Project Renegade sind eine Modern Metal Band aus der griechischen Hauptstadt Athen. Gegründet von Sängerin Marianna und Schlagzeuger Ody. Zwischenzeitlich sind zu einem Quartett gewachsen. Eine EP und zwei Alben wurden bisher veröffentlicht. Das aktuelle Werk heißt „Ultra Terra“ und ist im Juli diesen Jahres erschienen. Auch live konnte man die Band erleben. So spielten Project Renegade u.a. auf dem Voices of the Succubi Festival auf Malta und dem FemME in Eindhoven. Beides im Jahr 2018. Die aktuelle Veröffentlichung war für mich Grund, bei den Griechen mal nachzufragen. Marianna hat auf meine Fragen geantwortet.

KoR: Hallo, ich bin Rainer und schreibe für Keep on Rocking. Danke, dass ich dieses Interview mit Euch führen kann. Wie geht es Euch?

Marianna: Hallo Rainer! Mir geht es sehr gut, habe gerade die Sommerfestivaltournee beendet, bin also auch ein bisschen erschöpft, aber alles in allem gut in Form! Ich danke dir vielmals!

KoR: Ihr gehört zu den eher weniger bekannten Bands. Stellt Euch bitte kurz vor.

Marianna: Wir sind Project Renegade aus Athen, Griechenland und wir spielen Metal. Unser Sound basiert auf groovigen Riffs und fetten Beats, gemischt mit elektronischen Elementen und weiblichem Gesang. Wir sind seit 2017 aktiv und haben diesen Juli unser zweites Album „Ultra Terra“ über Pavement Entertainment veröffentlicht. Mein Name ist Marianna und ich bin die Sängerin, Ody sitzt am Schlagzeug, Philipp spielt Gitarre und Jay spielt Bass.

KoR: Im Pressetext habe ich gelesen, dass Ihr Modern Metal spielt. Das ist ein sehr weitläufiger Begriff. Beschreibt bitte das Besondere an Eurem Sound und wie Ihr Euch von anderen Bands dieses Genres unterscheidet.

Marianna: Wir haben keine Angst, zu experimentieren und verschiedene Musikstile zu vermischen, und deshalb ist es schwierig, genau zu sagen, in welche Kategorie wir fallen. Ich denke, jeder wird in unserem Sound etwas finden, das ihn anspricht, von schweren Djent-Riffs über Hip-Hop und Nu Metal bis hin zu orchestralen Abschnitten und Piano-Balladen. Für mich ist der eigentliche Reiz, dass alles nahtlos und zusammenhängend in den „Project Renegade Sound“ einfließt. Wir sind auch eine super DIY-Band, alles wird von uns komponiert, aufgenommen und produziert, das sollte man auch bedenken.

KoR: Marianna und Ody haben die Band vor sechs Jahren gegründet. Wie kam es dazu? Und wie habt Ihr die anderen beiden Band-Mitglieder gefunden?

Marianna: Ody und ich kennen uns schon lange aus früheren Bands, in denen wir zusammen gespielt haben. Irgendwann wollten wir etwas Professionelleres machen, das die Musik, die wir mögen, widerspiegelt und unsere Message in die Welt trägt. Also haben wir beschlossen, Project Renegade zu gründen. Jay, unser Bassist, ist auch ein alter Freund aus einer früheren Band, in der auch Ody gespielt hat. Unser Gitarrist Philipp war ein Glücksgriff. Wir kannten ihn vorher nicht, aber wir mochten die Musik, die er als Solokünstler veröffentlichte, also kontaktierten wir ihn und fragten ihn, ob er in der Band mitspielen wollte. Und siehe da, er hat „Ja“ gesagt!

KoR: Im Vergleich zum Vorgänger-Album „Order Of The Minus“ gab es einen Besetzungswechsel an der Gitarre. Wie kam es dazu?

Marianna: Unser bisheriger Gitarrist Nick musste aussteigen, weil er eine Familie gründete und sich dieser widmen wollte. Er hat jedoch einen Großteil der Gitarren unseres letzten Albums komponiert und aufgenommen, bevor er den Staffelstab an Philipp weiterreichte.

KoR: Ihr habt eine Vielzahl von Konzerten gespielt und die Bühnen mit ganz großen Metal-Bands wie Slipknot. Within Temptation, Manowar oder auch Hammerfall geteilt. Kann man bei solchen Veranstaltungen von den großen Bands lernen?

Marianna: Ja, natürlich! Auch zu beobachten, wie sie ihren Tag verbringen, ist sehr lehrreich, weil man sieht, wie sie sich auf eine große Show vorbereiten. Und natürlich, wie ihre Bühne aufgebaut ist, welches Equipment sie benutzen, ihre Bühnenproduktion, alles ist eine gute Lektion. Und wenn du Glück hast und die Band locker drauf ist, kannst du vielleicht ein bisschen plaudern und lustige Geschichten erzählen!

