„The gods made Power Metal“ steht im Pressetext zum aktuellen Album „King Of Gods“. „Geboren aus der Asche von Aeternitas“ ist die Überschrift auf der Encyclopaedia Metallum. Die Rede ist von der kürzlich gegründeten Band Aeon Gods aus der Hansestadt Lübeck in Schleswig-Holstein. Aber so ganz neu sind die Musiker nicht in der Metal-Szene. Die Aeternitas Masterminds Anja und Alex Hunzinger sind auch das Kreativ-Duo bei Neon Gods. Aber es wäre falsch, Aeon Gods als direkte Nachfolger von Aeternitas zu bezeichnen. Zu unterschiedlich sind die musikalischen Konzepte. Nach dem Interview mit Aeternitas-Gitarrist Alex Hunzinger ist es wohl an der Zeit mit ihm über das neue Projekt zu sprechen. Und er hat sich erneut meinen Fragen gestellt.
KoR: Hallo. Ich bin Rainer und schreibe für Keep on Rocking. Ich freue mich dieses Interview mit Euch führen zu können. Wie geht es Euch?
Alex „Sol’Ra-tu“ Hunzinger (Götterbote und Sänger von Aeon Gods): Bestens, vielen Dank. Es ist eine aufregende Zeit für uns! Wir freuen uns über die Veröffentlichung unseres Debütalbums „King of Gods“ und die durchweg positive Resonanz von Fans und Presse. Es bestätigt uns in der wichtigen Mission, die uns von den Göttern selbst auferlegt wurde.
KoR: Aeon Gods sind eine noch neue Band. Stellt Euch bitte kurz vor.
Alex: Gerne! Wir spielen Epic Power Metal und verstehen uns als musikalische Götterboten, die die alten Mythen und Legenden in die moderne Welt tragen. Unsere Reise begann erst letztes Jahr, aber die Idee hinter Aeon Gods reift schon etwas länger. Mit kraftvollen Hymnen und epischen Geschichten möchten wir die Botschaften der Aeon Gods – das sind die alten Götter aus längst vergangenen Zeiten – wieder in den Köpfen der Menschen verankern.
KoR: Nach dem Aus von Aeternitas habt Ihr Euch schnell in ein neues Projekt gestürzt. Wie habt Ihr Euch motiviert so schnell einen Neustart zu wagen?
Alex: In jedem Ende liegt auch ein Neuanfang – ein altbekanntes Sprichwort, das für uns eine ganz neue Bedeutung bekommen hat. Nach dem Ende von Aeternitas haben wir uns eine kurze Auszeit gegönnt, um durchzuatmen und uns neu zu orientieren. Es war jedoch schnell klar, dass wir ohne Musik nicht können. Genau in dieser Zeit spürten wir den Ruf der alten Götter, der uns letztlich auf diesen neuen Weg geführt hat. Dieser Ruf war wie ein inneres Feuer, das wir einfach nicht ignorieren konnten.
KoR: Aeon Gods spielen Power Metal. Es gibt sehr viele Bands in diesem Genre. Was ist das Besondere am Power Metal in den Farben von Aeon Gods?
Alex: Wir verbinden klassische Power-Metal-Elemente mit einer Vielzahl anderer Einflüsse wie Melodic Metal, Heavy Metal und Symphonic Metal. Dadurch schaffen wir einen epischen und zugleich vielschichtigen Sound, der unsere Geschichten unterstreicht. Besonders wichtig ist uns aber die thematische Tiefe. Unsere Texte entführen die Zuhörer in die Welt alter Mythen und Götter, und wir sehen uns als Erzähler einer musikalischen Saga. Wir wollen den Hörer nicht nur unterhalten, sondern ihn auf eine Reise in ferne Zeiten und Welten mitnehmen.
KoR: Ihr habt Euch Künstlernamen zugelegt und auf Euren Band-Photos posiert Ihr als Götter. Woher kam die Inspiration dafür?
Alex: Ein wichtiger Punkt vorweg: Wir stellen uns nicht selbst als Götter dar, sondern verstehen uns als Götterboten. Die Aeon Gods – jene alten, mächtigen Wesen – haben uns erwählt und dazu bestimmt, ihre Geschichten und Botschaften in die Welt zu tragen. Unsere Künstlernamen (vielmehr Botennamen) und das visuelle Konzept spiegeln diese Rolle wider. Wir sind die Stimme der Götter und tragen ihre Legenden durch unsere Musik weiter.
KoR: Apropos Götter. Die Ideen für Eure Song-Texte habt Ihr der babylonischen und sumerischen Mythologie entlehnt. Habt Ihr Euch da intensiv mit der Geschichte und dem Glauben der alten Kulturen beschäftigt?
