Hunter sind eine Metal-Band aus Belgien. Belgien, da war doch was? Genau In der Nähe von Brüssel fand dreizehn Mal das Female Voices Metal Fest statt, sieben Mal war ich auch vor Ort. Und einmal Mal beim PPM Fest in Mons. Viele weitere Metal-Festival werden in dem Benelux-Staat veranstaltet. Und es gibt demzufolge auch eine Vielzahl von Bands unterschiedlicher Stilrichtungen. Hunter spielen geradlinigen Heavy Metal. Die Besetzung hat sich seit Gründung im Jahr 2016 nicht geändert. 2019 erschien das selbstbetitelte Debüt Album. Der Nachfolger “Rebel Angels Rise” steht seit Anfang September in den Plattenläden. Und ist natürlich auch auf den üblichen Online-Plattformen verfügbar. Mir hat das Album ausnehmend gut gefallen. Es ist also Zeit, mehr über die Band zu erfahren. Und Gitarrist Joost Vlasschaert antwortete auf meine Fragen.
KoR: Hallo. Ich bin Rainer und schreibe für Keep on Rocking. Vielen Dank, dass ich dieses Interview mit Euch führen kann. Wie geht es Euch?
Joost: Vielen Dank für das Gespräch mit uns! Mir geht es gut, danke, ich schwelge noch im Nachhall der zweiten Album-Präsentationsshow.
KoR: Euch gibt es erst seit 2016. Und außerhalb Eures Heimatlandes seid Ihr noch wenig bekannt. Stellt Euch bitte kurz vor.
Joost: Hunter ist zwar noch ein recht junges Projekt, aber wir machen schon seit 2000 in der einen oder anderen Form zusammen Musik. David, Dries und ich waren zum Beispiel in Crusader. Dries, Jeroen und ich waren in Monster Joe. Dries und Thomas waren in Megasonic… Es gibt also viel mehr Geschichte, als man vermuten könnte 🙂
KoR: Ihr spielt klassischen Heavy Metal. Warum habt Ihr Euch für dieses Genre entschieden?
Joost: Wir haben uns das Genre nicht ausgesucht, das Genre hat uns ausgesucht. Wir sind alle schon immer Metal-Fans gewesen. Als wir beschlossen, gemeinsam an neuer Musik zu arbeiten, kam Heavy Metal wie von selbst heraus.
Es liegt uns im Blut.
KoR: Wie grenzt sich Euer Sound von anderen Bands dieses Genres ab?
Joost: Wir lassen uns nicht auf einen bestimmten Stil einschränken. Wir verwerfen keine Ideen, weil sie nicht in die Schablone des „traditionellen Heavy Metal“ passen. Man kann also Anleihen bei Thrash, Doom oder sogar Death Metal in der Musik hören.
KoR: Habt Ihr musikalische Vorbilder?
Joost: Zu viele, um sie alle aufzuzählen. Eine besondere Erwähnung sollte für mich persönlich Manilla Road sein – eine Band, die meine Vorstellung davon, was Heavy Metal sein könnte, verändert hat. Als Gitarrist sind Michael Schenker, Dave Murray und Jake E Lee wahrscheinlich die Top drei.
KoR: Wenn ich das richtig sehe, dann hat sich die Besetzung seit der Gründung nicht geändert. Wie habt Ihr das erreicht?
Joost: Es ist eine Frage des Respekts. Und Freundschaft. Wie ich schon sagte, spielen einige von uns seit 2000 zusammen. Wir sind zu Freunden geworden. Das heißt nicht, dass es keine Konflikte oder gelegentliche Spannungen gibt. Aber genau da kommt der Respekt ins Spiel. Jeder Konflikt kann gelöst werden, indem man ihn bespricht und einen Kompromiss findet. Wir haben alle ein gemeinsames Ziel: Hunter zur besten Heavy-Metal-Band zu machen, die möglich ist.
KoR: In Belgien gibt es viele Metal Bands. Kennt man sich untereinander?
Joost: Es ist ein kleines Land, in dem es viele Bands gibt. Man kommt unweigerlich miteinander in Kontakt, da man sich irgendwann eine Bühne teilt. Ich behaupte nicht, dass ich alle belgischen Bands kenne, aber ich versuche, die Szene sowohl als Fan als auch als Musiker zu verfolgen.
