Catalyst Symphony kreieren dramatisch optimistischen symphonischen Metal, um die Schlachten zu schlagen, die wirklich wichtig sind.

Diese einführenden Worte im Pressetext hatten mich neugierig gemacht. Deshalb habe ich mir die Debüt-EP „The Light Inside“ etwas genauer angehört. OK, es waren nur drei Songs mit einer Gesamtspielzeit von knapp unter siebzehn Minuten. Aber es reicht aus, um einen Eindruck von der Qualität zu bekommen. Aber die Information, die ich zu Catalyst Symphony erhalten habe, waren etwas dürftig. Ein Grund, um bei den Schotten und ihrer aus Koszalin (Polen) stammenden Sängerin nachzufragen. Sängerin Wiktoria Wizner sowie Gitarrist und Bandgründer Christopher Armstrong stellten sich meinen Fragen.

KoR: Hallo. Ich bin Rainer und schreibe für Keep on Rocking. Ich freue mich, dieses Interview mit Euch führen zu können. Wie geht es Euch?

Wikki: Hallo, ich bin Wiktoria (Wikki), und mir geht es gut, danke der Nachfrage! Ich sitze gerade im Zug zur Oper in Litauen, wo ich morgen eine Probe habe.

Chris: Hallo, ich bin Chris, ich spiele Gitarre in der Band, und mir geht es ziemlich gut! Im Moment ist es hier in Glasgow überraschend warm, deshalb bin ich vorhin schön durch den Botanischen Garten spaziert.

KoR: Ihr seid ein junge und außerhalb Eurer Heimat sicherlich wenig bekannte Band. Stellt Euch bitte kurz vor.

Wikki: Im Juni werden Catalyst ihren 3. Geburtstag feiern! Oder vielleicht ein bisschen früher, denn ich bin am 19. Juni 2022 zur Band gestoßen. Wir sind eine Gruppe von kreativen Musikern, die mit ihrer Musik die Welt verändern wollen. Wir spielen unsere eigenen Songs und versuchen immer, eine wichtige Botschaft darin zu vermitteln. Unsere Band ist sehr international, aber wir sind stolz darauf, uns als schottische Symphonic Metal Band zu präsentieren.

Chris: Wie du bereits erwähnt hast, beschreiben wir uns selbst als „dramatisch optimistisch“, was für uns bedeutet, dass es nicht nur um blinden Optimismus geht, sondern darum, das Licht in der Dunkelheit zu finden. Wir können nicht alle immer vor Energie strotzen und super fröhlich sein, also versucht unsere Musik das widerzuspiegeln, indem sie Licht mit Dunkelheit, Sanftes mit Schwerem, Zartes mit Kraftvollem mischt, so dass der Kontrast die Geschichte der Überwindung der Kämpfe, denen wir alle gegenüberstehen, erzählen kann, und es hoffentlich ein wenig einfacher macht, sie gemeinsam zu bewältigen.

Und wie Wikki sagt, wir leben in Glasgow, aber wir kommen von überall her! Darren und Shane sind Jungs von hier, aber ich bin Ire, Wikki ist polnisch-deutscher Abstammung, Maya nepalesisch-britisch und Tamara wurde auf Malta geboren. Es ist eines der Dinge, die wir an Glasgows Musikszene lieben, dass eine Gruppe mit so unterschiedlichen musikalischen und nationalen Hintergründen zusammenkommen und gemeinsam Musik machen kann.

KoR: In meinem Review habe ich vermutet, dass Catalyst Symphony Im Sommer 2022 gegründet wurden (erster Post auf Facebook am 14. Juli 2022). Ist meine Vermutung korrekt? Wie habt Ihr Euch kennengelernt?

Wikki: Du hast recht. Danke, dass Du es so genau nachgeschaut hast. Wir wurden im Juni gegründet und hatten unseren allerersten Auftritt im August 2022. Ich wurde über einen gemeinsamen Freund unseres früheren Bassisten in eine Band eingeführt. Chris hat die Gruppe gegründet. Tamara hat unsere Ankündigung gesehen und uns kontaktiert, um uns einen Bassisten zu besorgen. Das Gleiche gilt für Darren, wir brauchten dringend einen Schlagzeuger, und wir haben ein Schlagzeug-Wunderkind gefunden. Und Maya haben wir bei einem unserer Auftritte kennen gelernt. Nach einem kurzen Gespräch kam sie zu uns, um vorzuspielen, aber das war nur eine Formalität, denn wir alle wollten sie unbedingt dabei haben.

