Von den klassischen Wurzeln zum Rock-Powerhouse – Sophia Mengrosso’s musikalische Entwicklung erreicht neue Höhepunkte
Inzwischen bin ich solche überschwänglichen Formulierungen schon gewohnt. Da macht die Info zu Sängerin Sophia Mengrosso keine Ausnahme. Sie stammt aus San Franzisko. Sehr viel erfahren kann man über die Sängerin leider nicht. Auch ihre Homepage ist äußerst übersichtlich und teilweise in Russisch. Sie hat einen klassischen Hintergrund. Im Alter von zwölf Jahren nahm sie Piano- und Harfen-Unterricht. Gesanglich werden Opernlegenden wie Maria Callas und Cecilia Bartoli als Vorbilder genannt. Und genau diese klassische Gesangsausbildung prägt auch ihren Rock-Gesang. Wann sie ihr Solo-Projekt startete, bleibt im Dunkeln. Das Debüt-Album „Unforgiven“ zumindest erschien im April diesen Jahres. Die Songs hat die Sängerin selbst geschrieben. Für den Mix und das Mastern waren Tim Abbott and Josh Zuckerman von Kingdom Voice Production (Santa Clara, CA) zuständig. Das Artwork wurde von Joy Coleman erstellt. Die Photos stammen von Brett Staneley.
„Dream“ startet mit einer kurzen Piano-Einleitung. Aber dann wummert das Schlagzeug und der glockenklare Sopran von Sophia Mengrosso erschallt. Aber sie zeigt kurz darauf, dass sie auch die tieferen Tonlagen sicher beherrscht. Synthie-Streicher sorgen für viel Bombast. Aber schon bei „Under“ zeigt sich die Sängerin von einer anderen Seite. Neben den Riffs und Gitarren-Hooks wirkt Gesang rockiger. Lediglich das Schlagzeugspiel wird erneut überbetont und steht gleichberechtigt neben dem Gesang. Da schließt sich „Demonizer“ nahtlos an. Der Titelsong „Unforgiven“ wurde auch als Single ausgekoppelt. Eine besinnliche Ballade mit schönen Hook Lines. Im zweiten Teil wird es härter und etwas schneller. „Sweet Sacrifice“ ist ein melodischer Rocker. Hier bedient Sophia wieder die tieferen Tonlagen. Dasselbe gilt für „Taking What You Want“. „Medicate Me“ ist die nächste Ballade. Die tiefe Stimme wird zunächst von einem Piano begleitet. Später setzt die Rhythmus-Abteilung kraftvoll ein. Die Sängerin reizt die gesamte stimmliche Bandbreite aus. Auch „Another Dose“ startet ruhig mit Piano und Streicher-Klängen. Später wird in den Midtempo-Bereich gewechselt. Genau so geht es weiter. Ruhiger Beginn gefolgt von härteren Passagen. Dazu immer wieder der äußerst variable Gesang. Ganz egal ob „Mind Splits In Two“, „Sank In The World“ oder „Down“ – das Grundschema ist stets dasselbe, allerdings durchaus mit abwechslungsreichen Melodien und unterschiedlichen Tempi. Eine kleine Ausnahme ist da „Down“. Hier wird auf den ruhigen Beginn verzichtet und es wird durchgängig gerockt. Auch der Schlusssong „Ship Of Shattered Dreams“ ist durchgängig von Rock, harten Riffs und kräftigem Rhythmus geprägt.
Mit „Unforgiven“ legt Sophia Mengrosso ein solides Debüt vor. Überragend ist die stimmliche Vielfalt der Sängerin. Vor allem davon lebt das Album. Ich würde mir jedoch etwas mehr Abwechslung bei den Arrangements wünschen. Auch der eine oder andere schnellere Song hätte dem Album gutgetan. Was mir etwas negativ aufgefallen ist, ist die Instrumentierung. Die einzelnen Instrumente werden zumeist von dem harten Schlagzeugspiel übertönt. Lediglich der Gesang ist dem Schlagzeugspiel ebenbürtig. Das sollte mehr ausgewogen sein.
Sophia Mengrosso – Demonizer: https://youtu.be/w5EtEvbPZx4?si=sMH0Rz6P3TDTxNgS
Lineup:
Sophia Mengrosso – Vocals
Guests:
Kohld Haveneson – All Instruments
Label: Selbstrelease
VÖ: 29. April 2024
Spieldauer: 48:43
Titelliste:
- Dream
- Under
- Demonizer
- Unforgiven
- Sweet Sacrifice
- Taking What You Wan
- Medicate Me
- Another Dose
- Mind Splits In Two
- Sank In The World
- Down
- Haunted
- Ship Of Shattered Dreams

