Wir präsentieren uns als Alternative-Metal-Band – Interview mit Blame Zeus

Blame Zeus ist eine Alternative Metal Band aus Portugal. Wenn ich die Telephon-Vorwahl richtig recherchiert habe, sind sie ansässig in und um Porto. Gegründet 2010 von Sängerin Sandra Oliveira und Schlagzeuger Ricardo Silveira. Inzwischen wurden vier Alben veröffentlicht. Zuletzt „Laudanum“ – Anfang Oktober diesen Jahres. Das Album hat mir ausnehmend gut gefallen. Es ist nun an der Zeit, einige weitere Informationen bei der Band einzuholen.

KoR: Hallo. Ich bin Rainer und schreibe für Keep on Rocking. Vielen Dank, dass ich dieses Interview mit Euch führen kann. Wie geht es Euch?

BZ: Wir sind sehr positiv gestimmt und dankbar für das gute Feedback, das wir von Fans und Presse erhalten haben. Vielen Dank übrigens für Deine Rezension. Außerdem können wir es kaum erwarten, bis wir 2024 auf Tour gehen können.

KoR: Außerhalb Eures Heimatlandes seid Ihr sicher weniger bekannt. Stellt Euch bitte kurz vor.

BZ: Nun, es ist richtig, wir haben viel in Portugal gearbeitet und im ganzen Land und auf den wichtigsten Metalfestivals gespielt. Leider ist es nicht so einfach, ins Ausland zu gehen, aber jetzt geben wir alles dafür.

Wir präsentieren uns als Alternative-Metal-Band, deren Einflüsse so vielfältig sind, dass selbst wir Schwierigkeiten haben, unseren Sound zu beschreiben. Wie auch immer, wir glauben nicht, dass Musik Grenzen haben oder begrenzt sein sollte. Solange ich bei unseren Shows Leute sehe, die headbangen und die Texte mitsingen, werden wir auftreten und die lautesten oder die leisesten sein. Das ist eigentlich egal, solange die Musik das Wichtigste ist.

KoR: Sandra und Ricardo haben die Band gegründet. Wie seid Ihr zusammengekommen und wie habt Ihr Eure Mitstreiter gefunden?

BZ: Nun, wir (Ricardo und ich) sind ein Paar. Wir sind seit fast 20 Jahren zusammen, und in seinem Fall gibt es keinen besseren Schlagzeuger, auf den ich mich verlassen könnte, wenn ich auf der Bühne stehe oder neue Musik mache. Wir haben ein Projekt ins Leben gerufen, um Musik zu kreieren, die wir wirklich gerne spielen, ohne darüber nachzudenken, ob sie kommerziell genug, hart genug oder zu anspruchsvoll sein würde. Wir haben einfach unser Herzblut hineingesteckt. Wir arbeiteten damals mit einem Gitarristen und einem Bassisten zusammen, und in den ersten zweieinhalb Jahren haben wir nur Musik geschrieben. 2013 war es dann an der Zeit, sie live zu spielen. Die Bandbesetzung änderte sich zu dieser Zeit ein wenig, indem wir den Gitarristen wechselten und einen zweiten Gitarristen in die Band aufnahmen.

Nachdem wir unser Debütalbum „Identity“ promotet hatten, kam es erneut zu einigen Besetzungswechseln. Paulo Silva und Tiago Lascasas wurden unsere Gitarristen und später vervollständigte der Bassist Celso Oliveira die Band. Diese Mitglieder komponierten und veröffentlichten die nächsten beiden Alben „Theory of Perception“ und „Seethe“. Im Jahr 2021 sprach Bruno Branco vor und nahm seinen Platz als Bassist ein, und so ist es bis heute geblieben.

KoR: Ich denke, in den vergangenen Jahren gab es so einige Besetzungswechsel. Wie seid Ihr mit diesen Wechseln umgegangen? Wie haben die Neuzugänge die musikalische Ausrichtung der Band beeinflusst?

BZ: Ich denke, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben, die manchmal aufeinanderprallen und gelöst werden müssen. Es ist nie einfach, eine Gruppe von Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Hintergründen, Träumen und Lebensentwürfen zu managen.

KoR: In der Presseinfo steht, Ihr spielt Alternative Metal. Dieser hat eine große Bandbreite. Wie würdet Ihr Euren Sound beschreiben und wie unterscheidet Ihr musikalisch von anderen Bands dieses Genres?

BZ: Wie ich oben schon sagte, ist es schwer, unseren Sound zu beschreiben, selbst für uns. Ich denke, das ist eine gute Beschreibung, gerade weil er so breit gefächert ist. Wir verwenden Einflüsse aus Blues, Heavy Metal, Progressive Rock, Doom Rock, Stoner, Indie… vielleicht ist es genau das, was uns von anderen Bands desselben Genres unterscheidet… die Vielfalt dessen, was man erwarten kann, wenn man Blame Zeus hört.

album 1000KoR: Anfang Oktober habt Ihr Euer viertes Album „Laudanum“ veröffentlicht. Wie verliefen Songwriting und Aufnahme-Prozess?