Chris: Die Geschichte, wie Wikki zu uns kam, ist sehr lustig, also muss ich sie erzählen. Ich fragte bei unserer allerersten Probe, ob jemand eine Sängerin kenne, und unser alter Bassist sagte, er „kenne jemanden, der singen kann“. Wie sich herausstellte, war das die größte Untertreibung der Geschichte! Und ja, danach fanden Tamara und Darren Anzeigen, die ich auf JoinMyBand und Facebook gemacht hatte, um nach Mitgliedern zu suchen, Shane ist ein langjähriger Freund und musikalischer Mitstreiter von Darren, so dass die Wahl leicht fiel, als wir einen Live-Gitarristen hinzufügen wollten, und sind wir Maya bei einem Auftritt mit ihrem Soloprojekt begegnet und hatten sofort eine gegenseitige Bewunderung für die Musik des anderen, was dazu führte, dass sie anbot, mitzumachen!

KoR: Eure Sängerin Wiktoria stammt aus Polen, wohnt aber offensichtlich seit einiger Zeit in Schottland. Wie kam es zu diesem Umzug?

Wikki: Ich kam im September 2019 nach Glasgow, um an der Opernschule des Royal Conservatoire of Scotland zu studieren. Mein verspäteter Abschluss fand einen Monat vor dem Beginn meines Abenteuers mit Catalyst statt. Zurzeit arbeite ich an einer Oper in Litauen, also kann das Leben ein bisschen verrückt sein. Oh, und technisch gesehen bin ich halb polnisch, halb deutsch, mein Vater und seine Familie stammen aus Hamburg.

KoR: Beim Hören Eurer ersten EP „The Light Inside“ war ich vor allem von ihrer Stimme beeindruckt. Hat sie eine klassische Gesangsausbildung?

Wikki: Danke schön! Ja, ich habe zwei Abschlüsse, MA: Gesang und MMus:Oper. Ich arbeite seit 2017 professionell als Opernsängerin in Polen, Großbritannien, Litauen und Frankreich.

KoR: Ihr habt für die Produktion Eurer EP Fördermittel von Creative Scotland erhalten. Das ist eine öffentliche Einrichtung, die die Kunst-, Film- und Kreativbranche in Schottland unterstützt. Wie kam es dazu?

Wikki: Ohne Maya, ihre harte Arbeit, Entschlossenheit und Kreativität hätten wir diese Förderung nie erhalten. Sie hat uns davon erzählt und sich unglaublich viel Mühe gegeben, alle Papiere auszufüllen, alle Vorgaben zu überprüfen, usw.

Chris: Wie Wikki sagt, war das ganz allein Mayas Idee! Sie hatte schon vorher mit ihrer Harfengruppe The Willow Trio mit Creative Scotland zusammengearbeitet, und ohne ihren Anstoß wären wir nie auf die Idee gekommen, uns selbst um den Zuschuss zu bewerben, aber es war eine großartige Idee, und als ich mich mit ihr hinsetzte, um die verschiedenen Formulare auszufüllen, wurde mir sofort klar, dass wir genau die Art von Band waren, die sie suchten. Wir sind unglaublich stolz und dankbar, dass sie von dem, was wir tun, begeistert waren und zugestimmt haben, die EP zu finanzieren, damit sie so großartig wie möglich wird.

KoR: Wie lief das Songwriting „The Light Inside“ ab? Habt Ihr einen Haupt-Songwriter oder entstanden die Songs gemeinsam im Probenraum?

Wikki: Chris ist unser Haupt-Songwriter, Produzent, Organisator, Arrangeur, Booking-Agent… ich könnte so weiter machen. Er ist in der Lage, über Nacht ein Meisterwerk zu produzieren.

