Das ist wieder einmal eine Presse-Info, wie ich sie gar nicht mag. „Info“ ist auch zu viel gesagt. Zur Band selbst erfährt man so gut wie nichts, außer dass „The End Of An Era“ das Debüt-Album der aus Mailand stammenden Modern Metal Band ist. Und für Fans von Evanescence, Halestorm, Linkin Park, In This Moment, Spiritbox und Paramore geeignet sein soll. Auf der Encyclopaedia Metallum ist Never Obey Again gar nicht vertreten. Sehr lange scheint es die Band jedoch nicht zu geben, der erste Eintrag auf Facebook datiert auf Februar diesen Jahres.
Der Titelsong „The End Of An Era“ steht gleich am Anfang. Obwohl, Song ist hier zu viel gesagt. Das ist ein gut einminütiges Intro. Glücklicherweise nicht nur Sound-Spielerein sondern auch etwas Melodie. Trotzdem frage ich mich immer, muss so etwas sein? Mit „The Storm“ startet das Album erst richtig. Nach einer kurzen Einleitung kann man sich an der kraftvollen Stimme von Sängerin Carolina Bertelegni erfreuen. Gitarren und Schlagzeug geben den Rhythmus dieses abwechslungsreichern Songs vor. Auch „Toxic Feelings“ ist trotz (oder gar wegen) der Industrial Anleihen hörenswert. Hier braten die Gitarren. Und Carolina stellt die Wandelbarkeit ihrer Stimme unter Beweis. „Take Care of You“ hat eine kräftige Alternative Schlagseite. Das hymnische „Stronger“ hat dann Ohrwurm-Potential mit immer wieder eingängigen Melodie-Führungen. Ohne jedoch an Druck zu verlieren. Lediglich der Sprechgesang missfällt mir ein wenig. „Wake Up“ ist ein von Riffs getriebener Song. Häufig dominieren die Synthies. Aber auch hier zeigen die Nord-Italiener immer wieder ihr Gespür für schöne Melodien. „Underdog“ startet mit cleanen Gitarren und Vokalisen. Insgesamt ist der Song etwas ruhiger angelegt. Und verbreitet ein gewisses Lacuna Coil Feeling. Dafür ist bei Midtempo Rocker „What If“ wieder mehr Gitarren-Power zu hören. In „9:45“ treiben Gitarren und Synthies wieder etwas mehr voran, obwohl auch hier der Midtempo-Bereich selten verlassen wird. Kann und darf man „Zombie“ (The Cranberries) überhaupt covern. Zu perfekt ist doch das Original. Die Version von Never Obey Again reicht zwar nicht an das Original heran. Die leider viel zu früh verstorbene Dolores O’Riordan ist nun mal unerreicht. Aber diese Fassung gehört für mich zu den besten Cover-Versionen die ich von „Zombie“ je gehört. Und die Sängerin leistet dazu einen wesentlichen Beitrag.
„The End Of An Era“ ist ein gelungenes Debüt. Vor allem wegen der sehr guten gesanglichen Leistung von Carolina Bertelegni. Diese wird von ihren Mitstreitern an den Instrumenten jedoch tatkräftig unterstützt. Einige der soundmäßigen Ausrutscher (Sprechgesang, Techno/Industriel Synthies) sind nicht so mein Geschmack. Aber darüber kann man durchaus hinwegsehen.
Never Obey Again – Wake Up (Official Video): https://youtu.be/SikK-9AX8cU?si=VITsU4cwtwv1dZw3
Lineup:
Carolina Bertelegni – Vocals
Alessandro Tuvo – Guitar
Alex Pedrotti – Guitar
Cristiano Trappoli – Bass
Matteo Malchiodi – Drums
Label: Scarlet Records
VÖ: 22. September 2023
Spieldauer: 34:05
Titelliste:
- The End Of An Era
- The Storm
- Toxic Feelings
- Take Care Of You
- Stronger
- Wake Up
- Underdog
- What If
- 9:45
- Zombie


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