Ort: Cotton Club Hamburg
Datum: 19.09.2024
Southern Rock ist eine Musikrichtung aus den Südstaaten der USA. Und diese kann unterschiedlicher kaum sein. Die Bandbreite reicht von der Allman Brothers Band über Lynyrd Skynyrd bis hin zu ZZ Top. Gemeinsam ist die Verbindung von hart gespielter Rock-Musik mit Blues, Country und Folk. Aber Southern Rock ist nicht auf den Süden der Vereinigten Staaten beschränkt. Weltweit findet man Bands, die diesen Stil lieben und natürlich auch spielen. So z.B. auch Leaving Spirit aus Würzburg. Im Februar veröffentlichte die Band ihr bereits drittes Studio-Album „Guide To The Spirit World„. Und dieses präsentieren sie jetzt auf einer europaweiten Tour. Vierzig Konzerte, davon allein achtundzwanzig in Deutschland. Im September legten die Musiker auch einen Zwischenstopp in Hamburg. Alle Bilder des Abends kann man auf Flickr sehen.
Leider waren nur sehr wenige Gäste im historischen Cotton Club. Aber davon ließen sich Leaving Spirit nur wenig beeindrucken. „Freak Show“ – einer der besten Songs des aktuellen Albums – bildete den stimmungsvollen Auftakt des ersten Teils des Abends. Gefolgt von „Holy Mountain Man“ vom selben Album. Neben Eigenkompositionen wurden an diesem Abend auch einige Coverversionen gespielt. Zunächst „Come Together“ von den Beatles. Natürlich in das Southern Rock Universum gehievt. Die Bühne war dekoriert mit zwei hölzernen Kakteen. Was passt da besser zu als „Cactus Ranch“? Interessant ist, wo die Band ihre Inspiration for neue Songs hernimmt. Beo „Refrigerator Blues“ singen die Musiker über einen uralten Kühlschrank, der bei ihnen im Probenraum steht. Leider hat es diese hervorragende Blues-Nummer bisher noch nicht auf ein reguläres Album geschafft. Nur auf „Live Sessions“ und „Acoustic Garden Sessions“ kann man diesen Song genießen. Der erste Teil des Abends endete mit „The Girl On The Train“ vom Debüt-Album „Things Change“.
In der Pause konnte man mit den Musikern klönen (wie man in Norddeutschland sagt). Oder am Merch-Stand seine CD-Sammlung erweitern. Auch an Vinyl-Liebhaber war gedacht. Der zweite Teil des Abends startete mit dem Rolling Stones Cover „Paint It Black“. Bei „Golden“ und „Old Austin“ wurde der Country-Anteil erhöht. Sängerin Paula Frecot griff für diese beiden Songs zur Akustik-Gitarre. Zu „Old Austin“ gab es eine kleine Geschichte. Gitarrist Florian Eppel wohnte eine Weile in der Hauptstadt US-Bundesstaates Texas. Den letzten regulären Song des zweiten Teils („Myth Of The Delta Blues“) findet man ebenfalls auf keinem der regulären Alben. Hierfür muss man zu „Live Sessions“ oder zur Single greifen. Danach forderten die wenigen Gäste vehement eine Zugabe. Und Leaving Spirit ließen sich nicht lange bitten. Nach den beiden Cover-Songs „Hip To Be Square“ (Huey Lewis & The News) und „Rockin‘ In The Free World“ (Neil Young) war dann kurz vor 23:00 Uhr endgültig Schluss.
Ich bin ein großer Fan aller Spielarten des Southern Rock. Und Leaving Spirit konnten mich an diesem Abend voll und ganz überzeugen. Obwohl der zweite Gitarrist der Band leider nicht mit anreisen konnte. Der Sound war sehr gut. Na gut, in so einer kleinen Location benötigt man auch keine große Musik-Anlage. Ich bedanke mich hier bei allen Beteiligten, den Musikern von Leaving Spirit sowie den Mitarbeitern des Cotton Club.
Lineup:
Paula Frecot – Vocals
Florian Eppel – Guitars, Vocals
Maik Wiezorreck – Keys
Amelie Platzöder – Bass
Fabian Schäfauer – Drums
Titelliste:
Set 1:
- Freak Show
- Holy Mountain Man
- Come Together
- Cactus Ranch
- I Wonder
- Refrigerator Blues
- Ol‘ Frina
- Going Down
- Mississippi Bridge
- (Like An) Easy Rider
- The Girl On The Train
Set 2:
- Paint It Black
- Where I Belong
- Golden
- Old Austin
- Bad Dream
- I Don’t Care
- Tear It Down
- Stranger On The Road
- Night Of Justice
- Ride A Wild Horse
- Myth Of The Delta Blues
Zugabe:
- Hip To Be Square
- Rockin‘ In The Free World
