Ort: Logo Hamburg
Datum: 15. Juni 2025
Ich kenne Sängerin Chiara Tricarico schon lange. OK, nicht persönlich, aber auf Facebook sind wir recht lange befreundet. So habe ich alle Alben und auch die Live DVD aus ihrer Zeit bei Temperance gekauft. Und natürlich auch alle Alben ihrer aktuellen Band Moonlight Haze. Mit ihrem jüngsten Longplayer „Beyond“ haben sie ihr bisher bestes und reifstes Werk veröffentlicht. Ihre gesangliche Leistung hat offensichtlich auch Tobias Sammet beeindruckt. Er hat Chiara für die Live-Band von Avantasia verpflichtet. Im Juni kamen Moonlight Haze nach Hamburg, für die erste Headliner-Show in Deutschland. Selbstverständlich bin ich an diesem Abend nach Hamburg ins Logo gefahren. Die Bilder des Abends kann man auf Flickr sehen.
Neopera aus Hamburg eröffneten den Abend. Diese Band habe ich vor elf Jahren schon einmal live erlebt. Allerdings in völlig anderer Besetzung. Und akustisch, beim Nikolaustörn 2014. Einzig verbliebenes Mitglied aus dieser Zeit ist Sänger Thorsten Schuck. Geblieben ist, dass drei Sänger unterschiedlicher Stilrichtungen auf der Bühne stehen. Den klaren Stimmen opernhaften Stimmen von Wiebke Krull und Thorsten Schuck standen die bitterbösen Growls von Gitarrist Dawid Wieczorek gegenüber. Ähnelt irgendwie den Schweden von Amaranthe, nicht im Sound aber in der Besetzung. Natürlich haben Neopera die besser ausgebildeten Sänger, passend zum symphonischen Metal. Zunächst spielten die Hamburger einige ältere Songs, wie „Remote“ und „Error“ (Album „Destined Ways“, 2014). Dann folgten Songs vom aktuellen Werk „Eternal Source“. Den Abschluss bildete erneut ein Oldie – „Marvel Of Chimera“ („Destined Ways“). Ein Starker und stimmungsvoller Auftakt.
Lineup:
Wiebke Krull – Vocals
Thorsten Schuck – Vocals
Dawid Wieczorek – Guitar; Harsh Vocals
Denis Filimonov – Bass
Florian Karbum – Drums
Titelliste:
- Intro
- Remote
- Before We Fall
- Error
- A Sign Of Light
- An Eternal Night
- When Nights Falls
- A New God
- A Dawning Day
- Marvel Of Chimera
- Outro
Nach einer kurzen Umbaupause erklang das Intro für den Auftritt von Moonlight Haze. Zunächst stand Sängerin Chiara Tricarico allein auf der Bühne. An ihrem Mikrophon-Ständer waren passend zum Bandnamen die einzelnen Mondphasen zu sehen. Wie schon das aktuelle Album startete auch die Show mit dem Opener (oder besser der Ouvertüre) „Beyond“, nach dem auch das Album benannt ist. Und wie auf dem Album folgte „Tame The Storm“. Insgesamt spielte die Band fünf Songs vom aktuellen Album. Auch die vorherigen Alben kamen zum Zuge, wie der Titelsong von „Animus“ (2022), „Till The End“ („Lunaris“, 2020) oder auch „To the Moon and Back“ („De Rerum Natura“, 2019). Sängerin Chiara Tricarico begeistert mich immer wieder mit ihrer gesanglichen Leistung, von betörendem Sopran über harte Rockstimme bis hin zu bösen Growls beherrscht sie alle Nuancen. Immer wieder forderte sie die Fans im leider nur übersichtlich gefüllten Logo zum lauten Mitsingen auf. Teilweise auch auf Deutsch, was sie noch sympathischer machte. Der Sound war sehr gut abgemischt. Ihre Stimme war zwar immer vorherrschend aber nicht so dominierend, wie bei einigen Songs auf den Alben. der für Giulio Capone am Schlagzeug sitzende Simone Morettin begeisterte kurz vor Schluss mit einem Schlagzeug-Solo. Nach „D.N.A.“ (Abkürzung für „Do Not Apologize“) vom aktuellen Album verließ Chiara für alle überraschend die Bühne. Aber die Fans forderten vehement eine Zugabe. Mit „Awakening“ („Beyond“) und „We’ll Be Free“ („Animus“) folgten dann die beiden letzten Songs des Abends.
Lineup:
Chiara Tricarico – Vocals
Alberto Melinato – Guitars
Marco Falanga – Guitars
Alessandro Jacobi – Bass
Simone Morettin – Drums
Titelliste:
- Intro
- Beyond
- Tame The Storm
- To The Moon And Back
- Animus
- Chase The Light
- Kintsugi
- The Dangerous Art Of Overthinking
- Ad Astra
- The Rabbit Of The Moon
- Till The End
- Drum Solo
- It’s Insane
- D.N.A.
Zugabe:
- Awakening
- We’ll Be Free
- Outro
Es war schön endlich zwei meiner Band-Favoriten live zu erleben. Bei Neopera hat es zwar mehr als zehn Jahre gedauert. Bei Moonlight Haze waren es immerhin auch schon sechs Jahre, die ich warten musste. Beide Bands glänzten vor allem mit herausragenden gesanglichen Leistungen. Aber auch die Instrumentierung war sehr gut. Während Neopera, dem Namen entsprechend, sich mehr dem symphonischen Opern Metal verschrieben haben, neigt sich die Waage bei Moonlight Haze eher in Richtung Power Metal mit symphonischen Elementen. Ein Dank an beide Bands für diesen großartigen Abend. Und an die Crew des Logo, die das alles ermöglicht hat. Allerdings wäre es durchaus wünschenswert, wenn das nächste Mal ein paar mehr Fans, ins Logo kommen würden. Beide Bands haben es verdient.
