Never Obey Again – Trust

917536Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,8/10

Moderner Metal für die breite Masse

Mit diesen markigen Worten beschreibt das Label den Sound der italienischen Metal Band Never Obey Again. Dafür werden aber wichtige Informationen verschwiegen, wie z.B. das Veröffentlichungsdatum des neuen Albums „Trust“. Dafür musste ich bei Sängerin Carolina Bertelegni nachfragen. Das Album ist der unmittelbare Nachfolger des Debüts „The End Of An Era„. Eine Änderung in der Besetzung musste die Band verkraften. Neuer Mann hinter der Schießbude ist Marco Binda. Diese Konstanz sollte sich eigentlich positiv auswirken. Auch das gemeinsame Touren durch Belgien und die Niederlande sollte das Bandgefüge gefestigt haben. 

413229In der kurzen Einleitung von „Animal By Choice“ klingt der Gesang von Carolina Bertelegni zunächst technisch verfremdet. Aber schon bald knallen die harten Gitarren-Riffs aus den Boxen, und man kann die Stimme genießen. Aber was ist das? Auf einmal fliegen dem Hörer böse Growls um die Ohren! Ja, Carolina hat diesen Gesangsstil im letzten Jahr erlernt und setzt ihn auf dem zweiten Album ein. Aber keine Angst, sie wechselt auch immer wieder zu ihrer Klar-Stimme. Aber eines hat sich offensichtlich nicht geändert, die kurzen Song-Einleitungen, häufig dominiert von Industrial-Klängen. So auch bei „G.O.D. (Given Or Denied)“. Doch auch hier folgen schon bald harte Metal-Klänge. Neuzugang Marco Binda malträtiert sein Schlagzeug. Die Sängerin schreit sich immer mal wieder die Seele aus dem Leib. Im Hintergrund sind Synthie-Klänge zu hören, vermutlich vom Computer eingespielt. „Never Feel, Never Fear“ – Einleitung mit Sound-Spielereien? Na klar. Aber dann lässt Carolina wieder ihr kraftvolles Organ erschallen. Und die Instrumental-Abteilung erzeugt viel Druck. Dazu ein Gitarren-Solo gegen Ende des Songs. Nach einem emotionalen Gewaltausbruch pegelt sich „Give Me A Fuckin‘ Break“ sich im Midtempo-Bereich. Trotz aller Härte und Aggression stehen immer wieder schöne Melodien im Mittelpunkt. Bei „Under My Skin, Before Your Eyes“ zeigt sich die Sängerin von ihrer etwas sanfteren Seite. Trotz gelegentlicher Growls. Der Sound ist nicht ganz so hart wie zuvor. Auch die Synthie-Teppiche sind zu vernehmen. „Lost…“ ist ein ruhiges instrumentales Zwischenspiel mit diversen (Synthie-) Sound-Spielereien und leitet über zum nächsten Kracher „Control“. Zunächst schließt sich der Track nahtlos an das Zwischenspiel an, aber schon bald setzen stark verzerrte Gitarren ein. Und dann wummern wieder Schlagzeug und Bass um die Wette ohne jedoch die Melodieführungen in den Hintergrund zu drängen. „I Wish“ startet als Power-Ballade. Erneut zeigt Carolina ihre sanfte stimmliche Seite. Aber nein, durchgängig ruhig können die Italiener wohl nicht. Und die Sängerin nutzt die neu erlangten Fähigkeiten exzessiv aus. Der zumeist melodische Midtempo-Song „Conquer And Divide“ wirkt dann wieder etwas ruhiger. Obwohl auch hier wieder die Riffs, Bass und Schlagzeug für einen harten Grundsound sorgen. Auch „Waterfall“ gehört zu den etwas ruhigeren Tracks mit schönen Melodien. Eine echte Erholungspause gibt es aber trotzdem nicht, weder für die Musiker noch die Zuhörer. Der Titelsong „Trust“ folgt dieses Mal zum Schluss des Albums und ist im Gegensatz zu „The End Of An Era“ auch ein vollwertiger Song. Und als bräuchten die Musiker doch etwas Erholung, ist dies wohl der ruhigste Song des Albums. Und einer der melodischsten. 

Seit dem letzten Album haben Never Obey Again hart an sich gearbeitet. So ist „Trust“ ein echtes Metal-Brett. Vor allem auch dank der bitterbösen Growls von Carolina Bertelegni. Sie ist ganz klar das Aushängeschild der Band. Und sie kann sich darauf verlassen, dass ihre Mitstreiter ihren kraftvollen Gesang mit einem harten Sound untermalen. Eine deutliche Steigerung zum Debüt-Album. Das unterstreicht auch die Aussage der Sängerin „Dieses Album passt besser zu unserem Musikgeschmack. Es repräsentiert uns mehr als ‚The End Of An Era‘“.

Never Obey Again – Never Feel, Never Fear: https://youtu.be/TP4QqQmx3BI?si=uvoNwIQnhvXMeXlk

Lineup:

Carolina Bertelegni – Vocals
Alessandro Tuvo – Guitar
Alex Pedrotti – Guitar
Cristiano Trappoli – Bass
Marco Binda – Drums

Label: Scarlet Records

VÖ: 18. Oktober 2024

Spieldauer: 40:35

Titelliste:

    • Animal By Choice
    • G.O.D. (Given Or Denied)
    • Never Feel, Never Fear
    • Give Me A Fuckin‘ Break
    • Under My Skin, Before Your Eyes
    • Lost…
    • Control
    • I Wish
    • Conquer And Divide
    • Waterfall
    • Trust

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