Pandora’s Key kommen aus der europäischen Metal-Hochburg Niederlande. Aus Breda in der Region Noord-Brabant. Laut Kurzinfo gegründet 2016. Ich denke dieser kann man mehr Vertrauen als der Encyclopaedia Metallum, wo man das Jahr 2014 nachlesen kann. Gesichert dürfte aber sein, dass die die erste EP „Prometheus Promise“ im Jahr 2017 veröffentlicht worden ist. Diese wurde beim Auftritt beim FemMe 2019 präsentiert. Das Erscheinen des Debüt-Albums verzögerte sich jedoch bis Januar 2024. Warum das so war und viele andere Dinge, habe ich bei der Band nachgefragt.
KoR: Hallo. Ich bin Rainer und schreibe für Keep on Rocking und das Metalheads Forever Magazine. Danke, dass ich dieses Interview mit Euch machen kann. Wie geht es Euch?
PK: Hallo Rainer, hier ist Sebastiaan (Leadgitarrist von Pandora’s Key). Es sind spannende Zeiten im Moment! Die Veröffentlichung von „Yet I Remain“ steht kurz bevor und wir freuen uns sehr auf eine ausverkaufte Release-Show in unserer Heimatstadt Breda.
KoR: Außerhalb Eurer Heimat seid Ihr noch nicht so bekannt. Stellt Euch bitte kurz vor.
PK: Wir sind Pandora’s Key, eine Melodic-Metal-Band mit einem symphonischen Touch! In unseren Anfangstagen waren wir eine reine Symphonic-Metal-Band, aber im Laufe der Zeit, mit wechselnden Besetzungen und der Entwicklung unseres Musikgeschmacks wurde unser traditioneller Symphonic-Metal Sound immer geringer. 2017 haben wir unsere Debüt-EP „Prometheus‘ Promise“ veröffentlicht und im Laufe der Jahre haben wir einige Singles veröffentlicht. Jetzt sind wir bereit, unser Debüt-Album „Yet I Remain“ in voller Länge zu veröffentlichen.
KoR: Zu Eurem Gründungsjahr habe ich unterschiedliche Angaben gefunden. Bei der Encyclopaedia Metallum findet man 2014. In dem kurzen Pressetext, den ich erhalten habe, steht 2016. Welches Datum ist nun korrekt?
PK: Ich verstehe die Verwirrung. Pandora’s Key ist aus einer anderen Band namens „Lucid Dream“ hervorgegangen. Lucid Dream war eine rein weibliche Rock-Coverband, die in den späten 2000er/Anfang 2010er Jahren aktiv war. An einem bestimmten Punkt wollte Lucid Dream sich musikalisch weiterentwickeln und die reine Frauenband aufgeben. In dieser Zeit entstand die erste Formation von Pandora’s Key und unsere offizielle Facebook-Seite wurde erstellt. Erst im Jahr 2016 war Pandora’s Key wirklich bereit, eigene Musik zu schreiben und zu veröffentlichen. Letztendlich sind beide Daten korrekt, die früheste Formierung von Pandora’s Key (und die Angabe unserer Facebook-Seite) erfolgte 2014, aber es war 2016, als wir mit unserem ersten festen Line-up starteten.
KoR: Nach Eurer Debüt-EP gab es doch so einige Besetzungswechsel, vor allem auch am Mikrophon. Hat sich dadurch Euer Sound verändert?
PK: Es ist unmöglich, sich nicht ein wenig zu verändern, wenn jemand aus einer Band ausscheidet und durch ein neues Mitglied ersetzt wird, und letztendlich kann man dies auch auf unserem Album hören. Die Songs auf „Yet I Remain“ sind über mehrere Jahre in verschiedenen Besetzungen entstanden. Letztendlich denke ich, dass sich der eigentliche Sound von Pandora’s Key im Laufe der Zeit nicht verändert hat. Das Herzstück ist die Freundschaft zwischen den Bandmitgliedern und die Liebe zur Musik.
KoR: Zwischen der EP und dem ersten Album „Yet I Remain“ liegen sieben Jahre. Warum hat es so lange gedauert?
PK: Zunächst einmal haben die Besetzungswechsel die Aufnahmen nicht gerade vereinfacht 😉 Aber ich denke, der wichtigste Grund ist letztendlich, dass wir die Entscheidung getroffen haben, alles so zu machen, wie wir es für richtig hielten. Wenn man als Band soweit ist, wie wir, ist das Wichtigste, dass man liebt, was man tut und dass man mit allem, was veröffentlicht wird, zufrieden ist. Das bedeutete, dass wir etwas langsamer vorankamen als unbedingt nötig. Wir hätten das Album wahrscheinlich früher veröffentlichen können, aber das hätte bedeutet, dass sich die Dinge für uns nicht richtig angefühlt hätten. Die Art und Weise, wie wir es jetzt angegangen sind, sorgt dafür, dass wir unser Album auf der Bühne präsentieren können, die wir uns gewünscht haben (Mezz, Breda), dass wir mit den Studios arbeiten können, die wir gerne hätten (Fieke van den Hurk vom Dearworld Studio und Florian van Tuil vom Firmpro Recording Studio), und dass wir die Artworks haben, die wir uns vorgestellt haben (von Jan Yrlund, Darkgrove Design).
KoR: Wie lief das Songwriting ab? Wurden die Songs gemeinsam im Probenraum oder Studio geschrieben? Wodurch wurdet Ihr beim Schreiben der Songs inspiriert?
PK: Bei uns ist es so, dass ein Song außerhalb des Proberaums komponiert wird. Meistens wird die Musik von einer oder zwei Bandmitgliedern geschrieben, und wenn diese das Gefühl haben, dass es stimmig ist, bringen sie es in die Band. Von diesem Zeitpunkt an beginnen wir zu proben und den Song anzupassen, bis jeder in der Band mit der neuen Komposition zufrieden ist.