KoR: Wie sind die Auftrittsbedingungen in Eurem Heimatland? Seid Ihr als kleinere Band in den Clubs willkommen?
Joost: Die Live-Szene ist ziemlich lebendig, es gibt viele Möglichkeiten zu spielen. Es gibt die Clubs, es gibt einige lokale Festivals… Wir spielen überall, wo wir gefragt werden, solange es die Möglichkeit gibt, einen guten Gig zu liefern.
KoR: Im September erschien Euer zweites Album. Gibt es musikalische Unterschiede zu Eurem Debüt?
Joost: Ich denke, es ist insgesamt ein abwechslungsreicheres Album als das Debüt. Wir haben uns in den letzten Jahren als Songwriter stark weiterentwickelt. Es ist auch ein wütenderes Album. Der Zustand der Welt, die Pandemie und der damit verbundene Stress und die Probleme, all das hat dazu beigetragen, dass das Album etwas aggressiver geworden ist.
KoR: Seid Ihr mit dem Ergebnis zufrieden?
Joost: Auf jeden Fall. Das Album ist in jeder Hinsicht ein großer Schritt nach vorne im Vergleich zum Debüt. Wie ich schon sagte, haben wir uns in Sachen Songwriting weiterentwickelt und auch in eine bessere Soundqualität investiert. Das hat sich eindeutig ausgezahlt. Dank des großartigen Artworks von Pedro ‚Lordigan‘ Sena sieht das Album auch gut aus. 🙂
KoR: Wie haben die Presse und die Fans auf „Rebel Angels Rise“ reagiert?
Joost: Die Kritiken sind größtenteils überwältigend positiv, was natürlich sehr ermutigend ist. Nach jedem Auftritt werden wir von neuen Fans angesprochen, wir sind also auf dem richtigen Weg.
KoR: Wie lief das Songwriting ab? Gibt es einen Haupt-Songwriter oder schreibt Ihr die Songs gemeinsam?
Joost: Wir schreiben die Songs als Band. Jemand hat eine Idee (ein Riff, eine grobe Skizze eines Songs) und wir arbeiten alle zusammen, um während der Proben den bestmöglichen Hunter-Song daraus zu machen. Es ist offensichtlich, dass die Pandemie uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, aber wir haben uns davon nicht unterkriegen lassen.
KoR: Was kann man künftig von Hunter erwarten? Werdet Ihr Euer Album live präsentieren?
Joost: Im Moment haben wir zwei Album-Release-Shows gespielt und es werden noch weitere folgen. Wir wurden für einige Festivals für die nächsten Jahre bestätigt (ja, wir schauen schon auf 2025) und wir sind dabei, weitere Gigs zu organisieren. Wir werden bald einige neue Shows für 2024 ankündigen.
KoR: Ist eventuell auch schon neues Song-Material in Arbeit?
Joost: Jawohl. Wir werden uns nicht wie beim letzten Mal überrumpeln lassen. Es gibt ein paar Songs, die so gut wie fertig sind, und einige Ideen, die bereits im Kopf herumschwirren. Es sollte also keine vier Jahre Wartezeit für das nächste Album geben. 🙂
KoR: Ich bedanke mich noch einmal für das Interview. Wollt Ihr den Fans zum Schluss noch etwas sagen?
Joost: Ich möchte den Heavy-Metal-Fans dafür danken, dass sie die Musik, die wir lieben, am Leben erhalten. Ohne die Fans sind die Bands nichts. Also DANKE UND STAY METAL. Behaltet die Website und die sozialen Medien von Hunter im Auge für weitere Neuigkeiten, Musik und anstehende Showdaten (siehe Links unten).
Hunter sind:
David Walgrave – Vocals
Jeroen ‘The Bull’ Wauters – Bass
Joost Vlasschaert – Guitar
Dries Deturck – Drums
Thomas Abeel – Guitar
Diskographie:
Death Shall Have Dominion – Demo (2017)
Hunter – Album (2019)
Wicked – Single (2023)
Rebel Angels Rise – Album (2023)
Social Media:
Bandcamp: https://huntermetal.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/hunteronstage/
Homepage: https://www.huntermetal.be/
Instagram: https://www.instagram.com/huntermetal.be/
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCQeRR21Il8-QwZIXDxxK_9w