Er schrieb die Texte für SALVATION und NOVA, zögerte aber mit dem dritten Song, der heute als EDEN bekannt ist, damals aber noch einen anderen Titel hatte. Das war das allererste Mal, dass ich mich am Songwriting-Prozess beteiligte und Chris einige Ideen vorschlug. Wir fügten sie zusammen und landeten bei EDEN.

Maya und Tamara sind auch unglaubliche Songwriterinnen, mit massiver Hilfe von Chris mache ich auch etwas Musik.

Chris: Danke für die schmeichelhaften Worte, haha. Ich bin unser Haupt-Songwriter, ja, aber für mich besteht ein großer Teil davon darin, die Vorschläge und Interpretationen der anderen zu übernehmen und sie in das Gesamtbild einzupassen. Ich liebe es wirklich, wie kleine Details im Laufe der Zeit hinzugefügt werden, die die Songs stärken, besonders bei SALVATION, wo Wikki die gesamte Gesangskadenz in unserer ersten Probe improvisierte und Maya einen Harfenpart zum Intro hinzufügte, was den Song so viel besser machte.

Den Text zu EDEN mit Wiktoria zu schreiben war ein Riesenspaß! Ich hatte eine grobe Idee und ein paar Zeilen, die ich mit ihr teilte, und ein paar Tage später schickte sie mir genug Text für zwei ganze Songs zurück! Das hat wirklich gut funktioniert, denn so konnte ich meine Lieblingsideen heraussuchen und das Gesamtkonzept für ein Liebeslied über Dankbarkeit und die Verbesserung der Welt für die Menschen, die sie für uns besser machen, entwickeln.

(Ich muss in aller Bescheidenheit hinzufügen, dass der Text für SALVATION ursprünglich von meinem jüngeren Bruder, dem preisgekrönten Autor Jonty Armstrong, geschrieben wurde, als wir noch Teenager waren, und ich ihn dann aktualisiert habe, als ich Catalyst Symphony gründete. Ich möchte hier nicht den Ruhm einheimsen!)

KoR: Seid Ihr zufrieden mit Eurer Veröffentlichung?

Wikki: Wir sind überglücklich!

Chris: Überglücklich! Es war eine Menge Arbeit, das alles fertigzustellen, und wir sind unglaublich stolz darauf, wie es geworden ist. Ein großes Dankeschön an Creative Scotland für die Finanzierung und an Richard vom Orpheus Studio für die fantastische Arbeit, die dazu beigetragen hat, den Sound in die Höhen zu heben, von denen wir wussten, dass die Songs dazu in der Lage sind!

KoR: Wie habe Presse und Fans auf die EP reagiert?

Wikki: Bis jetzt haben wir ein unglaubliches Feedback, fantastische Kritiken und sehr hohe Bewertungen. Wir haben nicht erwartet, dass die Leute so enthusiastisch sein würden, daher sind wir überglücklich und dankbar für solch eine freundliche Aufnahme.

Chris: Bis jetzt sehr positiv, möge es so weitergehen! Unsere Fans waren so begeistert von der Musik und so freundlich. Es ist verrückt zu sehen, wie Freunde Nova in Dauerschleife laufen lassen, weil sie es so sehr lieben, oder wie völlig Fremde uns schreiben, wie sehr sie Salvation lieben!

KoR: Ihr habt als Support für Bands wie Fellowship und Ascension gespielt. Ihr seid auf einigen Festivals aufgetreten und geht im Juli auf Tour mit Anchorsmashed und der schwedischen Folk-Metal-Band Lombolo auf Tour gehen. Ich vermute alle in UK. Sind auch Konzerte in anderen Ländern geplant?

Wikki: Wir würden gerne ins Ausland gehen. Das erfordert eine Menge Planung und die Finanzen spielen dabei eine große Rolle. Das Thema kommt immer wieder auf, und wir hören von Leuten aus Europa und der ganzen Welt, die sich nach unseren möglichen Auftritten in ihren Ländern erkundigen. Lasst mich Euch versichern – wir tun, was wir können. Es gibt nichts Schöneres, als gemeinsam für Menschen auf der Bühne zu stehen.