Inspiration ist eine lustige Sache; sie kann jederzeit und überall kommen. Manche Melodien oder Gitarrenriffs entstehen zum Beispiel, während man einen Film sieht und gleichzeitig auf einem Instrument spielt. Ich persönlich habe keine bestimmten Dinge, die mich inspirieren oder antreiben.
KoR: Welche Themen verarbeitet Ihr in Euren Texten?
PK: Im Laufe der Jahre haben wir uns hauptsächlich von historischen Ereignissen, Mythen und Legenden inspirieren lassen. Mit Vera in der Band verschiebt sich der lyrische Inhalt immer mehr. Die Geschichte inspiriert sie immer noch, aber sie hat eine Art, diese Themen mit modernen Fragen zu verbinden, die ihr durch den Kopf gehen.
KoR: Apropos Studio. Wo erfolgten die Aufnahmen. Wer war für die Produktion sowie Mixing und Mastering verantwortlich?
PK: Für unsere Aufnahmen haben wir uns für Fieke van de Hurk vom Dearworld Studio entschieden. Fieke hat einen beeindruckenden Lebenslauf, da er mit Bands wie Solarcycles, Heilung, Myrkur, Eivør, TVINNA, DI-RECT und Kingfisher Sky gearbeitet hat. Ich kenne Fieke schon seit ein paar Jahren persönlich und habe sie immer für eine tolle Persönlichkeit gehalten. Die Art und Weise, wie sie einer bestehenden Komposition etwas hinzufügen kann, ohne den Sound oder die Stimmung zu verändern, ist mit nichts zu vergleichen, was ich je erlebt habe. Es war einfach ein Muss, sie zu fragen, und wir waren mehr als glücklich, als sie zusagte! Fieke nahm alle Instrumente auf, außer den Gitarren, die von Florian van Tuil vom Firmpro Recording Studio aufgenommen wurden. Florian ist ein langjähriger Freund aus der Zeit vor Pandora’s Key und es war ein Vergnügen, endlich mit ihm zu arbeiten. Das Mixing wurde von Fieke gemacht und für das Mastering sind wir wieder zu Florian gegangen.
KoR: Für die Aufnahmen zum Album konnten Ihr viele Gastmusiker begeistern. Wie habt Ihr diese gefunden und wie war die Zusammenarbeit?
PK: Alle Gastmusiker auf dem Album sind Freunde, die wir im Laufe der Jahre kennen gelernt haben. Unser Chor wurde von Shannon Brink zusammengestellt, die ich seit der Highschool kenne. Irma Vos an der Geige und Jimi Hellinga an der Drehleier sind beides Musiker, mit denen ich im Laufe der Jahre in verschiedenen Projekten und Bands zusammengearbeitet habe. Fieke war natürlich schon im Studio, also mussten wir auch ein Akkordeon auf „Yet I Remain“ haben.
KoR: Wie zufrieden seid Ihr mit Eurem Debüt-Album?
PK: Wir sind sehr zufrieden mit unserem Album! bis hierher, aber am Ende konnten wir mit einigen unserer engsten Freunde etwas Tolles schaffen. Wir freuen uns alle sehr auf die Zukunft und sind gespannt, welche Musik als nächstes kommt. Die ersten Riffs und Melodien sind bereits geschrieben und wir sind sehr aufgeregt!
KoR: Das Album habt Ihr in Eigenregie ohne Unterstützung eines Labels veröffentlicht. Warum habt Ihr Euch für diese Vorgehensweise entschieden?
PK: Unabhängig zu veröffentlichen ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern heutzutage fast eine Notwendigkeit. Die Aufnahme und Veröffentlichung von Musik war noch nie so einfach und für jeden erreichbar. Es ist schwieriger denn je geworden, die Aufmerksamkeit eines Plattenlabels zu erlangen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das, was ich bereits erwähnt habe: Wir wollten, dass „Yet I Remain“ genauso wird, wie wir es wollten. Das ist nicht möglich, wenn ein Label den Prozess unter Druck setzt.
KoR: Zum Erscheinen des Albums gibt es auch eine Release-Show in Eurer Heimatstadt Breda. Sind auch schon Shows außerhalb der Niederlande geplant?
PK: Im Moment versuchen wir, mehrere Auftritte zu organisieren, nicht nur in den Niederlanden, sondern in ganz Europa. Noch ist nichts in Stein gemeißelt, aber die Dinge sind in Arbeit!
KoR: Müssen die Fans auf den Nachfolger auch wieder sieben Jahre warten?
PK: Hahaha, das wollen wir nicht hoffen. Wir arbeiten bereits an neuem Material!
KoR: Ich bedanke mich noch einmal für dieses Interview. Wollt Ihr den Fans zum Schluss noch etwas sagen?
PK: Danke, dass ihr das alles gelesen habt! Wir sind sehr aufgeregt wegen unseres Debütalbums „Yet I Remain“ und wir hoffen, dass ihr es auch seid! Wenn ihr uns unterstützen wollt, besucht uns bei einem Konzert oder kauft unsere Musik auf CD und/oder online!
Pandora’s Keysind:
Vera Veldhuizen – Vocals
Rik van Schaaik – Vocals
Sebastiaan Pongers – Guitar
Bram Luiken – Guitar
Regine Lotstra – Bass
Dimmy Marcelissen – Drum
Diskographie:
Prometheus Promise – EP 2017
Live at Sound Dog – Single 2019
Ephemeral Ethernity (Acoustic) – Single 2020
De Bockereyder – Single 2023
Falls the Shadow – Single 2023
Yet I Remain – Album 2024
Social Media:
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