Bewertung
Album (40%): 10/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 10/10
ø: 9,8/10
Sie kommen aus Hamburg und spielen Power Metal. Die Band um Sänger und Gitarrist Piet Sielck Iron Savior. Das zweite Gründungsmitglied Kai Hansen ist schon seit vielen Jahren nicht mehr dabei. Apropos Gründung, diese geht zurück ins Jahr 1996. Bis auf Schlagzeuger Patrick Klose sind alle seit mehr als zwanzig Jahren mit von der Partie, wenn auch mit mehrjähriger Unterbrechung (Bassist Jan-Sören Eckert). Aber selbst Patrick sitzt seit 2017 hinter der Schießbude. Eine erstaunliche Konstanz. In dieser langen Zeit wurden vierzehn Studio-Alben, ein Live-Album und eine Vielzahl von Singles veröffentlicht. Mit „Firestar“ feiert die Band nun ein kleines Jubiläum, das Album Nummer 15. Der Vorgänger „Skycrest“ liegt nun schon fast drei Jahre zurück. Es wurde also wieder mal Zeit.
„The Titan“ ist das Intro zum Album. Aber was für eines. Der druckvolle Gitarrensound überzeugt sogar mich, der ich eigentlich ein Intro-Hasser bin. Bei „Curse Of The Machinery“ hört man dann Hochgeschwindigkeits-Metal par excellence. Und die Stimme von Mastermind Piet Sielck passt wie Faust aufs Auge. Warum nur erinnert mich das Ganze an Blind Guardian? Sind es die Gitarren-Melodien, ist es die Stimme des Sängers oder ist es der Mitsing-Refrain? Von allem etwas. Bei „In The Realm Of Heavy Metal“ nehmen die Hamburger den Fuß vom Pedal. Geschwindigkeit ist bei so einer großartigen Hymne auch nicht notwendig. Bei Metal-Stampfer „Demise Of The Tyrant“ überzeugen vor allem Schlagzeug und die Twin-Guitars in der zweiten Hälfte. Der Titelsong „Firestar“ ist erneut feinster Speed Metal. Laut Pressetext mit 176 Bpm der schnellste Song in der langen Geschichte von Iron Savior. Und alles ohne jegliche Einbußen im melodischen Bereich. Das muss erst mal jemand nachmachen. Oh Mann, und was ist das für Twin-Gitarren-Solo! Danach wird bei „Through The Fires Of Hell“ das Tempo wieder ein wenig gedrosselt. Die nächste Power Metal Hymne. Und weiter geht der Wechsel zwischen hymnischen und Speed Metal Songs. Letzteres bietet „Mask, Cloak And Sword“. Ein Song, bei dem die Massen live ihr Haupthaar schütteln werden. Untypisch ruhig startet „Across The Wastelands“. Auch später bewegt sich der Song eher im Midtempo-Bereich. Bei „Rising From Ashes“ fliegen einem zunächst die Riffs um die Ohren. Wird aber später sehr melodisch. Und erneut ein Refrain zum Mitsingen, der zugleich auch jede Menge positive Vibes versprüht. Kurz vor Schluss ist „Nothing Is Forever“ eine weitere große Hymne. Während der Rausschmeißer „Together As One“ gegen Ende durch schöne Keyboard-Melodien geprägt wird. Ansonsten wildern Iron Savior hier erneut im Bling Guardian Gefilden, irgendwo zwischen Hymne und Speed.
„Firestar“ ist ein richtiges Metal Brett. Das Album gehört wohl zum Besten, dass die Hamburger je rausgehauen haben.
Mitunter entscheiden pure Zufälle oder vermeintlich unscheinbare Kleinigkeiten, ob aus einem sehr guten Album plötzlich ein überragendes Werk wird.
So kann man im Pressetext lesen. Aber sind es wirklich Zufälle, die das Album so herausragend gemacht haben? Oder wurde Piet Sielck einfach nur von der Muse geküsst? Nachdem das Album eigentlich schon im Kasten war, hat der Mastermind zwei neue Songs hinzugefügt und einen weiteren überarbeitet. Nein das kann kein Zufall sein. Das ist jahrelange Erfahrung im Musik-Business. Und zeugt von großer Kreativität. Chapeau!
Iron Savior – In The Realm Of Heavy Metal: https://youtu.be/_DHXqlra31U?si=4DwhvuJ2WmyPwCF-
Lineup:
Piet Sielck – Vocals, Guitars
Joachim “Piesel” Küstner – Guitars
Jan S. Eckert – Bass
Patrick Klose – Drums
Label: AFM Records
VÖ: 06. Oktober 2023
Spieldauer: 50:17
Titelliste:
- The Titan
- Curse Of The Machinery
- In The Realm Of Heavy Metal
- Demise Of The Tyrant
- Firestar
- Through The Fires Of Hell
- Mask, Cloak And Sword
- Across The Wastelands
- Rising From Ashes
- Nothing Is Forever
- Together As One
