Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 8/10
ø: 8,2/10
In der Promo e-Mail wird Neverland als eine der führenden Power Metal Bands der Schweiz bezeichnet. Da erstaunt es doch ein wenig, dass relativ wenig über die Band bekannt. Selbst eine Suche auf der Encyclopaedia Metallum bringt da nicht sehr viel. Zum Glück finden man auf der Homepage der Band einige Informationen. Die Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1999. An der Musikschule ACM in Zürich beschlossen Schlagzeuger Boris Stoll und Gitarrist Daniel Huber eine eigene Band zu gründen. Eingängige Melodien wurden mit progressiven Elementen und klassischen Riffs gemischt. Das Album „Schizophrenia“ (2007) war das Ergebnis dieser Schaffensphase. Danach bleibt die Geschichte weitestgehend im Dunkeln. Nun gibt es offensichtlich eine Reunion einiger Gründungsmitglieder. Zusätzlich zu den bereits genannten ist Sänger Mike Zotter wieder mit an Bord. Im November erschien das offensichtlich zweite Album „Illusory World“.
Nach einer etwas unspektakulären Einleitung erfreuen bei „Legends“ dann doch etwas härtere Gitarren Riff. Der angepriesene Power Metal entpuppt sich doch eher als melodischer Metal mit geringerem Härtegrad. Dieser ist jedoch gut gemacht. Dazu ein starkes Gitarren-Solo. „Timeless“ startet dann druckvoller und schneller. Aber dann befinden wir uns wieder im Midtempo-Bereich. Auch „Where Is The Sun“ wirkt sehr harmonisch. Die Keyboards unterlegen, wie auch schon bei den Songs zuvor, durchgängig den Sound. Teilweise etwas zu aufdringlich. Die Gitarren-Hooks entschädigen etwas dafür. Einige kleinere Tempo- und Rhythmuswechsel sorgen für eine progressive Schlagseite. Diese verstärkt sich bei „Fury“. Hier gibt noch ein wenig mehr Tempowechsel. Auch klingen das Schlagzeug, die Keyboards und die Lead-Gitarre zeitweise etwas hektisch. Später sind dann noch gesprochene Worte zu hören. „Life“ startet als ruhige Piano-/Streicher-Ballade. Dann setzen Gitarren, Bass und Schlagzeug kraftvoll ein, ohne das Tempo wesentlich zu erhöhen. Das passiert erst gegen Ende durch ein weiteres Klasse Gitarren-Solo. „Risk“ ist geprägt von schnellen und harten Riffs. Hier bewegen wir uns tatsächlich ein wenig in Richtung Power Metal, jedoch nicht durchgängig. Da schließt sich „Rain“ fast nahtlos an. Hier ist auch der progressive Anteil größer. Und wie das Album begann, so endet es auch. „No Time To Loose“ bietet eingängigen melodischen Metal, nach erneut belangloser Synthie-Einleitung.
„Illusory World“ hat ein beeindruckendes Cover Artwork. Auch musikalisch ist es gut gemacht, obwohl die Schweizer eigentlich unter falscher Flagge segeln. Ob das allerdings ausreicht, um als eine „der führenden Power Metal Bands der Schweiz“ bezeichnet zu werden, bezweifele ich doch stark. Aber auch die zweite Reihe der Schweizer Metal-Bands ist ungemein stark besetzt. Und hier würde ich Neverland einsortieren. Es macht fast durchgängig Spaß, sich das Album anzuhören. Lediglich bei einigen der Keyboard-Passagen wurde doch etwas zu dick aufgetragen.
Neverland – Where is the sun: https://youtu.be/FvrksyID2tI?si=GxjaFhTjwpHDYGu1
Lineup:
Daniel Huber – Guitar, Keyboard
Danis Kelesidis – Bass
Mike Zotter – Vocals
Boris Stoll – Drums
Maurizi Daniel – Guitar
Label: POWER BLAST Records
VÖ: 09. November 2024
Spieldauer: 38:15
Titelliste:
- Legends
- Timeless
- Where Is The Sun
- Fury
- Life
- Risk
- Rain
- No Time To Loose
