Von Aztekengöttern getriebener Folk Metal
So lautet die Überschrift der Presseinfo. Die Rede ist vom neuen aktuellen Album „Aztlán“ der mexikanisch-kanadischen Band Cabrakaän. Gegründet von Komponist, Schlagzeuger/Perkussionist, Black-/Death-Metal-Shouter und Produzent Marko Cipäktli und der klassisch ausgebildeten Sopransängerin Pat Cuikani. Laut Encyclopaedia Metallum datiert die Gründung auf das Jahr 2012. Wie auch immer, die Band ist offensichtlich schon seit vielen Jahren aktiv. Dabei ist es erstaunlich, das bisher erst eine EP und ein Album erschienen sind. Inzwischen hat die Band ihr Domizil in Calgary (Kanada). Die Songtexte des Albums sind teilweise in Spanisch und teilweise in der Aztekensprache abgefasst. Das klingt äußerst spannend.
Man fühlt sich zunächst versetzt in den mexikanischen Dschungel, denn mit Vogelgezwitscher startet „Tonantzin“. Später sorgen viele volkstümliche Instrumente für die authentische Atmosphäre aztekisch geprägter Musik. Ein Super Intro, allerdings noch kein Metal. Der folgt dann mit „Fuego“. Allerdings auch hier eine Einleitung mit landestypischen Instrumenten. Der Gesang von Pat Cuikani gefällt mir auf Anhieb. Auch dieser klingt authentisch. Natürlich kann man auch bitterböse Growls von Schlagzeuger Marko Cipäktli hören, wie bei „Tlaloc“. „Luces y Sombras“ klingt dann sehr melodisch, aber auch kämpferisch. „Malintzin“ beginnt mit einer Panflöten Melodie. Später singt Pat in höchsten Tönen, die von Growls unterbrochen werden. Zunächst glaubt man „Mictlán“, wäre die Ballade des Albums. Später wird man aber von harschen Growls eines besseren belehrt. Auch „Yolot“ startet ruhig. Und behält diese auch später bei. Ist aber ebenfalls keine ausgesprochene Ballade. Aztek Metal Hymne umschreibt das wohl am besten. Obwohl ab der Mitte auch wieder böse Growls zu hören sind. Später setzt dann wieder die Panflöte ein und sorgt für exotisches Flair. „Xóchitl“ ist dann die lange angekündigte Ballade. Die Sängerin wird fast ausschließlich von einer akustischen Gitarre begleitet. Sehr schöne Folk-Einflüsse. Bei „La Cigarra“ werden symphonische und Folklore-Elemente gekonnt miteinander verwoben. Dazu wieder die herausragende Stimme von Pat Cuikani, traditioneller aztekisch anmutender Gesang, auch von Gastsänger Reed Alton. Das war’s dann eigentlich schon. Sozusagen als Bonus hat die Band noch drei englische Versionen („Mictlán“, „Fuego“, „Luces y Sombras“) auf das Album gepackt.
Ich mag dieses Album. Ich mag wie hier traditionelle Musik der Azteken mit klassischem Heavy, Death Metal und Thrash zu einem neuen unverwechselbaren Sound zusammengebracht worden. Aus meiner Sicht sind Cabrakaän ein Geheimtipp. Ein Album das sich kein Metal Fan entgehen lassen sollte.
Cabrakaän – Mictlán: https://youtu.be/mPLYXJBGXGI?si=L-leXLx6QsGjspPe
Lineup:
Pat Cuikani – Vocals
Marko Cipäktli – Drums, Vocals
Alex Navarro – Lead Guitar
David Saldarriaga Tobón – Rhythm Guitar, Bass
Chellan Hoffman – Live Keyboard
Reed Alton – Guest Vocals („La Cigarra“)
Label: Selbstrelease
VÖ: 17. November 2023
Spieldauer: 53:21
Titelliste:
- Tonantzin
- Fuego
- Tlaloc
- Luces y Sombras
- Malintzin
- Mictlán
- Yolot
- Xóchitl
- La Cigarra
- Mictlán (English Version)
- Fuego (English Version)
- Luces y Sombras (English Version)

