Das amerikanische Rock Duo Lift The Curse Ende Mai mit „Don’t Bury The Dream“ das vierte Album veröffentlicht. Und dass, obwohl die Gründung erst im April 2022 erfolgt ist. Allein 2023 erschienen zwei Alben, Januar und Juni. Hinzu kommt, dass die beiden Musiker Ryan Hegefeld und Jon Yadon Jr. in unterschiedlichen US-Bundesstaaten leben (Kalifornien und Texas). Gemäß der mehr als kurzen Presseinfo ist zu lesen, dass der Sound auf „explosiven Alternative-Rock-Refrains, kraftvollen Riffs, melodischen Harmonien und hymnischen Gitarrensoli basiert – allesamt mit roher Energie und emotionaler Tiefe dargeboten“.
KoR: Hallo. Ich bin Rainer und schreibe für Keep on Rocking und das Metalheads Forever Magazine. Ich freue mich, dieses Interview mit Euch führen kann. Wie geht es Euch?
Es gibt die Band / das Projekt erst seit drei Jahren. Stellt Euch bitte kurz vor.
LTC: Hallo Rainer!
Es ist toll, dich zu treffen – vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.
Wir sind Lift The Curse, ein Rock-/Metal-Duo aus Austin, Texas, bestehend aus Jon Yadon und Ryan Hegefeld. Wir haben das Projekt im April 2022 ins Leben gerufen und schreiben, nehmen auf und veröffentlichen seitdem unsere gesamte Musik unabhängig.
Bei Live-Auftritten unterstützt uns unser unglaublich talentierter Freund Kyle Vanderhoof am Schlagzeug. Wir lieben es, die meisten Aspekte der Band selbst zu managen, arbeiten aber für unsere Musikvideos oft mit dem großartigen Clayton King zusammen – seine Kreativität und Vision heben alles, was wir tun, auf ein neues Niveau.
KoR: Eine Frage zum Band-Namen „Lift The Curse“. Welchen Fluch wollt Ihr mit Eurer Musik bannen?
LTC: Das ist eine ausgezeichnete Frage – und überraschenderweise eine, die uns nicht sehr oft gestellt wird! Haha.
Unser Ziel ist es, alle, die unsere Musik hören, dazu zu inspirieren, jeden Tag das Beste aus sich herauszuholen. Wir hoffen, so viele Ohren und Herzen wie möglich zu erreichen, indem wir Musik schaffen, die auf einer persönlichen Ebene anspricht.
Letztendlich möchten wir, dass die Hörer das fühlen, was wir fühlen – aber auch, dass sie die Songs auf ihre ganz eigene Weise interpretieren und erleben. Diese emotionale Verbindung bedeutet uns alles.
KoR: Der Pressetext hat schon eine kurze Beschreibung Eures Sounds geliefert (siehe oben). Wie würdet Ihr selbst Eure Musik beschreiben?
LTC: Wir bezeichnen uns gerne als Rock-/Metal-Band – aber ehrlich gesagt hängt das vom Gehör des Zuhörers ab. Wenn Du ein Metalhead bist, kommen wir Dir wahrscheinlich eher wie eine Rockband vor. Wenn Du aber eher Rock oder Alternative Rock magst, klingen wir für Dich vielleicht heavier oder metallischer. 😊
Wir lieben und schätzen wirklich alles und sind dankbar für jedes Genre, in das uns die Fans einordnen.
Zu Ryans größten Einflüssen zählen Breaking Benjamin, Fuel und My Chemical Romance, während meine von Metallica und Ozzy bis zu Arch Enemy, Def Leppard, Van Halen und allem dazwischen reichen.
KoR: Ihr lebt in zwei unterschiedlichen US-Bundesstaaten. Wie habt Ihr Euch kennengelernt?
Die Presseinfo spricht von einer „jahrzehntelangen Zusammenarbeit“. Bei welcher Band bzw. bei welchem Projekt war das?
LTC: Wir haben uns über unseren guten Freund und ehemaligen Bandkollegen Deuce Wanier kennengelernt! Ich (Jon) bin 2012 von Nordkalifornien nach Austin, Texas, gezogen und habe Deuce über eine Anzeige auf Craigslist kennengelernt, in der ich nach gleichgesinnten Musikern gesucht habe. Deuce kannte Ryan bereits aus der texanischen Rockszene, und bald darauf begannen wir drei, in verschiedenen Projekten zusammen zu spielen. Von Anfang an hatten Ryan und ich eine sofortige musikalische Chemie.
