Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,8/10
Vision Divine sind endgültig zurück und liefern erneut ihren einzigartigen, glorreichen und glatten progressiven Power Metal.
So jubelt der Pressetext zum neuen Album „Blood And Angels‘ Tears“ der italienischen Band Vision Divine. Gegründet wurde die Band bereits im Jahr 1998 in Massa (Toskana, Italien), als Soloprojekt von Gitarrist Olaf Thörsen. Ein Jahr später war das Lineup komplett. Erster Sänger der Band war kein geringerer als Fabio Lione (u.a. Angra, Turilli / Lione Rhapsody, Labyrinth, Rhapsody of Fire). Acht Studio-Alben wurden bisher veröffentlicht. Das vorerst letzte („When All the Heroes Are Dead“, 2019) liegt bereits fünf Jahre zurück. Auch davor gab es eine lange Pause („Destination Set to Nowhere“, 2012). Das aktuelle Album kann man also durchaus als Comeback bezeichnen. Als Gast-Sänger kann man Ray Alder (Fates Warning), Alessandro Conti (Twilight Force, Trick Or Treat) und AC Wild aka Alberto Emilio Contini (Bulldozer) hören.
„War In Heaven“ ist wohl eher ein überlanges Intro denn ein regulärer Song. Nach dem Start mit e-Piano und Streichern hört man orchestral unterlegte gesprochene Worte. “ The Ballet Of Blood And Angels‘ Tears“ ist wohl die inhaltliche Umsetzung des Album-Titels. Und schon bei den ersten Klängen wird man stark an die Bands aus dem Rhapsody-Universum erinnert. Schnelle Gitarren-Melodien, Bombast, Double Bass Attacken und mit Ivan Giannini ein Sänger, der ein würdiger Nachfolger von Fabio Lione ist. „Once Invincible“ startet ruhiger mit klaren akustisch klingen Gitarren. Aber dann wollen die Italiener erneut Geschwindigkeits-Rekorde aufstellen. Zu Beginn von „Drink Our Blood“ rücken die Keyboards in den Fokus. Bei der Geschwindigkeit ändert sich nicht viel. Aber es gibt harschere Gesangseinlagen zu hören. Dafür dürfte einer der drei Gastsänger zuständig sein. „When Darkness Comes“ ist eine Mixture aus Power-Ballade und Metal-Hymne. Das sorgt für etwas Abwechslung. Und ist mein Favorit auf dem Album. Nach den ersten Synthie-Klängen von „Preys“ wird wieder auf den Hochgeschwindigkeits-Modus umgeschaltet, vor allem dank der vorantreibenden Double Bass und der schnellen Riffs. „A Man On A Mission“ ist eine besinnliche Piano/Streicher-Ballade. Es folgt die schnell gespielte Metal-Hymne „Go East“. Aber schon mit „The Broken Past“ wird wieder in den Hochgeschwindigkeits-Metal gewechselt. Mit so einigen hektischen Keyboard-Passagen und Gitarren-Soli. Nach der Industrial-Einleitung geht auch bei „Dice And Dancers“ die Post ab. immer wieder kann man Keyboard-Teppiche hören, erfreulicherweise nur zeitweise im Vordergrund. Bestimmend sind Schlagzeug und Gitarren. Den Schlusspunkt setzt mit „Lost“ eine weitere Power-Ballade.
Ja, auf „Blood And Angels‘ Tears“ hört man viele Zitate aus der Rhapsody-Welt. Aber Vision Divine machen nicht den Fehler diesen großen italienischen Bands vollständig nachzueifern. Ganz im Gegenteil, das Album bietet sehr viel Abwechslung, so dass auch Fans anderer Bands wie Labyrinth, Queensrÿche, Sanctuary, Savatage oder auch Kamelot auf ihre Kosten kommen.
Vision Divine – The Broken Past: https://youtu.be/DnBm0BYOFow?si=xKSmOCt8JNNv3wyz
Lineup:
Ivan Giannini – Vocals
Olaf Thorsen – Guitars
Federico Puleri – Guitars
Alessio Lucatti – Keyboards, Piano
Andrea ‚Tower‘ Torricini – Bass
Matt Peruzzi – Drums
Label: Scarlet Records
VÖ: 20. September 2024
Spieldauer: 49:42
Titelliste:
- War In Heaven
- The Ballet Of Blood And Angels‘ Tears
- Once Invincible
- Drink Our Blood
- When Darkness Comes
- Preys
- A Man On A Mission
- Go East
- The Broken Past
- Dice And Dancers
- Lost