BZ: Im Laufe des Jahres 2022 und Anfang 2023 setzten wir uns zusammen und schrieben die Songs gemeinsam. Normalerweise begannen wir mit einem Gitarrenriff, und ich fing an, den Text zu schreiben, stellte mir die Melodie und die Metrik in meinem Kopf vor, Ricardo begann, die Schlagzeugparts zu schreiben und so weiter. Die meisten Songs sind in Echtzeit entstanden. Einige Teile, vor allem die Instrumentalparts, wurden zu Hause ausgearbeitet und dann zur Probe mitgebracht, um die einzelnen Teile zusammenzufügen.

KoR: Ihr habt das Album in Eigenregie veröffentlicht. Das macht doch sehr viel Arbeit. Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, einen Platten Deal an Land zu ziehen?

BZ: Ja, natürlich. Wir hatten einen Vertrag für das erste und das vorherige Album, aber ich war der Meinung, dass wir dieses selbst in die Hand nehmen und mit anderen Fachleuten wie PR-Agenturen und Booking-Agenturen zusammenarbeiten könnten, und im Moment funktioniert es gut. Aber ja, es ist eine Menge Arbeit! Trotzdem glaube ich fest daran, dass harte Arbeit der einzige Weg ist, um dorthin zu kommen, wo man hin will.

KoR: Im Pressetext habe ich folgendes gelesen:

„Laudanum“ markiert ein entscheidendes Kapitel in der kreativen Odyssee der Band und zeugt von ihrem unnachgiebigen Engagement für künstlerische Erkundungen.

Welchen Herausforderungen musstet Ihr Euch bei der Produktion des Albums stellen?

BZ: Ich würde nicht sagen, dass es Herausforderungen gab. Alles verlief reibungslos, es brauchte seine Zeit, um sich zu entwickeln, und ein gesunder Zeitplan ergab sich fast bis zur Perfektion. Wir hatten Zeit, uns musikalisch kennenzulernen, so dass diese künstlerische Entwicklung, der Blick über den Tellerrand und die Suche nach dem besten Weg, die Botschaft weiterzugeben, ganz natürlich war.

Ich persönlich würde sagen, dass ich dem gerecht werden musste, was ich geschrieben habe. Ich musste alle Angst verlieren und sehr persönliche, tiefe, frustrierende Gefühle loslassen, aber alles ist echt und von mir, und deshalb ist dies mein Lieblings-BZ-Album. Wir haben in einigen Rezensionen gelesen, dass sie eine Mischung aus Traurigkeit und Energie spüren, und das ist wahrscheinlich das, was ich zu der Zeit fühlte. Eine tiefe Traurigkeit, aber auch ein starker Wille, mich aus dem verstaubten Zustand zu erheben und mich der Welt zu zeigen (zumindest denen, die es hören).

KoR: Seid Ihr zufrieden mit Ergebnis?

BZ: Ja, das sind wir! Für Co-Produktion, Mix und Mastering haben wir mit Ricardo Fernandes zusammengearbeitet, den wir bereits von „Seethe“ kennen. Wir lieben den Sound, die Songs sind kraftvoll und das Artwork ist perfekt auf das Ganze abgestimmt. Unserer Meinung nach ist dies tatsächlich unser bestes Werk bisher.

KoR: Wie waren die Reaktionen der Presse und Eurer Fans?

BZ: Wir denken, dass das Feedback positiv war. Von den Fans haben wir gehört, dass es ein neuer persönlicher Favorit ist; bei der Presse tendieren einige eher zu „Seethe“, aber im Allgemeinen war es eine gute Achterbahnfahrt.

KoR: Werdet Ihr die neuen Songs auch live präsentieren? Auch außerhalb Eures Heimatlandes?

BZ: Wir haben 2 Shows in Portugal gespielt, bei denen wir das ganze Album und auch ein paar Singles von früheren Alben präsentiert haben. Jetzt ist das Ziel, so viele Konzerte wie möglich zu spielen, und internationale Auftritte haben jetzt Priorität. Es ist an der Zeit, ab und zu aus dem Nest zu fliegen.

KoR: Was kann man in den nächsten Jahren von Blame Zeus erwarten? Schreibt Ihr schon an Songs für ein neues Album?

BZ: Wir wissen nicht wirklich, was wir in den nächsten Jahren machen werden. Das Touren hat Vorrang. Wir werden sehen, was als nächstes passiert. Nein, neue Songs und neue Alben werden warten müssen.

KoR: Ich bedanke mich noch einmal für dieses Interview. Wollt Ihr Euren Fans zum Schluss noch etwas sagen?

BZ: Ich möchte mich hiermit bei Dir bedanken, Rainer, und bei allen, die dies lesen. Bitte verbindet Euch mit uns in den sozialen Netzwerken und schaut, wann wir in Eure Stadt kommen!

Blame Zeus sind:

Sandra Oliveira – Vocals
Paulo Silva – Guitar
Tiago Lascasas – Guitar
Bruno Branco – Bass
Ricardo Silveira – Drums

Diskographie:

Identity – 2014
Theory of Perception – 2017
Seethe – 2019
Laudanum – 2023

Social Media:

Webseite – https://blamezeusofficial.com/
Facebook – https://www.facebook.com/BlameZeus/
Instagram – https://www.instagram.com/blamezeus/
Spotify – https://open.spotify.com/intl-de/artist/0sPGGoMtwWSE0VjukL8TwO
YouTube – https://www.youtube.com/BlameZeusband
X (Twitter) – https://twitter.com/blamezeus
Bandcamp – https://blamezeus.bandcamp.com/

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