Was die Pressemitteilung angeht, in der von „jahrzehntelanger Zusammenarbeit” die Rede ist – damit ist unsere lange gemeinsame Geschichte gemeint. Ryan und ich haben gerade unser zehnjähriges Jubiläum als Musiker und beste Freunde gefeiert. Im Laufe der Jahre haben wir mit Deuce in mehreren Bands gespielt – angefangen mit Ayleanne, dann einer Coverband namens Nasworthy, gefolgt von einem eigenen Rockprojekt namens TrineATX, bei dem wir etwa acht Jahre lang dabei waren.
Interessanterweise war „Lift The Curse“ eigentlich der Titel eines unserer TrineATX-Songs, und wir mochten ihn so sehr, dass wir beschlossen, ihn als Namen für unser aktuelles Projekt zu verwenden.
Vor Jahren haben wir auch ein Nebenprojekt namens Black Star Sunset gestartet, und obwohl wir darüber gesprochen haben, weitere Songs unter diesem Namen zu schreiben und zu veröffentlichen, hält uns „Lift The Curse“ vorerst ziemlich auf Trab.
KoR: Ihr habt seit Gründung vier Alben veröffentlicht. Woher kommen die Inspirationen für die einzelnen Songs?
LTC: Ryan und ich lieben wirklich jeden Teil unseres musikalischen Schaffensprozesses, aber das Schreiben neuer Songs ist zweifellos unser Favorit. Wir entwickeln ständig neue Riffs, Melodien, Texte, Rhythmen und Leads – es ist ein ununterbrochener Ideenfluss, der uns inspiriert und uns gegenseitig kreativ antreibt.
Obwohl wir gerade erst unser neues Album veröffentlicht haben, arbeiten wir bereits fleißig an neuem Material für kommende Singles, das nächste Album und sogar an ein wirklich cooles Pat Benatar-Cover, das wir kaum erwarten können, zu teilen!
KoR: Habt Ihr musikalische Vorbilder oder Musiker, die Euch beeinflussen?
Jon: Auf jeden Fall! Zakk Wylde, James Hetfield und Kirk Hammett sind seit ich in der Mittelschule zum ersten Mal eine Gitarre in die Hand genommen habe sind meine größten Vorbilder. Wenn ich mich für einen entscheiden müsste, wäre Zakk Wylde mein Lieblingsgitarrist und insgesamt mein Lieblingsmusiker. Ich liebe alles, was er macht – sein Spiel, seinen Sound, sein Songwriting – und er scheint ein wirklich toller Mensch zu sein.
Ich hatte das Glück, ihn 2004 oder 2005 am Tag vor dem Ozzfest in San Francisco zu treffen. Er war unglaublich nett, schenkte meinen Freunden und mir Gitarrenplektren und machte sogar ein Foto mit uns. Das ist eine Erinnerung, die ich nie vergessen werde.
Und dann ist da noch Metallica – was soll ich sagen? Es ist Metallica. Meine Lieblingsband aller Zeiten, und sie sind immer noch erfolgreich. Meine Freundin und ich sehen sie nächste Woche im 49ers-Stadion in Kalifornien, zusammen mit Limp Bizkit und Ice Nine Kills. Wir sind total aufgeregt!
Ryan: Fuel war schon immer eine meiner Lieblingsbands – ihre Musik hatte einen großen Einfluss auf mich und war der Funke, der meine Leidenschaft für das Songwriting entfachte. Ich habe mich immer mit ihren Emotionen und ihrer Energie verbunden gefühlt.
Auch Country-Musik hat mein Leben stark beeinflusst, wobei Clay Walker einer meiner Lieblingskünstler aller Zeiten ist. Er hat meine Wertschätzung für das Geschichtenerzählen in der Musik geprägt.
Metallica hat ebenfalls eine große Rolle für mich gespielt und fungierte als Brücke zwischen meiner Liebe zur Country-Musik und meinem wachsenden Interesse an Rock und Metal. Bands wie My Chemical Romance und Breaking Benjamin waren ebenfalls sehr einflussreich. Ich habe immer alles bewundert, was Gerard Way und Benjamin Burnley kreativ geschaffen haben – beide bringen so einzigartige Stimmen und Intensität in ihre Musik ein.
KoR: Wie gestaltet sich das Songwriting über die große geographische Entfernung?
LTC: Nur zur Klarstellung: Wir leben beide in Texas, aber wir sind etwa 90 Minuten voneinander entfernt, sodass wir uns nicht so oft persönlich treffen können, wie wir gerne würden. Glücklicherweise haben wir während unserer Zeit in unserer früheren Band gelernt, sehr gut aus der Ferne zu schreiben und aufzunehmen, und arbeiten nun schon seit mehreren Jahren auf diese Weise.