KoR: Ihr habt auch auf diversen Festivals gespielt. Masters of Rock Metalfest Open Air in Pilsen oder Release Athens Festival. Auf zwei der Festivals konnte ich Euch auch live erleben (Voices of the The Succubi, FemME). Was bedeuten Euch die Auftritte auf diesen Festivals? Und habt Ihr noch Erinnerungen an die beiden letztgenannten Festivals?

Marianna: Jeder Auftritt hat einen besonderen Platz in unseren Herzen! Und diese beiden sogar noch mehr, weil es das erste Mal war, dass wir in den jeweiligen Ländern gespielt haben! Man lernt all diese Leute kennen und wird Teil einer Gemeinschaft, indem man dieselbe Erfahrung macht, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist. Außerdem hatten wir beim FemMe unsere allererste Autogrammstunde, das war wirklich cool, und ich weiß noch, dass ich ein bisschen besorgt war, ob überhaupt jemand kommen würde. Und sie kamen!

KoR: Im Juli erschien Euer zweites Album „Ultra Terra“. Wie zufrieden seid Ihr mit dem Ergebnis?

Marianna: 100%! Wir lieben jeden einzelnen Song, wir lieben den Mix, der von Forrester Savell produziert wurde, wir lieben die Tatsache, dass wir uns selbst dazu gebracht haben, besser zu spielen und besser zu klingen, und wir lieben es, dass wir all unsere Inspiration ungefiltert auf ein Album mit 13 Songs gepackt haben.

KoR: Wie waren die Reaktionen der Presse und vor allem Eurer Fans auf das zweite Album?

Marianna: So weit, so gut! Ich glaube, niemand hätte gedacht, dass unser Sound eine solche Richtung einschlagen würde und dass wir so viele Klangspektren erkunden würden, und es ist wirklich erstaunlich, die Reaktionen zu sehen! Wir sind überglücklich damit!

KoR: Wie unterscheidet sich „Ultra Terra“ vom Vorgänger „Order Of The Minus“ und der EP „Cerebra“?

Marianna: Es ist roher und, wie ich schon sagte, ungefiltert. Ich denke, es hat ein gnadenloses Chaos in sich, das die Zeit widerspiegelt, in der „Ultra Terra“ geschrieben wurde, nämlich während der Quarantäne. Die Emotionen kochten hoch, und ich glaube, das spiegelt sich auch in dem Album wider. Es gibt Wut, Traurigkeit, Rebellion, Dringlichkeit und auch Hoffnung, die eine energiegeladene Mischung aus Klängen und Emotionen erzeugen. Und wie ich schon sagte, haben wir uns selbst dazu gedrängt, besser zu werden und uns neue Fähigkeiten anzueignen, was dem Kompositionsprozess ebenfalls einen zusätzlichen Schub gegeben hat.

KoR: Die EP und das Debüt-Album wurden noch unter Eigen-Regie veröffentlicht. Inzwischen habt Ihr eine Plattenvertrag mit Pavement Entertainment. Warum habt Ihr Euch zu diesem Schritt entschlossen?

Marianna: Wir wollten einen neuen Schritt wagen und einige neue Richtungen erkunden. Vielleicht ein paar mehr Türen öffnen. Wir hatten das Gefühl, dass es eine gute Chance war, unsere Musik bekannter zu machen und einige Dinge auszuprobieren, die wir noch nicht gemacht haben. Wir hatten das Gefühl, dass Pavement Entertainment uns die richtige Plattform bot, um eine gute Zusammenarbeit zu beginnen und uns auf unserer musikalischen Reise zu unterstützen.

KoR: Was kann man künftig von Project Renegade erwarten? Wird es Konzerte außerhalb Eures Heimatlandes geben?

Marianna: Ja, natürlich! Wir wollen so viele Konzerte wie möglich spielen, um unser Album zu promoten, und ich glaube, dass wir bald ein paar gute Neuigkeiten verkünden können, denn wir werden einige Orte besuchen, an denen wir noch nie zuvor waren! Außerdem wollen wir weitere Musikvideos für „Ultra Terra“ produzieren und natürlich hört das Schreiben von Musik nie auf!

KoR: Ich bedanke mich noch einmal für das Interview. Möchtet Ihr Euren Fans zum Abschluss noch etwas sagen?

Marianna: Vielen Dank für das Interview! Es war uns ein Vergnügen! Und an alle: Danke für eure Unterstützung und wir hoffen, euch bald bei einer Live-Show in eurer Nähe zu treffen!

Project Renegade sind:

Marianna – Vocals
Ody – Drums
Philip – Guitars
Jay – Bass

Diskographie:

Cerebra (EP) – 2017
Order of the Minus (Album) – 2019
Ultra Terra (Album) – 2023

Social Media:

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Instagram – https://www.instagram.com/projectrenegadeofficial
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