Im Oktober 2009 gaben Captain Black Beard ihr Live-Debüt in Stockholm. Ob dies auch das Gründungsjahr war? Darüber schweigen Pressetext und Webseite sich aus. Wie auch immer, das selbstbetitelte Debüt-Album erschien zwei Jahre später. Und wurde offensichtlich ein voller Erfolg. Nach Shows in Großbritannien und USA erschien 2014 der Nachfolger „Before Plastic“. Vier weitere Studio-Alben und ein Live-Album folgten bis 2022. Das in 2025 fertiggestellte „Chasing Danger“ ist somit Album Nummer sieben. Das erste Album mit Fredrik Vahlgren als Sänger, nachdem sich der langjährige Frontmann Martin Holsner ins Privatleben zurückgezogen hatte. Vom Pressetext wird „Chasing Danger“ schon jetzt als AOR-Meisterwerk gefeiert.
Schon bei „Dreams“ hört man kompromisslos harte Riffs. Es sind auch Keyboards zu hören (wer?). Aber diese halten sich diskret im Hintergrund. Und der Gesang von Fredrik Vahlgren kann auf ganzer Linie überzeugen. So muss Hardrock im hier und jetzt einfach klingen – ein Song mit Hit-Potential. „When It’s Over“ besticht ebenfalls durch schöne Melodien und eine ordentliche Härte. Zusätzlich sind Saxophon-Soli zu hören. Das sorgt für viel Abwechslung. Genauso wie der etwas ruhigere gesangliche Abschnitt. Erwähnenswert ist auch das Gitarren-Solo. Die Melodieführung in „Chasing Rainbows“ ist so richtig cheesy, und das ist beileibe nicht abwertend gemeint. Ein klein wenig ruhiger als zuvor und mit großem Unterhaltungswert. Bei „Shine“ wird wieder richtig Gas gegeben. Feiner melodischer Metal. In eine ähnliche Kerbe schlägt „AI Lover“. Hier gibt es Riffs im Sekunden-Takt. Bei „Can’t You See“ knallen die Riffs wieder etwas härter. Das antreibende Schlagzeug sorgt für eine höheres Tempo. Bei „Read Your Mind“ drängen sich die Keyboards häufiger in den Vordergrund. Im Wesentlichen bewegt sich der Song im Midtempo-Bereich. Dem trägt auch das rhythmische Schlagzeugspiel Rechnung. „Piece Of Paradise“ ist die besinnliche Ballade des Albums. Zunächst sind Regentropfen zu hören, auch während die cleanen Gitarren einsetzen. Eventuell ein wenig zu sehr auf kommerzielle Massen-Kompatibilität ausgerichtet. Aber bei „Where Do We Go“ geht es wieder in vollen. Harte schnelle Riffs und ein intensives Schlagzeugspiel treiben den Sänger an. Dazu sorgen die Keyboards für viel Atmosphäre. Erneut kann Gitarrist Daniel Krakowski mit einem Solo glänzen. Der riffgetriebene Rausschmeißer „In Your Arms“ sorgt für einen eingängigen Ausklang. Ohne dabei jedoch trivial zu klingen.
Feuertaufe bestanden möchte man Fredrik Vahlgren zurufen. Captain Black Beard liefern fast vierzig Minuten guten und abwechslungsreichen Hardrock/AOR ab. Davon kann ich gar nicht genug bekommen. „Chasing Danger“ ist eine Scheibe, die man sich immer wieder anhören kann. Es gibt keinen Schwachpunkt auf dem Album. Schon dem Opener schrieb ich Hit-Potential zu. Das ist nicht die ganze Wahrheit – dieses Potential haben so ziemlich alle Songs.
Captain Black Beard – When It’s Over: https://youtu.be/xbyVwAdDdq4?si=Nzwa67cj41rGEMZc
Lineup:
Robert Majd – Bass
Fredrik Vahlgren – Vocals
Daniel Krakowski – Guitar
Vinnie Strömberg – Drums
Label: Mighty Music / Target Group
VÖ: 04. April 2025
Spieldauer: 39:30
Titelliste:
- Dreams
- When It’s Over
- Chasing Rainbows
- Shine
- AI Lover
- Can’t You See
- Read Your Mind
- Piece Of Paradise
- Where Do We Go
- In Your Arms

