Bewertung: 7/10
Die venezolanische Symphonic Metal Band Anfítrite hat seit ihrer Gründung im Jahr 2012 drei EPs und zwei Singles veröffentlicht. Es wird also langsam Zeit für das Debüt-Album. Dieses erscheint Anfang 2025 unter dem Namen „Clitemnestra“. Das ist zugleich auch das Debüt des Neuzugangs, der australischen Sängerin Gina Bafile aka Darkyra Black.
Der Titelsong „Clytemnestra“ startet mit kurzem orchestralem Vorspiel. Später hören wir eingängigen melodischen Metal. Es sind zwar Riffs zu hören, aber diese bleiben doch etwas im Hintergrund. Dafür sticht vor allem der klare Sopran von Gina Bafile hervor. Auch bei „Pandora“ hören wir eine orchestrale Einleitung. Bei diesem Midtempo-Song ist die Orchestrierung über gesamten Song präsent. Erneut halten sich die Riffs dezent im Hintergrund. Auch das Schlagzeug klingt drucklos. Dafür schwingt sich Gina in die höchsten Höhen ihres Soprans. Etwas stärker sind die Riffs bei „The Paris Trial“. Und der Gesang bewegt sich zeitweise in Richtung Mezzo-Sopran. Wobei sich die Sängerin im hohen Sopran am wohlsten fühlt. Dazu gibt es viele orchestrale Passagen. Bei „Pegasus“ drängt sich das Schlagzeug etwas mehr in den Vordergrund, ohne jedoch so richtig kraftvoll zu klingen. Immerhin gibt es einige Double Bass Einsätze. Und ein kurzes Gitarren-Solo, das etwas mehr Druck verbreitet. Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu berichten. Daran ändern auch die gesprochenen Worte „Achilles“ nicht viel. Lediglich das Schlagzeug versteckt sich etwas weniger hinter dem Gesang. Oh doch, es sind böse männliche Growls zu hören. Diese habe ich bisher eigentlich vermisst, obwohl sie doch für Sting Weiss angekündigt waren. Bei „The Golden Goose“ ist die Double Bass von Beginn an im Einsatz. Später gibt es einen Melodie- und Rhythmus-Wechsel und die Sängerin wechselt kurz in den dramatischen Sopran. Auch kann man hier ein kurzes filigranes Gitarren-Solo hören. Bei „Jadis – The Queen Of Charn“ kann vor allem die sehr eingängige Melodie des Gesangs punkten. Und erneut gibt es gesprochene Worte, die zeitweise von der Double Bass unterlegt werden. Und das Album endet so wie es begann. Bei „Final Light“ gibt es sehr viel Orchestrierung, gefällige Melodien und den Sopran.
Was soll ich sagen, eine hervorragende Sängerin ist kein Garant für ein gutes Symphonic Metal Album. Klar, Gina Bafile beeindruckt auf „Clitemnestra“ mit ihrem klaren Sopran, aber auch mit einer wandelbaren Stimme. Abgesehen von der bombastischen Orchestrierung wirkt die Instrumentierung doch arg schaumgebremst. Hier würde ich wesentlich mehr Härte erwarten. Aber Gitarre, Bass und Schlagzeug erstarren wohl in Ehre vor der Gesangsleistung. Da ist noch sehr viel Luft nach oben.
Anfítrite – Final Light: https://youtu.be/ggMBghLSHzk?si=68Z5WDWTL2Nc_7R1
Lineup:
Gina Bafile – Vocals
Sting Weiss – Keyboards, Orchestration, Grunt Vocals
Islander Boza – Guitars
Jose Mendoza – Bass
Label: Selbstrelease
VÖ: 07. Januar 2025
Spieldauer: 30:40
Titelliste:
- Clytemnestra
- Pandora
- The Paris Trial
- Pegasus
- Achilles
- The Golden Goose
- Jadis – The Queen Of Charn
- Final Light

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