Marble – T.I.M.E.

_T.I.M.E._ Art by Giannis Nakos (Remedy Art Design)Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 8/10
ø: 8,4/10

Das Vorgänger-Album „S.A.V.E“ erhielt viele gute Kritiken. Darauf aufbauend hat sich die italienische Melodic Metal Band Marble an die Produktion des Nachfolgers gemacht. Genauso wie „S.A.V.E“ die Abkürzung des instrumentalen Schlusssongs „Sins And Virtues Ending“ steht auch „T.I.M.E.“ für den letzten Song des Albums „Theater Is My Essence“. Die Musiker bleiben sich also treu. Auch der Titel des Debüt-Albums „A.t.G.o.d.“ (2008) ist eine Abkürzung („At the Gates of Destruction“). 2008? Genau, gegründet wurden Marble bereits 2003. Die Musiker lassen sich Zeit. Zwischen dem ersten und dem zweiten Album lagen ganze 13 Jahre. Zum Glück war die Wartezeit dieses Mal kürzer. „T.I.M.E.“ erscheint im November diesen Jahres.

Marble photo 1 by Daniele Piedinovi, Andrea Perfumo e Mauro BastianelWir sind in einem Theater. Es gibt Applaus und die Gäste werden begrüßt. So startet „Beyond The Veil“. Aber dann ist es genug mit den einleitenden Spielereien. Harte Gitarren sind zu hören. Und eine wummernde Double Bass. Sängerin Eleonora Travaglino stimmt ein. Mit rockiger Stimme, die sich gegen die lauten Instrumente durchsetzen kann. Sie singt zwar recht hoch, aber nicht im Opernstil. Das Gitarren-Solo später klingt teilweise etwas hektisch. Auch bei „The Jester Duplicity“ Ist das Schlagzeugspiel die treibende Kraft. Die Riffs ziehen da locker mit. Als Gesangspartner kann man Ivan Adami (Stranger Vision) hören. Und hart vom Schlagzeug dominiert geht es mit „The Sleepless King“ weiter. Hin und wieder gibt es aber auch Keyboard-Teppiche. Doch zumeist stehen die Gitarren im Vordergrund. Teilweise wird es beim Gesang von Eleonora ein klein wenig ruhiger. Und erneut zelebrieren die Italiener Gitarren-Soli. Und Marble gönnen weder dem Hörer noch sich selbst eine Ruhepause. Auch nicht bei „Face Of Deceit“. Auch wenn teilweise kurz das Tempo etwas zurückgenommen wird, gibt es keine Abstriche bei der Härte. Dagegen wirkt „Aftermath“ hymnisch, aber ebenfalls mit hohem Tempo. Mit antreibend Riffs und Drumming. Aber dann kommt sie doch, die kurze Erholungsphase. „Voice Of Awareness“ ist zu Beginn eine vom e-Piano geprägte Ballade. Aber später setzen die Instrumente druckvoll ein. Und das Tempo ist teilweise grenzwertig für eine Ballade. Synthie-Klänge leiten „Garden Of Despair“ ein. Druckvoll unterlegt vom Schlagzeug und später den Gitarren. Ein Song im Midtempo-Bereich. „Heliosyncrasy“ startet mit sakralen Orgelklängen. Auch später bewegt sich der Song eher in ruhigem Fahrwasser. Clode Tethra von der italienischen Death/Doom Band Tethra steuert hier ein paar böse Growls bei. Eine kurze Industrial-Einleitung steht am Beginn von „Smile In Decay“. Aber da deutet bereits das harte Schlagzeug an, dass dies nicht so bleibt. Später ist der Song eine Midtempo Metal Hymne. Mit einem epischen Chorus, gesungen vom Vokal-Ensemble Callride. Bei „Theater Is My Essence“ hört man den zweiten Gastauftritt von Clode Tethra. Aber zunächst leiten Synthie Streicher den Song ein. Auch der Schlusssong bewegt sich eher im Midtempo-Bereich.

„T.I.M.E.“ bewegt sich auf ähnlich hohem Niveau wie der Vorgänger. Auch wenn es hier keine echte Ballade wie “A Darker Shade Of Me” gibt. Marble haben ihren Stil gefunden und weiterentwickelt. Knallende Riffs und harte Schlagzeugspiel prägen dieses Album. Und Sängerin Eleonora Travaglino gelingt es immer wieder sich in den Vordergrund zu setzen. Auch das hohe Tempo geht sie locker mit. Auffällig ist, dass es nach dem hohen Tempo zu Beginn später etwas ruhiger wird, ohne jedoch die Härte zurückzufahren.

Marble – Theater Is My Essence: https://youtu.be/XnhMWxwjpyM?si=Z6dbH0TnY_DsSwNg

Lineup:

Jacopo Marchesi – Keyboards
Norman Ceriotti – Drums
Eleonora Travaglino – Vocals
Daniel Fleba – Bass
Omar Gornati – Guitar
Paul Beretta – Lead Guitar

Guests:

Ivan Adami – male vocals on “The Jester Duplicity”
Clode Tethra – growling vocals on “Heliosyncrasy” and “Theater Is My Essence”
GRUPPO VOCALE “CALLIRIDE” – vocal ensemble on “Smile In Decay”
David Meller – Voice Actor in “Through The Veil”
Marta Comeglio – theatrical and lyrics consulting

Label: Rockshots Records

VÖ: 08. November 2024

Spieldauer: 49:45

Titelliste:

  • Through The Veil
  • The Jester Duplicity
  • The Sleepless King
  • Face of Deceit
  • Aftermath
  • Voice Of Awareness
  • The Garden Of Despair
  • Heliosyncrasy
  • Smile In Decay
  • Theater Is My Essence

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