Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,6/10
High Inquisitor Woe kommen aus Lommel in der belgischen Provinz Limburg. Und sie haben sich dem epischen Doom Metal verschrieben. In der Encyclopaedia Metallum ist der aktuelle Status auf „On hold“ gesetzt. Das scheint nicht mehr korrekt zu sein. Immerhin veröffentlicht die im Jahr 2014 gegründete Band im Oktober das zweite Studio-Album „Painted Vision Of An Era Forlorn“. Das Album hat das Trio in Eigenregie aufgenommen, produziert, gemischt und gemastert. Die Veröffentlichung selbst erfolgt über das belgische Labe Gio Smet Records.
„Praeludium“ ist nur eine andere Bezeichnung für ein Intro. Nach einigen Sound Gadgets ist eine bedrückende Melodie zu hören. Also durchaus passend für Doom Metal. Aber ist diese Einleitung auch zwingend notwendig? Ich weiß es nicht. Anderthalb Minuten später startet dann „Eos-Aurora“. Und das mit einer gewaltigen Springflut tiefer gestimmter Gitarren. Dazu der aufrüttelnde und zugleich düster wirkende Gesang. Ein episches Doom Monster mit fast fünfzehn Minuten Spielzeit und riesigen Twin-Gitarren-Solos, die permanent von den Doom-Riffs unterlegt sind. Die Gitarren-Melodie ertönt wechselseitig aus beiden Ton-Kanälen. Wer jedoch den ätherisch-düsteren weiblichen Gesang beisteuert, bleibt leider im Dunkeln. Zu dieser ausufernden Länge kommt es später jedoch nicht mehr. „He Who Wards Off Wolf“ ist mehr als zehn Minuten kürzer. Dieser kürzeste reguläre Song ist auch weniger entschleunigt. Aber nicht minder düster. Bei „The Golden Bough“ geht es dann wieder ruhiger zu Werke. Mit knallharten Riffs. Und zum Teil sehr dissonant klingen Gitarren. „Interludium“ ist ein instrumentales Zwischenspiel. Wie schon beim Intro dominieren hier Klang-Kollagen. „Maron – The Night Demon“ entschädigt mit harten tiefen Riffs und einer eindringlichen Gitarren-Melodie. Erneut ist eine weibliche Sprech- und Gesangsstimme zu hören. Gegen Ende wird, angetrieben durch das Schlagzeug, noch einmal Fahrt aufgenommen. Der Titelsong „Painted Vision Of An Era Forlorn“ düster und ruhig. Obwohl die Lautstärke dank der bratenden Gitarren hochgehalten wird. Dazu wirkt der Gesang fast wie ein Klagegesang, der es teilweise schwer hat, sich gegen die brachiale Gewalt der Gitarren durchzusetzen. Zu Beginn von „Inside The Dwelling Of The Moon God“ sind cleane Gitarren zu hören und vom Synthesizer stammende Wind-Geräusche. Und die harten Gitarren-Riffs sind sehr ruhig, an der Grenze zum Funeral Doom. „Postludium“ ist das Outro des Albums.
Bei meiner Bewertung von „Painted Vision Of An Era Forlorn“ lass Intro, Zwischenspiel und Outro mal außenvor. Diese scheinen mir nicht so recht, zu den „normalen“ Songs zu passen. Diese verbreiten eine äußerst düstere Atmosphäre. Und sing geprägt von harten Gitarren-Klängen und knallendem Schlagzeugspiel. Also abgesehen von den drei kleinen Durchhängern haben High Inquisitor Woe ein überzeugendes Doom Metal Album veröffentlicht.
High Inquisitor Woe – Painted Vision of an Era Forlorn: https://youtu.be/j47sANAKcSE?si=bKmot2Fnu5iQDpON
Lineup:
Glenn Stappaerts – Lead Vocals, Guitars
Mathijs Ignoul – Backing Vocals, Guitars, Bass
Victor Schepers – Drums
Label: Gio Smet Records
VÖ: 28. Oktober 2024
Spieldauer: 58:41
Titelliste:
- Praeludium
- Eos – Aurora
- He Who Wards Off Wolf
- The Golden Bough
- Interludium
- Maron – The Night Demon
- Painted Vision Of An Era Forlorn
- Inside The Dwelling Of The Moon God
- Postludium