Alex: Ja, absolut. Unser Debütalbum widmet sich vollständig den Mythen der Babylonier und Sumerer. Es war uns wichtig, die Legenden so authentisch wie möglich zu interpretieren, natürlich in einem künstlerischen Rahmen. Wir haben viel recherchiert, alte Texte gelesen und die Symbolik dieser Kulturen studiert. Es ist faszinierend, wie zeitlos viele dieser Geschichten sind – sie erzählen von Macht, Gier, Liebe und dem ewigen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit.
KoR: Seid Ihr zufrieden mit Eurem Debüt-Album?
Alex: Sehr zufrieden! Die Zusammenarbeit mit Produzent Seeb (Sebastian Levermann von Orden Ogan – Anm: der Autor) und Cover-Designer Peter Sallai (u.a. für Sabaton, Feuerschwanz, Fellowship – Anm.: der Autor) war eine großartige Erfahrung. Es war unser erstes Projekt mit ihnen, und wir waren anfangs etwas nervös, ob alles reibungslos klappt. Doch die Ergebnisse haben unsere Erwartungen übertroffen – sowohl musikalisch als auch visuell. Das Album ist eine kraftvolle Einheit, und wir sind stolz darauf, es unseren Fans präsentieren zu können.
KoR: Wie waren die Reaktionen der Presse und der Fans?
Alex: Die Fans waren begeistert, viele hatten ja schon lange auf das Album gewartet. Auch die Presse hat überwiegend positiv reagiert, was uns natürlich sehr freut. Kritik gibt es immer, und das ist auch in Ordnung – es ist schließlich nicht unsere Aufgabe, es jedem recht zu machen. Wir schätzen jede Form von Feedback, denn es zeigt uns, dass unsere Musik Emotionen weckt und zum Nachdenken anregt.
Wir freuen uns jedenfalls über alle, die sich auf die alten Geschichten einlassen und den Weg gemeinsam mit uns beschreiten.
KoR: Werdet Ihr „King Of Gods“ auch live präsentieren?
Alex: Ja, unbedingt! Wir hatten bereits die Gelegenheit, einige Songs live vorzustellen, und planen für das nächste Jahr eine Reihe von Konzerten. Live-Auftritte sind für uns etwas Besonderes, denn sie ermöglichen uns, die alten Geschichten direkt mit den Menschen zu teilen – mit all der Energie und Leidenschaft, die nur auf der Bühne entstehen kann.
KoR: Mir ist aufgefallen, dass Alex offensichtlich nur noch Sänger ist und die Gitarre beiseitegelegt hat. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Alex: Das stimmt. Ich wollte mich ganz auf den Gesang konzentrieren, um meiner Rolle als Stimme der Götter gerecht zu werden. Ohne Gitarre kann ich mich freier bewegen und intensiver mit dem Publikum interagieren. Es ist ein bewusster Schritt, der unsere Bühnenpräsenz deutlich gesteigert hat.
KoR: In Eurer Band gibt es zwei weitere Gitarristen, die beide bereits bekannt sind. Nino Helfrich ist beispielsweise Mitglied der Kieler Metalband Inner Axis, und Robert Altenbach spielt bei der Hamburger Band Iron Angel. Nur Schlagzeuger Elias Knorr ist (mir) weitestgehend unbekannt. Wie seid Ihr auf Eure neuen Bandmitglieder gestoßen?
Alex: Unsere drei zusätzlichen Götterboten – Nino Helfrich, Robert Altenbach und Elias Knorr – stammen aus unserem musikalischen Umfeld. Nino und Robert waren uns bereits bekannt, und Elias wurde uns empfohlen. Es scheint, als hätten die Götter hier ihre Hände im Spiel gehabt, denn alle drei passen perfekt zu unserer Mission.
KoR: Wie wird es mit Aeon Gods weitergehen? Plant Ihr bereits den Nachfolger?
Alex: Unser Fokus liegt zunächst auf Live-Auftritten im kommenden Jahr, denn wir wollen die alten Geschichten auf die Bühne bringen. Gleichzeitig arbeiten wir schon an unserem zweiten Album, das sich den ägyptischen Mythen widmen wird. Die Reise geht also weiter!
KoR: Ich möchte mich noch einmal für dieses Interview bedanken. Wollt Ihr den Fans zum Schluss noch etwas sagen?
Alex: Vielen Dank, dass Ihr uns unterstützt und die alten Legenden gemeinsam mit uns wieder zum Leben erweckt. Wir hoffen, Euch bald live zu sehen – möge der Wille der Götter uns alle auf diesem Weg leiten!
Live-Photos stammen von Annika und Thorsten Samesch
Aeon Gods sind:
Alex ‚Sol’Ra-tu’ Hunzinger – Vocals
Anja ‘Su’en -Chel’ Hunzinger – Keyboards
Nino ‘En-Atum’ Helfrich – Guitar
Robert ‘Abzu’Kean’ Altenbach – Guitar
Elias ‘Iš’Taru’ Knorr – Drums
Diskographie:
The Beginning – Single 2023
Ereshkigal – Single 2024
Aeon Gods – Single 2024
Sun-God – Single 2024
King of Gods – Single 2024
King of Gods – Album 2024
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