Chris: Ja, wie Wikki schon sagte, würden wir sehr gerne außerhalb Großbritanniens spielen, aber die Reisekosten und die Unterbringung usw. machen es zu einer entmutigenden Aussicht, bis wir etwas mehr an Bekanntheit erlangt haben. Wir wissen, dass wir eine Menge Fans in Deutschland haben, also wäre es toll, dort einmal zu spielen, vielleicht im Rahmen einer Support-Tour? Im Moment suchen wir jedoch nach Möglichkeiten in Schottland und Großbritannien, um unsere Musik den Leuten vorzustellen, von denen wir wissen, dass sie sie lieben werden. Aber in Europa zu spielen ist definitiv etwas, das wir gerne eines Tages tun würden!

KoR: Im vergangenen Jahr habt Ihr das Halbfinale von „Metal 2 the Masses“ erreicht und seid auch in diesem nominiert, Was bedeutet dieser Erfolg für Euch. Welche Erfahrungen konntet Ihr bei diesen Auftritten sammeln?

Wikki: Dieses Jahr haben wir das Glück, uns Finalisten nennen zu dürfen. Als uns die Nachricht erreichte, dass wir ein Gold-Ticket für das Finale erhalten haben, waren wir überglücklich. Es ist eine unglaubliche Gelegenheit zu sehen, wie groß und umfassend die Metalszene ist. Wir tauschen Erfahrungen mit anderen Bands aus und schließen tolle Freundschaften. Wir lernen auf jeden Fall aus unseren Fehlern und versuchen, uns jedes Mal zu verbessern. Es war ein unglaublicher Tag und eine unglaubliche Nacht bei den Finals und wir könnten nicht dankbarer für diese Gelegenheit sein.

Chris: Es war eine tolle Erfahrung! Wir haben unsere Live-Performance wirklich verbessert, vor allem mit Shane vor dem Halbfinale, und die Gespräche mit den Organisatoren haben uns sehr geholfen, unsere Bühnenshow zu verfeinern. Außerdem haben wir eine Menge toller Musiker aus den anderen Bands kennengelernt! Wir planen bereits einen Auftritt im Juni mit Chekhov’s Gun, die wir in der ersten Runde kennengelernt haben, und es gibt noch ein paar andere Bands, mit denen wir auf anderen Bühnen ins Gespräch gekommen sind und mit denen wir gerne wieder eine Bühne teilen würden!

KoR: Gibt es schon weitere Pläne für Catalyst Symphony. Ist eine weiter EP oder vielleicht auch ein komplettes Album geplant?

Wikki: Das Album ist fertig :). Wir haben genug Songs für mindestens zwei LPs! Unser Plan ist es, aufzutreten und so viele Leute wie möglich zu erreichen. Und natürlich noch mehr Musik zu machen.

Chris: „Fertig“ ist ein starkes Wort, haha. Die Musik ist geschrieben und der Aufnahmeprozess für unser geplantes Debütalbum verläuft reibungslos, aber diese Dinge brauchen Zeit, vor allem, wenn jeder andere musikalische Projekte und Arbeit und dergleichen hat. Und ja, wir haben jede Menge Musik für das nächste Album fertig, an dem wir arbeiten werden, sobald Album 1 fertig ist! Ich persönlich freue mich sehr darauf, denn es wird eine großartige Gelegenheit sein, die Songs zusammen mit der Band oder mit bestimmten Künstlern im Hinterkopf zu entwickeln!

KoR: Ich bedanke mich noch einmal für das Interview. Wollt Ihr den Fans zum Schluss noch etwas sagen?

Wikki: „Das Licht im Innern wird nie erlöschen“.

Chris: Vielen Dank an Euch alle für die Unterstützung! Es bedeutet uns wirklich eine Menge und es hilft uns, die Motivation hoch zu halten, mehr und bessere Musik für Euch alle zu produzieren. Wir sehen uns alle bald wieder!

Catalyst Symphony sind:

Wiktoria Wizner – Lead, Backing Vocals
Christopher Armstrong – Guitars, Backing Vocals
Tamara Jordan – Bass
Darren Spence – Drums, Backing Vocals
Maya MacAdam – Violin, Viola, Piano, Synth, Har, Backing Vocals

Diskographie:

Nova – Demo 2022
Eden – Single 2025
The Light Inside – EP 2025

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