“. Nach einigen wenigen Piano-Akkorden werden die gesprochenen Worte von epischen Streichern unterlegt. Zum Abschluss folgt ein ebenfalls epischer Chorus. „Back To The Sea“ ist der eigentliche Eröffnungs-Song. Die Epik bleibt erhaltenen, dazu schnelle Riffs und ein antreibendes Schlagzeug. Sänger Tristan Harders geht mit kräftiger Stimme ebenfalls ein hohes Tempo und wird später von seinen sangesfreudigen Mitstreitern unterstütz. Die Gitarristen wechseln sich beim kurzen Solo ab. Nicht weniger beschwingt kommt „Hoist The Sail“ daher. Das Akkordeon sorgt für maritimes Feeling. „Caribbean Shores“ startet ruhig mit akustischen Gitarren. Danach werden die Gitarren erneut vom Schlagzeug angetrieben. Die Instrumentierung mit Blechbläsern und Steel Pan (?) aber auch das Möwen-Geschrei verbreiten ein exotisches Flair. Dazwischen hört man schnellen mehrstimmigen Satzgesang, wie man in ähnlicher Form auch aus dem Rhapsody Universum kennt. Auch bei „Turn Of The Tide“ wird das Tempo hochgehalten, vor allen dank des Schlagzeugs. Der orchestrale Bombast ist zwar allgegenwärtig, aber nicht nervend. Das Rauschen der Wellen kann zu Beginn von „Through The Water And The Waves“ ganz kurz hören. Aber sofort braten die Gitarren und das Schlagzeug treibt diesen musikalischen Parforce-Ritt an. Zwischendrin hört man auch einige dezente Growls. Ein starkes Gitarren-Solo gefolgt von einer Basslinie sind dann der Höhepunkt. Bei der Shanty-Ballade „Where My Brothers Await“ sorgt erneut das Akkordeon (Schifferklavier) für ein maritimes Flair. Aber mit der Ruhe ist bei „Land Of Submarines“ Schluss – eingängiger melodischer (Soft-) Power Metal ist zu hören. Mit „Raven In The Dark“ folgt eine Power Metal Hymne. Auch hier können Terra Atlantica mit hervorragendem Chor-Gesang punkten. Aber auch mit einem weiteren Gitarren-Solo. „To The Realm Of Gods“ ist eine weitere eingängige Hymne. Das Beste haben sich die Hanseaten jedoch für den Schluss aufgehoben. Das Zehnminuten-Epos „Oceans Of Eternity“ startet mit einer sehr bekannten Melodie, der Sarabande. Dies ist der dritte von vier Tänzen aus der vierten Suite in d-Moll von Georg Friedrich Händel [Händel-Werke-Verzeichnis (HWV) 437]. Die Melodie wird zunächst von den Gitarren übernommen, bevor dann die Fahrt abgeht – Power Metal statt barocker Klassik. Regelmäßige Melodie- und Rhythmus-Wechsel sorgen für einen leicht progressiven Charakter. Es bleibt jedoch stets sehr melodisch. Später folgt ein zweites Klassik-Zitat, ein Auszug aus Mozarts Symphonie g-Moll KV 550 (der 40 und vorletzten des Komponisten). Man kann konstatieren, dass beide klassischen Themen gut gewählt wurden und hervorragend zum gesamten Song passen. Für mich ist das der absolute Höhepunkt und der krönende Abschluss des Albums.

Die Musiker von Terra Atlantica mögen es mir nicht verübeln, wenn ich das Album als „leichte Power Metal Unterhaltung“ bezeichne. Diese fast fünfzig Minuten machen genau das das, sie unterhalten den Zuhörer. Und man ist von Anfang bis Ende gefesselt vom Sound, den Melodien, den Arrangements. Dieser Törn macht richtig Spaß.

Terra Atlantica – Land Of Submarines: https://youtu.be/uIjjF3eA4pY?si=ipywrVI7AjAmC9Tm

Lineup:

Tristan Harders – Vocals, Guitar
Nico Hauschildt – Drums, Backing Vocals
Dawid Wieczorek – Guitar, Backing Vocals
Julian Prüfer – Bass

Label: Scarlet Records

VÖ: 26. September 2025

Spieldauer: 49:21

Titelliste:

  • Ocean Fever
  • Back To The Sea
  • Hoist The Sail
  • Caribbean Shores
  • Turn Of The Tide
  • Through The Water And The Waves
  • Where My Brothers Await
  • Land Of Submarines
  • Raven In The Dark
  • To The Realm Of Gods
  • Oceans Of Eternity

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