Midnightmares sind das geistige Kind des belgischen Musikers und Produzenten Gio Smet und der mexikanischen Sängerin Mariel Gimeno. Gegründet im Winter 2023.
Im Schattenreich, wo die Grenzen zwischen Melodie und Melancholie verschwimmen, entsteht eine symphonische Gothic-Metal-Band von abgrundtiefer Dunkelheit und eindringlicher Schönheit.
So die kurze Umschreibung des Sounds der Band, wie sie im Pressetext zu finden ist. Aber Midnightmares sind kein Zwei Frau/Mann Projekt, wie man es des Öfteren findet. Weitere Miststreiter wurden gefunden, so dass es sich um eine vollwertige Band handelt. Zumindest für die Aufnahmen der dreizehn Songs des Debüt Albums „Shadow People“, das im Oktober auf dem Label von Gio Smet veröffentlicht wurde.
Epische Chorusse leiten „Sanctuarium“ ein. Später kommen Keyboard-Teppiche und akzentuiertes Schlagzeugspiel hinzu. Böse Growls sind zu hören. Die Presse-Info aber schweigt sich aus, wer diese beisteuert, Gio Smet oder Jan Bruggeman. Bei beiden findet man lediglich „Backing Vocals“ Aber dies hier ist weit mehr. Mariel Gimeno kann mit ihrem sehr sauber gesungenen Sopran überzeugen. Harte Riffs und die Double Bass sorgen für einen druckvollen Sound. Der Titelsong „Shadow People“ startet mit Synthie-Streichern. Erneut geben Gitarren-Riffs und das Schlagzeugspiel den Rhythmus und das moderate Tempo vor. Chöre sorgen für viel Epik. Und erneut hören wir das Wechselspiel „Die Schöne und das Biest“, obwohl das Biest diesmal weniger böse growlt. Das Schema aus epischen, teils bombastischen Chorussen, glockenklaren Sopran und harten Riffs setzt sich auch im weiteren Verlauf des Albums fort. Dabei wird ein wenig im Tempo variiert. Die Melodien, vor allem beim Gesang, sind abwechslungsreich. „Leave Me With My Demons“ z.B. ist etwas schneller angelegt. Bei „Wichasha Wakan“ erklingen zunächst rituelle Kampfgesänge. Mariel zeigt ihre gesangliche Bandbreite. Hier bewegt sie sich eher im mittleren Tonhöhen-Bereich. Auch der männliche Gesang wirkt stellenweise weniger aggressiv. Eine (Power-) Ballade würde ich unter dem Song-Titel „Kill The Beast“ nicht erwarten. Aber dem ist so. Sehr besinnlich, mit einer herausragenden Gesangs-Leitungen und epischen männlichen Chorussen. Auch die Growls sind sehr dezent. Dafür drängt sich bei „Séance“ die Double Bass in den Vordergrund. Trotzdem bewegen wir uns weitestgehend im Midtempo-Bereich. Sakrale Chöre und Orgel-Spiel leiten „I Love It When You’re Evil“ ein. Aber dann schlägt erneut die Rhythmus-Abteilung kraftvoll zu, angetrieben vom Schlagzeug und den Gitarren. Es gibt ein Wechselspiel aus Growls und männlichem Klargesang. Mariel selbst singt hier häufig nur in der zweiten Reihe. „Everlasting“ ist die nächste Ballade, dominiert von Piano und Streichern. Mit einer wunderschönen Melodie. „Jim „Reaper“ Blake“ startet mit diversen Soundspielereien. Aber schon bald bestimmen harte Riffs und das Schlagzeug den Sound. Und Mariel singt ausdrucksstark im Mezzo-Sopran. Dazu passt der männliche Gesang. Ein starkes Duett. „In My Hands“ startet mit einer Streicher-Einleitung, bevor das Schlagzeug das Kommando übernimmt. Mariel singt teilweise im Koloratur-Sopran. „End Of Days“ setzt dieses nahtlos fort, bevor mit „Requiem“ die nächste, von Chorussen und Streichern dominierte Ballade zu hören ist. Der Gesang umschmeichelt die Ohren. Das zweieinhalbminütige Outro „War Bard“ ist ebenfalls eine Ballade. Noch einmal wird der betörende Gesang von männlichen Chorussen begleitet. Dazu gibt es cleane akustische Gitarren.
„Shadow People“ ist ein Meisterwerk des melancholischen Dark Rock. Ansatzweise kann man auch Elemente aus Gothic und Metal erkennen. Das Aushängeschild der Band ist ganz klar der Gesang von Mariel Gimeno. Die stimmliche Bandbreite der Mexikanerin ist äußerst beeindruckend. Das Album scheint ihr auf den Leib geschneidert zu sein. Ihre musikalischen Begleiter sind zwar beileibe kein Beiwerk, ordnen sich ihrem Gesang jedoch unter.
Midnightmares – Shadow People: https://youtu.be/1otaYU_AkrM?si=r-B4kJhWyrgYjEmX
Lineup:
Mariel Gimeno – Vocals
Gio Smet – Guitars, Backing Vocals
Jan Bruggeman – Keyboards, Backing Vocals
David Hugelier – Bass
Tom Skidmore – Drums
Label: Gio Smet Records
VÖ: 21. Oktober 2024
Spieldauer: 58:14
Titelliste:
- Sanctuarium
- Shadow People
- Leave Me With My Demons
- Wichasha Wakan
- Kill The Beast
- Séance
- I Love It When You’re Evil
- Everlasting
- Jim “Reaper” Blake
- In My Hands
- End Of Days
- Requiem
- War Bard (bonus track)


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