Wir verwenden beide Apple Logic für die Aufnahmen und arbeiten zusammen, indem wir Projektdateien über Google Drive hin und her schicken, bis jeder Song fertig ist. Das ist ein Arbeitsablauf, der für uns sehr gut funktioniert.
Natürlich treffen wir uns auch persönlich für Live-Auftritte und Musikvideo-Drehs.
KoR: Präsentiert Ihr Eure Musik auch Live oder sind Lift The Curse ein reines Studio-Projekt?
LTC: Ja, das tun wir! Vor ein paar Wochen haben wir gerade unsere erste Texas-Tournee abgeschlossen, mit Stationen in Houston, San Antonio und Austin – und es lief unglaublich gut. Wir hatten die Gelegenheit, als Vorgruppe für The Word Alive, The Funeral Portrait und Melrose Avenue aufzutreten, und es war eine großartige Erfahrung. Wir haben viele neue Fans gewonnen und hatten viel Spaß bei diesen Shows.
Als Nächstes spielen wir am 28. Juni als Vorgruppe für die legendäre 80er-Jahre-Rockband Firehouse – darauf freuen wir uns schon sehr!
Bei unseren Live-Shows rockt unser guter Freund Kyle Vanderhoof am Schlagzeug. Er bringt so viel Energie auf die Bühne und ist ein wichtiger Teil unseres Live-Sounds.
KoR: Im Mai wurde Euer viertes Studio-Album „Don’t Bury The Dream“ veröffentlicht. Wie zufrieden seid Ihr mit dem Ergebnis?
LTC: Wir sind unglaublich stolz auf dieses Album – es spiegelt wirklich wider, wo wir in unserem Leben und auf unserer musikalischen Reise stehen. Wir sind stets bestrebt, unsere besten Werke zu schreiben und zu veröffentlichen, und wir sind fest davon überzeugt, dass dieses Album genau das verkörpert. Wir lieben jeden einzelnen Song darauf und haben uns viele Gedanken über die endgültige Trackliste gemacht. Es ist genau das Album, das wir machen wollten.
KoR: Wie waren die Reaktionen von Fans und Presse?
LTC: Die Resonanz von Fans und Presse war bisher unglaublich! Wir sind sehr dankbar, dass wir das tun können, was wir lieben, und als Lift The Curse Musik machen dürfen. Es ist sehr erfüllend, jeden Tag neue Menschen zu sehen, die unsere Musik entdecken.
Unser Hauptziel ist einfach: Wir möchten mit unseren Songs so viele Menschen wie möglich erreichen und diese Verbindung durch unsere Musik weiter ausbauen.
KoR: Wie unterscheidet sich „Don’t Bury The Dream“ von den drei vorherigen Alben?
LTC: „Don’t Bury The Dream“ unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten von unserem vorherigen Album. Dieses Mal haben wir die meisten Songs – mit Ausnahme von „Dusk and Dawn“ – bereits vor der offiziellen Veröffentlichung des Albums veröffentlicht. Unser Ziel ist es immer, Musikvideos für jeden Track zu erstellen, und dieses Album bot uns eine großartige Gelegenheit dazu. Fast jeder Song erhielt eine eigene Single-Veröffentlichung und ein eigenes Video, mit Ausnahme von „Direct Hit“.
Derzeit drehen wir das Video zu „Fly or Die“, das noch in diesem Monat fertiggestellt wird und damit die visuelle Veröffentlichung abrundet. Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenstellung dieses Albums und der ausgewogenen Auswahl der Songs.
KoR: Ich bedanke mich noch einmal für dieses Interview. Wollt Ihr den Fans zum Schluss noch etwas sagen?
LTC: Vielen Dank für dieses Interview – wir wissen das wirklich zu schätzen! Und ein herzliches Dankeschön an alle, die Lift The Curse hören. Eure Unterstützung bedeutet uns sehr viel.
Wir hoffen, bald einmal live für euch spielen zu können! Haltet Ausschau nach unserem kommenden Pat Benatar-Cover und dem Musikvideo zu „Fly or Die“.
Lift The Curse sind:
Ryan Hegefeld – Vocals, Guitar, Drums
Jon Yadon Jr. – Guitar, Bass, Backing Vocals
Diskographie:
Rise With The Flames – Album Januar 2023
Suffer And Survive – Album Juni 2023
Overtake – Album April 2024
Don’t Bury The Dream – Album Mai 2025
Social Media:
Homepage – https://www.liftthecurse.net/
Instagram – https://www.instagram.com/liftthecursemusic/
Facebook – https://www.facebook.com/LiftTheCurse
YouTube – https://www.youtube.com/@liftthecursemusic/featured
