Extreme können koexistieren. Wenn es ein Medium gibt, das dies zweifelsfrei beweist, dann ist es die Musik. Die niederländische Metal-Band Traversus hat dies verstanden und es sich zur Aufgabe gemacht, musikalisch und textlich Grenzen zu überbrücken. Ihr Hardrock-Sound ist mit Einflüssen aus Progressive Rock und Metal angereichert und schafft es so, Theoretisches und Emotionales nahtlos zu verbinden.
Dieses Zitat aus der Presseinfo sagt bereits sehr viel über die Niederländer. Wann genau die Band gegründet wurde, konnte ich nicht feststellen. Der erste Eintrag auf Facebook datiert auf den 23 Oktober 2018. Die Debüt-EP „The Only Way Is Through“ erschien aber erst September 2023. Zwei Jahre später steht die Veröffentlichung des Nachfolgers „Navigate“ ins Haus.
Kurze Synthie-Einleitung, aber dann geht „Headline Anxiety“ ab. Die Gitarren knallen, das Schlagzeug wummert. Der dann wieder etwas ruhigere Gesang von Madelief de Groot klingt betörend. Und steht im Kontrast zu den teilweise hektisch wirkenden Gitarren. So auch bei „No Way To Silence Me“, die Gitarren wirken erneut etwas schräg, während Madelief zumeist für den melodischen Gesang zuständig ist, und ihre abwechslungsreiche Stimme gut in Szene setzt. „Eye To Eye“ wird erneut von Gitarren und vom Schlagzeug getrieben. Progressive Einflüsse sind deutlich zu hören. Immer mal wieder werden auch schöne Gitarren-Melodien eingestreut. Der Gesang wechselt zwischen hart / rockig und dann wieder im Sopran betörend. Dazu stampfen die Gitarren-Riffs. Bei „Maybe In Another Life“ gehen die Niederländer von Beginn an hohes Tempo. Diesmal passt sich der Gesang diesem Tempo auch an. „When The World Goes To Waste“ wird von Industrial Soundspielerein eingeleitet. Danach wird die Gitarren-Melodie von harten Riffs und Schlagzeugspiel unterlegt. Stark verzerrte Gitarren sind am Anfang von „Dead Hands“ zu hören. Dies ist der ruhigste Song der EP, eine progressive Ballade. Immer wieder hört man harte Gitarren-Licks. Gesanglich wird man von der Stimme von Madelief de Groot geradezu verführt.
OK, ich habe einige Durchläufe benötigt, bis ich Zugang zur Musik von Traversus gefunden habe. Das ist aber durchaus nichts Schlechtes. Zeugt es doch von einem gewissen Grad von Unangepasstheit, fernab von jeglichem Mainstream. Die Niederländer sind ein mehr als interessanter Farbtupfer in der progressiven Hard Rock Welt. Wie im Zitat zu lesen – „Extreme können koexistieren“ – hier also harte, teilweise dissonante Rhythmen und eindrucksvoller Gesang, der bezaubert.
Traversus – Maybe In Another Life: https://youtu.be/1uJU-OCTinM?si=IiiMrKbCIEtK9fhA
Lineup:
Joey Wessels – Lead Guitar, Backing Vocals
Diko Eleveld – Bass
Madelief de Groot – Lead Vocals, Rhythm Guitar
Liam de Groot – Drums
Label: Selbstrelease
VÖ: 12. September 2025
Spieldauer: 30:46
Titelliste:
- Headline Anxiety
- No Way To Silence Me
- Eye To Eye
- Maybe In Another Life
- When The World Goes To Waste
- Dead Hands
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